Interessante Vermerke, nicht nur postalische

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Es gibt auf die Briefe eine Mengen geschrieben. Die meisten Vermerke haben ein rein postalischer Natur, andere hat eine semipostalische Natur. Einige Vermerke sind von privaten Natur. Und klar, einige sind ganz unverständlich. Warum nicht einige von die Vermerke hier zeigen und eventuell diskutieren, falls es was zu diskutieren ist?

    Ich fange hier an mit einen Brief der ein Vermerk hat der vielleicht semipostalisch ist? Wie kann man es anders nenne wenn es nicht zu Anschrift hört, sondern ist mehr eine Bitte an die Postbehörden. Der Absender hat dieser Wünsch/Befehl: Ablage auf der Post Au bey Landshut. Der Absender hat also gewünscht dass der Brief im Postamt bleiben sollte bis jemand der Brief abholen konnte. (Eine Art Poste Restante?) Warum es so geschrieben war, weiss ich nicht, weil diese Ablage war wohl eher die Normalität als ungewöhnlich. Vielleicht gab es lokale Besonderheiten?

    Interessant in diese Zusammenhang bei der von Waldmünchen in 1812 abgeschickte Brief, ist ein Presentationsvermerk auf die linke Seite. Der Vermerk zeigt dass der Empfänger Graf von Seyboldsdorf nicht selbst der Brief abgeholt hat, sondern mit Bote nach Niederaichbach gebracht war. Das hat der Postbeamter sicher gewusst, der Absender vielleicht nicht.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ein nicht alltäglicher Brief - und schön dazu.

    Da der Zielort nicht jedem bekannt war, hat ihn der Absender zur Erleichterung des Geschäfts der Post mit Au bei Landshut präzisiert. Das war so gewünscht und völlig richtig.

    Ich kenne die Postverhältnisse in Au bei Landshut nicht genau, aber wenn das Verwaltungsamt des Herrn Grafen (Adressat war nicht seine Erlaucht, der Graf selbst) außerhalb des Ortes lag, lief man es von seiten der Post auch nicht an.

    Ämter hatten selten Postfächer gemietet, daher blieb eine Zustellung außerhalb des Orts durch besonderen Boten (konzessioniert), die ich hier unterstelle, oder man hätte ihn als poste restante behandeln müssen (kostenpflichtig 3 oder 4 Kr., war vom Expeditor abhängig).

    Hier hat sicher der Expeditor und die Empfängerbehörde gewußt, wer die Briefe nach dorthin trägt, denn der 2. musste ihn einstellen und der 1. musste das wissen, weil er ihm sonst keine Briefe hätte anvertrauen dürfen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch
    Hallo Freunde

    hat ihn der Absender zur Erleichterung des Geschäfts der Post mit Au bei Landshut präzisiert.

    Ja, auf diese Weise war der Vermerk ein Teil der Anschrift. Der Absender wollte doch das der Brief ankommen sollte, er hat auch 6 Kreuzer bezahlt. Hier muss ich darauf aufmerksam machen dass es ihn sehr wichtig war - ein mittiger Frankovermerk habe ich nie gesehen.

    (Adressat war nicht seine Erlaucht, der Graf selbst)

    Hast du auch recht, er sass wohl meisten in Vilsbiburg auf sein Schloss.

    Ämter hatten selten Postfächer gemietet

    Es ist neu für mich, und sehr interessant. Aber wenn ich es jetzt auch weiss, verständlich. Ich muss es genauer achten wenn ich Briefe mit Presentationsvermerke sehe.
    Zeige hier ein andern Brief mit Pres.Vermerk der an ein Patrimonialgericht in Alteglofsheim von Landshut in 1812 geschickt war. Hier hat der Absender kein Hilfsvermerk geschrieben, was ja auch normal war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Freunde,

    heute möchte ich eine ganz besonderen Brief zeigen, bei dem ich hinsichtlich des Schreibers nicht weiter komme.

    Aufgegeben wurde er in Kaiserslautern am 25.8.1847. Die Adressseite lautet:

    "Von dem Seitherigen Postbote Franz König, welcher zwischen Wolfstein und Kaiserslautern angestellt war. und zur Beförderung an Königl. Oberpostadministration in München"

    Der Brief wurde so aber nicht abspediert, weil Briefe an Behörden, noch dazu so hohe, wenn sie von Privaten rührten, nicht angenommen worden wären. Man gab also den Brief zurück mit dem Vermerk:
    "Retour muß frankirt seyn".

