Tirol (Kgr. Italien) - Schweiz

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief: Ich denke, es ist ein Portobrief aus Bozen (Kgr. Italien) nach Chur (Graubünden / Schweiz) vom 21. Oktober 1813. Aufgabestempel der alte österreichische Einzeiler "VON BOTZEN", der nur kurze Zeit in den Jahren 1813 und 1814 nachverwendet wurde. Am 11. Oktober 1813 rückten österreichische Truppen in Bozen ein. Ich denke, daß ab diesen Tag für wenige Monate dieser Stempel verwendet wurde, statt den italienischen Stempel "BOLZANO". Ich gehe davon aus, daß die Post in Bozen diesen Brief den Fußboten Johann Nieß aus Meran übergab, der zweimal wöchentlich von Meran nach Bozen und zurück ging und Post nach Bozen - und von dort nach Meran brachte. Er übergab diesen Brief in Meran direkt dem Vinschgauer Boten Johannes Poli aus Nauders, der ihn bis Nauders beförderte. Dort übergab er den Brief einen Engadiner Boten. Von da lief der Brief mit verschiedenen Boten nach Chur in Graubünden. Der Empfänger bezahlte dort insgesamt 67 Bluzger. Zu den einzelnen Taxen kann ich nichts beitragen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    ein wundervolles und seltenes Stück Postgeschichte - nur bei den Taxen wäre ich ziemlich unsicher. Ich hoffe, es findet sich einer, der den Brief sicher interpretieren kann. Ich kann es leider nicht ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    nachdem unter dem Stempel "VON BOTZEN" mit Bleistift "66" steht, die in 67 Bluzger geändert wurden, könnte es auch sein, daß der Brief über Innsbruck und Lindau, nach Feldkirch ging. Von Feldkirch nach Chur und von Chur nach Feldkirch brachte der Briefsammler Christian Dalp (Königlich Bayerische Briefsammlung Chur) die Briefe und kassierte pro Brief einen Kreuzer, oder einen Bluzger Botenlohn. Christian Dalp könnte also den Brief von Feldkirch nach Chur befördert haben. Zu den Taxierungen kann ich aber auch hier nichts beitragen.


    Beste Grüße,

    Hermann