Oldenburg Nr. 15A - Seltenheit und Farben

  • Im Juli des Jahres 1862 erschien als 4. Ausgabe von Oldenburg u.a. die 1/3-Groschen-Marke Michel Nr. 15A mit dem Durchstich 11 3/4.

    Diese Marke wurde im Buchdruck mit Prägedruck erstellt. Die Druckerei war die Kgl. Preussische Staatsdruckerei. Die Auflage betrug damals 490.000 Stück (Krötsch-Ohrt in Krötsch, Handbuch der Postfreimarkenkunde, 1895, S. 66)

    Diese Marke wurde vor vor allem als Drucksachenporto verwendet. Dafür war diese Marke bestimmt.

    Frankaturen mit 3x Nr. 15A entsprechen dem normalem Briefporto von einem Groschen und kommen heute noch zumindest genauso häufig vor wie Drucksachenfrankaturen mit 1 x Nr. 15A. Selten sind hingegen Frankaturen mit 6 x 15A, also 2 Groschen-Frankaturen. Oder noch grössere Frankaturen.

    Die Nr. 15A kommt im Vergleich zu den anderen Marken der 4. Ausgabe Oldenburgs verhältnismäßig selten vor. Dies hat einen Grund: Bei der Verwendung als Drucksachenporto (= damals die häufigste Verwendungsart) wurde die Marke im Übergang zwischen die Drucksache und der Adressschleife für die Drucksache geklebt. Bei Öffnen der Drucksache wurde dann die Schleife entfernt und die Marke dabei zumeist zerrissen. Dies ist der Hauptgrund für die heutige Seltenheit dieser Marke.

    Zu der Farbe der Nr 15A ist Folgendes festzustellen:

    Der Michel-Spezial-Katalog gibt nur eine einzige Farbe an: schwärzl'gelbl'grün (Töne) (Michel-Deutschland-Spezial 2020, S.210)

    Orth in Krötsch, Handbuch der Postfreimarkenkunde, Altdeutsche Staaten, Ausg. 1895, S. 60 benennt demgegenüber folgende Farben:

    a) hellgrün (Aufl. 1862 Juni

    b) grün (Aufl. 1862 Juni, 1864 Sept., 1865 Dez.)

    c) lebhaftgrün (Aufl. 1863 Okt.) (=dunkelgrün)

    Nachfolgend ein paar Bilder von Stücken aus meiner Sammlung mit den unterschiedlichen Farben. Der Brief mit der seltenen "Dunkelgrünen" und dem Bremen-Stempel stammt ursprünglich aus der Boker-Sammlung.

    Oldenburg Nr. 15A hellgrün

    Oldenburg Nr.15A grün

    Oldenburg Nr. 15A dunkelgrün

    Brief Oldenburg Nr. 15A dunkelgrün

    Brief Nr. 15A hellgrün

    Ich habe auch nur diese drei Farben und keine weiteren Farben feststellen können. Leider verblasst die 15A in der Farbe, so dass die Unterscheidung der Farben "hellgrün" zu "grün" oft kaum noch möglich ist. Viele "Grüne" wirken heute wie "Hellgrüne". Aber es steht aus meiner Überzeugung fest, dass die (ursprüngliche) hellgrüne Farbe deutlich seltener ist wie die grüne. Die Grüne bildet die eigentliche Hauptauflage der Nr. 15A.

    Die mit grossem Abstand seltenste Farbe der Nr. 15A ist die dunkelgrüne. Man kann diese Markenfarbe schon als Rarität bezeichnen. Nach meiner Beobachtung entfallen deutlich weniger als 5% der Nr. 15A auf diese seltene Farbe.