    Später ging unser ehemaliger Postbote wieder zur Briefpostexpedition KL und zahlte 30 Kr. (!), so dann er nun den "frey" - Vermerk erhalten konnte und nach München abging, wo er am 30.8.1847 ankam.

    Ich denke, dass man den Absender, aus welchen Gründen auch immer, vom Postdienst entfernte. Wer weiß genaueres?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    auch wenn ich nichts inhaltliches Beitragen kann Chapeau zu dem tollen Stück :P:P

    Es dürfte schwer sein ein zweites zu finden, oder!?

    Liebe Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber Bayern Social,

    ich habe jedenfalls noch kein zweites Stück gesehen - schade, dass man den Text entnommen hat, wie fast immer bei hoch interessanten Briefen an die höchste bayerischer Poststelle.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    in der Bucht schwamm dieses nette Briefchen, das meine Aufmerksamkeit erregte und welches mir moderat zugeschlagen werden konnte.

    In Augsburg mit einem sog. weiten Zweizeiler versehen, ging es am 6.4.1825 auf die Reise nach Weiler. Der Absender zahlte an Franko 12x, die siegelseitig notiert wurden und 4x für die Chargierung.

    Interessant ist der Inhalt, den ich formatbedingt hier schlecht zeigen und daher nur in Transkription bieten kann:

    Herrn Joseph Grieser zum Löwen in Weiler

    Augsburg den 6ten April 1825

    Ihre schätzbahre Adreße wurde uns von unserem Reisenden mit dem Bemerken mitgetheilt, daß Sie bereit wären im Betreff unserer Forderung an den Schuldner Joseph Anton Hagspichl in Simmerberg bey Weiler in unserm Nahmen bey Gericht zu erscheinen, und für unser Bestes in dieser Angelegenheit zu handeln. Zu diesem Behufe sind wir dann so frey Ihnen einliegend Gerichtlich legalisirte Vollmacht- und Rechnungs - Auszüg zu begleiten, mit der Bitte, mit diesen Documenten am 21ten dies für uns vor Gericht zu erscheinen, den erforderlichen Verhandlungen beizuwohnen, und übrigens dabey unser Interesse wie vor Ihr eigenes zu wirken. Ihre allenfallsigen Auslagen belieben Sie uns zu berechnen, und sich übrigens versichert zu halten, daß wir Ihnen für Ihre diesfalsige gütige Verwendung stets dankbahr bleiben werden. Den Empfang des Gegenwärtigen Schreibens haben Sie die Güte uns mit umgehender Post anzuzeigen.

    Achtungsvoll verharren ... Unterschrift

    Interessant für mich war, neben der Sondertype des Chargéstempels, die Notation außen: "Mit Papieren beschwert". Mit einem Franko von 12x war der Brief in der 3. Gewichtsstufe nicht mal so günstig (6x + 3x + 3x = 12x) und nur über den Inhalt kann man erfahren, warum er recommandirt werden musste.

    Für den Boten dort kamen noch 2x in Ansatz, weil Weiler keine eigene Post hatte.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief aus Wunsiedel vom 19. November 1821
    per Expreß nach Reuth bei Erbendorf. Siegel-
    seitiger Vermerk "40 Kreuzer Botenlohn". Für
    die 3 3/4 Meilen (Hin - und Zurück 7 1/2
    Meilen) wurden dem Boten 40 Kreuzer bezahlt.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Beutestück aus der Bucht - am 11.7.1817 schrieb man in Nürnberg (mit dem späten Rayonstempel) einen "Brief mit Briefen des Herrn von Halder" nach Augsburg. Der Absender hatte also Briefe in die Hand bekommen, die gar nicht für ihn selbst bestimmt waren, sondern für Herrn von Halder, der bei Herrn E. von Hoesslin weilte.

    Kaum zu glauben ist, dass bei einer Entfernung von 12 - 18 Meilen das Porto von 6x für den einfachen Brief bis 1/2 Münchner Loth ausreichte. Lange und schwere Briefe dürfte man also nicht eingetütet haben.

