Niederlande - Frankreich

  • Diesen kleinen markenlosen Brief aus Amsterdam nach Paris vom 23.6.1854 stelle ich hier ein.

    In der damals schon großen Stadt Paris war die Adresse anscheinend bekannt. Daher reichte


    Messieurs

    A. I. Stern + Cie

    Paris


    Bereits am nächsten Tag (24.6.) wurde der Grenzübergang nach Frankreich über Valenciennes (PAYS-BAS 2 VAL.NES 2) dokumentiert. Diesen kannte ich mit der Abkürzung bisher nicht.

    Am 25.6. war der Brief dann in Paris und bekam auf der Rückseite die Stempel PARIS 2 (60) 2 und PARIS 2 POSTE RESTANTE 2. Das habe bisher nicht gesehen, da üblicherweise ein Stempel PARIS ÉTRANGER abgeschlagen wurde. Kann es sein, daß dieser Stempel benutzt wurde, weil die Firma ihre Post abholte und es Postfächer im heutigen Sinn noch nicht gab?

    Die Firma Stern durfte für den unfreien Brief 6 Déc bezahlen.

  • Hallo Dieter,


    auf den Briefen an Rothschild, Paris ist rückseitig regelmäßig der Poste Restante-Stempel zu sehen.

    Poste Restante als Vorläufer eines Postfachs, so wird es auch bei deinem Brief sein.


    Viele Grüße

    Michael


    NB: Da 1854 in den NL schon Marken erschienen waren, verschiebe ich die Beiträge aus dem Vorphila-Ordner hierhin

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael ()

  • Interessant,

    gehört der Brief jetzt in eine poste-restante Sammlung?

    Eigentlich schon, siehe Stempel. Üblicherweise notierte das ja der Absender, aber es gab auch Empfänger, die ihre Briefe NICHT ausgetragen haben wollten - die Gründe kann man sich ja leicht vorstellen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Ich poste dies in der hoffnung, dass dies der richtige thread ist.

    Ein gewöhnlicher Brief vom 23. September 1848 von Amsterdam nach Paris, adressiert an den wohlhabenden Marquis de Casa Riera, von einer Firma, die sich mit internationalen Finanztransaktionen/Geldwechsel befasst, wie mir scheint.



    Aus früheren Beiträgen von Experten habe ich entnommen, dass die Postgebühr 6 Decimes betrug, aber hier scheint sie 20 Decimes zu betragen? Steht die Markierung oben links für ein 'd' für Double?



    Hat dies irgendetwas mit dem Inhalt des briefes zu tun (siehe (a) gedruckte aufstellung der währungs- und goldkurse in den wichtigsten europäischen Städten und (b) einige Finanzausweise), die als "drucksachen" anders berechnet wurden?



    Ich habe den Postvertrag von 1817 im DASV gesehen, aber der eingescannte französische Text war zu viel für meinen Software-Übersetzer!



    Und warum gibt es keine "PAR LILLE" oder ähnliche streckenmarkierungen? Beginnt der Vertrag mit einem späteren datum?



    Nochmals vielen Dank,

    Sumit








  • Hello Sumit,


    wenn Du den französischen Text als PDF hast kann ich Dir vielleicht weiterhelfen, wenn Du eine Übersetzung brauchst.
    Manchmal kann es aber etwas dauern ...


    Schöne Grüße aus Frankreich


    Martin

  • Hallo Sumit,


    der Brief kam in Amsterdam vermutlich in ein Briefpaket, das geschlossen auf die Reise nach Paris ging. In Frankreich wurde das Paket geöffnet und der Brief mit dem roten K2 PAYS-BAS 2 VAL.NES 2 versehen. Damit ist klar, wo der Brief die Grenze Belgien/Frankreich passierte. Auf der Rückseite, die du nicht zeigst, sollte mindestens ein Ankunftsstempel von Paris zu finden sein.

    Du hast richtig erkannt, daß der Brief doppelt schwer war. Über die Aufteilung der Taxen zwischen Niederlande, Belgien und Frankreich kann ich nichts beitragen.


    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Danke, Dieter.

    Leider gibt es auf der rückseite keinen ankunfts-/empfangsstempel von Paris (siehe unten), was etwas verwunderlich erscheint. Irgendwelche anhaltspunkte?


    Sumit


  • Vielen Dank, lieber Martin!

    Ich wäre wirklich gierig, dein freundliches Angebot zu nutzen, denn es gibt tatsächlich eine Menge, die ich gerne übersetzen und verstehen würde, da die meisten Verträge, die Frankreich betreffen, auf Französisch sind (natürlich!). Das Hauptproblem ist, dass diese Dokumente gescannt sind und es nicht einfach ist, französische Texte in meinen DeepL Übersetzer zu extrahieren oder zu kopieren, und auch die OCR-Konvertierung der gescannten PDFs funktioniert nicht gut.


    Lassen Sie mich versuchen, diese zuerst zu optimieren, um Sie nicht zu belasten.


    Beste Grüße aus York, England!

    Sumit

  • Hallo Sumit,


    ich bin zwar kein Frankreich-Experte, aber meine Briefe nach Frankreich haben fast alle einen Paris-Stempel - sei es als Ankunft oder Transit. Frankreich war damals noch stärker als heute auf Paris als Zentrum ausgerichtet.

    Aus Richtung Norden kamen die Briefe meist über Forbach, Givet oder Valenciennes nach Frankreich. Nur einer meiner Belege lief über Lille.


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo zusammen,


    nach van der Linden wurde der Stempel 2 PAYS-BAS 2 / VAL NES in Paris geführt. Dann braucht es auch keinen weiteren Paris-Stempel.

    Das "d" steht für double, richtig.


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Danke, Dieter!

  • Danke, Michael!

    Auch ich hatte einen schwachen gedanken in ähnlicher richtung, als ich Linden sah, also wieder eine hilfreiche klarstellung.