Hier ein Postschein, der einen interessanten Einblick auch in das Verhältnis von Meckenlenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz erlaubt.
Ich hoffe, ich habe alles richtig gelesen
"Das Dom-Arrararium in Ratzeburg hat für ein Exemplar der Mecklenburg. Schw. Anzeigen auf das Jahr 1812 die Pränumeration mit 2 Taler und fürs Couvertiren … 16 S.(chilling) richtig bezahlt; welches hiermit quitirend bescheiniget
Schönberg d. 1. Jan. 1812
Gms Post Comtoir"
Das Fürstentum Ratzeburg gehörte politisch zu Mecklenburg-Strelitz, war aber als Exklave bis zu 140 km vom Kernland entfernt. Die Postversorgung übernahm inoffiziell Mecklenburg-Schwerin; erst 1840 wurde dieser Zustand formal bestätigt.
„Strelitz'scher Seits war das Postregal im Fürstenthum Ratzeburg in früheren Jahren "sonst überall nicht" ausgeübt worden, vielmehr war im Jahre 1783 auf 12 Jahre zugestanden worden, daß von Meklenburg=Schwerin ein Postexpedient in Schönberg angestellt wurde. Das war geschehen und seit 1783 war Schönberg immer als Schwerinsche Postanstalt angesehen worden.“ (Carl Moeller: Geschichte des Landes-Postwesens in Meklenburg-Schwerin. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 62 (1897), S. 1-360)
Was ich auch interessant finde, ist die Zusatzgebühr für das "Couvertiren", wobei sich für mich die Frage stellt, warum diese Leistung notwendig bzw. gewünscht war.
Freundliche Grüße
Peik