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein Brief an den Magistrat der Stadt Auerbach in der Oberpfalz wurde offenbar von einem Privaten porto in München am 19.11.1842 abgesandt, der im 2. Gewicht lag und daher 10 + 5 = 15 Kreuzer Porto erforderte. Eigentlich waren Briefe von Privaten an königliche Stellen stets zu frankieren - aber der Brief kam sehr spät vor dem Postabgang Münchens Richtung Regensburg an (innerhalb der letzten halben Stunde), so dass er den Nebenstempel (Verzögerungsstempel) N. Abg. = Nach Abgang erhielt und vielleicht in München am Abend a) die Beleuchtung mies und b) das Fachwissen tief hing und man ihn dennoch annahm.

    Bei seiner Ankunft, wann wissen wir nicht, musste der Brief nach Auerbach getragen werden, wofür "2 Xr. Bothenlohn" fällig wurden, so dass die Behörde sogar 17 Kr. total zahlen musste!


    Auch wenn der Brief alles, nur keine Schönheit darstellt, muss man erst einmal einen a) Portobrief eines Privaten an eine Behörde finden, der nicht annahmeverweigert wurde, b) einen Verzögerungsstempel zeigen können, der a) plausibel erscheinen lässt und c) einen Botenlohn aufweist, der das Ganze noch verteuert hat.

    Leider weiß ich nicht, zu welcher Poststelle Auerbach 1842 gehörte, da der Ort erst im Juli 1851 mit einer Postexpedition bedient wurde; es könnte Kirchenthumbach, Pegnitz oder eine andere Expedition gewesen sein. Für entsprechende Hinweise wäre ich dankbar, damit ich weiß, ab wo 2 Kr. fällig wurden.

  • Lieber Ralph,

    in Auerbach war eine Briefbötin, die die Postsendungen nach Kirchenthumbach brachte und abholte. Habe Botenlohnvermerke von ihr von 1-, 2, - und 3 Kreuzer.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    auf deine Hilfe als "Insider" hatte ich gezählt - danke sehr; die beiden von mir genannten PE sind ja etwa gleich weit von Auerbach entfernt, daher hätte beides möglich sein können (oder sogar mal ein Wechsel der PE, das gab es ja auch hin und wieder).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    vielen Dank.

    War mal vor ca. 30 Jahren im Stadtarchiv von Auerbach (ist noch vollständig vorhanden, was selten ist) und habe das von der Briefbötin mit Kirchenthumbach herausgesucht. Hier stand auch, daß sie auch gelegentlich Briefe nach Amberg brachte und abholte. Habe aber bisher noch keinen Beleg mit Botenlohnvermerk von ihr gefunden, der über Amberg lief. Nur frühere Dienstbriefe, ohne Botenlohnvermerke bis ca. 1820, die wahrscheinlich mit Amtsboten befördert wurden. Man findet auch Dienstbriefe von - und nach Auerbach, die über Pegnitz liefen. Diese haben aber keine Botenlohnvermerke von ihr. Wahrscheinlich wurden diese auch von Amtsboten befördert.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank für diese wertvollen Hintergrundinformationen - wer sollte sie sonst haben, wenn nicht du?

    Ein ungeplündertes Archiv ist der Traum jedes Postgeschichtlers und viele dürfte es wahrlich nicht mehr geben - hoffentlich bleibt es so und es ist für alle Forscher zugänglich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Frankobrief für 3 Kreuzer (bis 1/2 Loth, bis 6 Meilen) von Weisham in Mischfarbe rot/schwarz vom 17.6.1843 nach Traunstein mit Ankunft am Folgetag, bestätigt durch grün-blauen Fingerhutstempel.

    Über Traunstein steht nach meinem Ermessen eine blaue 9, für die ich leider keine Erklärung habe. Der Empfänger, Herr Schoenauer, war königlicher Salinen - Baubeamter und dürfte daher nicht in der Pampa gewohnt haben, weil 9 Kreuzer für einen eigenen Boten schon ein sehr langer Gang gewesen wäre. Ein amtliches Bestellgeld gab es in Traunstein schon lange nicht mehr - Frage: Wofür 9 Kreuzer, wenn es eine 9 sein sollte?

  • Lieber Ralph,

    der Briefkreuzer in Traunstein war noch nicht abgeschafft, die Stadt wird in der VO vom November 1843 ausdrücklich unter jenen Orten genannt, in denen die Erhebung dieser Zusatzabgabe mit dem 1. Januar 1844 "cessiren" sollte. (Und s gab noch eine Öffnungsklausel für Härtefälle bis zum 30. Juni 1844.)

    Dein Brief fiele also noch in diese Zeit. Auch nach mehreren Jahren habe ich aber noch keinen Brief nach Traunstein mit Briefkreuzervermerk gesehen. Eine rein spekulative Möglichkeit wäre, dass der Adressat ein ganzes Bündel Briefe (neun Stück) bekommen haben könnte, die auf dem obersten Brief abgerechnet wurden.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Lieber Dietmar,

    vielen Dank für diese Info - das wusste ich nicht, weil ich schon etliche VMZ - Briefe nach Traunstein gesehen habe und meiner Erinnerung nach wies keiner davon ein Bestellgeld auf - und jetzt der 1. gleich mit 9 Kreuzern?


    Aber es könnte tatsächlich so gewesen sein, dass an diesem Posttag sehr viele Briefe für den Empfänger zusammen kamen und dieser hier der oberste war, auf dem die Summe von 9 Kr. notiert worden war - ein bisserl Spekulation, aber die blaue Zahl ist wohl nicht anders zu deuten (oder doch eine 2 ohne Fuß? Eher unwahrscheinlich).

    Sollte ich dir mit diesem Brief eine Freunde machen können, wäre ich zu moderatem Preis abgabebereit ... :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    zum Brief von Dir in Abschnitt 10., folgendes:

    Hier zwei Postaufgabescheine aus dem Jahr 1841 für Sendungen aus Auerbach, die in Pegnitz aufgegeben wurden: Fahrpost mit Dienstsiegel des Stadtmagistrates Auerbach und 4 Kreuzer Botenlohn. Desweiteren von der Briefpost mit 2 Kreuzer Botenlohn. Konnte bisher von Pegnitz keine weiteren Postscheine finden, bei dem Sendungen von Auerbach dorthin gebracht und aufgegeben wurden. Evtl. war dies nur im Jahr 1841 der Fall. Ob diese von der Auerbacher Postbötin, oder jemand anderen, kann ich nicht sagen. Im Stadtarchiv von Auerbach stand jedenfalls nichts, daß die Postbötin, oder jemand anderes Sendungen auch nach Pegnitz brachte oder abholte.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank - unglaublich, was du alles aus dem Hut zauberst. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    einen Parallelbrief zu # 10, aber halt auch wieder nicht ... jedenfalls für mich nicht leicht zu interpretieren.

    Ein unbekannter Absender schrieb, wie aus dem Teilinhalt hervorgeht, in "Forstrechtssachen" einen Portobrief am 4.11.184? in Bayreuth "An den wohllöblichen Stadt Magistrat in Auerbach". Da Briefe von Privaten an bayer. Behörden unfrankiert nicht am Schalter annehmbar waren, sondern zur Frankatur dem Absender zurückzugeben waren, wundert hier der Verstoß gegen diese Vorschrift, zumal nichts auf einen Dienstbrief hindeutet.

    Zuerst wurde er mit 9x taxiert, dann aber die 9 gestrichen und durch eine 4 ersetzt. Auerbach gehörte zum Postbezirk von Thumbach (Kirchenthumbach), ca. 35 km entfernt und also 3x bis 1/2 Loth und 4x für Briefe über 1/2 bis 1 Loth taxiert. Eine 9x Taxe war gar nicht möglich ...

    Unten lesen wir: "2 Xr Botenlohn", so dass die dortige Briefbötin 2x für ihren Austrag von der Postexpedition Thumbach bis Auerbach in Rechnung stellte.

    Der Brief kam am Folgetag an und das Postporto, wie auch der Botenlohn wurden offensichtlich bezahlt.

    Oben rechts steht ein Vermerk, den ich nicht ganz sicher lesen kann: "Wolle die Aufgabe bekannt ???". Wer kann helfen?

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.