Qualitätseinschätzung

  • José wollte einige Briefe der Stempelgruppe AW 125 sehen. Voila:

    22 G (22B4.e), dunkelbraun im Paar auf Brief von Sitten nach Genève. Gestempelt mit „SION/9 AOUT 62/4“ (1860 - 1863). Ab dem 1. Juli 1862 (TP 3) mussten Briefe ausserhalb des Lokalradius in die übrige Schweiz mit 10 Rp. frankiert werden.



    Portobrief von Sitten nach Morges. Als Ab-gangsstempel diente der Zweikreisstempel „SION/ 30 AOUT 60/11“ mit Tageszeit und Kreuz. Für die Wegstrecke bis Morges über mehr als 10 Wegstunden (> 48 km) wurde der Brief mit „15“ Rp. taxiert.


    Brief von „MARTIGNY/28 FEV 60/8“ an den Schweizer Konsul in Neapel (Königreich beider Sizilien). Die Leitung erfolgte über Genf („SUISSE AMB GENÈVE C“) und im Transit durch Frankreich („FRANCA“ im Doppeloval von Neapel), via Marseille (handschriftlich „Voie de Marseille“). Rückseitiger Ankunftsstempel „ARRIVO IN NAPOLI/8 MAR 1860“. Taxe von Fr. 1.50 (TP 1.1.1857 – 30.6.1862) vom Absender bezahlt ("P D", Genf) für einen Brief der 2. Gewichtsklasse (7,5 – 15 Gramm), mit Leitung über Frankreich via Seeweg nach dem Königreich beider Sizilien. Normalerweise wurden Briefe, aufgrund der günstigeren Frankierung (Fr. 0.50/1.00 bis zur Grenze Kirchenstaat) auf dem Landweg, über Sardinien und den Kirchenstaat spediert.


    Frankatur:

    2 x 24 G (24B4.a), 15 Rp. hell-karminrot und 3 x 26 G (26B4.b), 40 Rp. oliv-grün.


    6 Strubel AL-briefe sind von Martinach gelistet. Dieser Brief ist der einzige ins Königreich beider Sizilien.


    Wie ihr seht habe ich beim letzten Brief kleinere Schnittmängel an den Strubeln auch akzeptiert.


    Sammlergruss Martin

  • Lieber Martin


    Es ging explizit um Luzern-Frankreich

    Explizit um deine Aussage:


    ,,Der Leitweg des Briefes nach Frankreich und die Frankierung mit der 40 Rp. SH sind nicht selten,,


    Weiter wenn man diese Gruppe betrachtet fällt einem auf das es sich hierbei um zweierlei Stempel handelt

    Zum einen Stempel mit Elzevir-Schrift zum anderen solche der Postkreisdirektion mit unterem Vermerk

    BR + EX oder BR + DI oder LET + EXP usw.


    Nicht Birnen mit Äpfel oder Pflaumen mit Kirschen bitte

    Einmal editiert, zuletzt von St.G ()

  • Nun möchte ich mich bei allen bisher teilgenommenen hier an diesem Thema recht herzlich bedanken.

    Ich bin gespannt was alles und wie es weitergeht hier.


    Anbei möchte ich ein Strubel-Paar zeigen vorerst ohne Kommentar.

    Es handelt sich um eine 22 B4 (22 G) Michel 13 II Bym

    Unten wurde das Paar gerissen anstatt geschnitten und es verläuft ein waagrechter Bug durch die Marke.


  • ... womit wir wieder bei außergewöhnlichen Trennungsarten wären - ich finde das Paar gut. Der Bug war halt im Preis dabei ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph

    Soweit so gut.

    Paare der 22 B4 in guter, nein exzellenter Erhaltung gibt es zuhauf. Trotzdem kam genau dieses Stück in meine Sammlung…..

  • Lieber José,


    wegen des Stempels oder Datums? Oder verbirgt sich ein seltener Plattenfehler, den wir aus dem Norden ;) nicht erkennen?


    Dieter

  • Lieber Dieter


    Stempel ist korrekt. Diesen findet man auf Strubelmarken nur sehr selten. Bisher das einzig bekannte Paar von diesem Ort oder anders formuliert, bisher konnte mir niemand ein zweites zeigen obwohl es ein paar Sammler gibt die seit Jahren die Zürcher Vororte genau unter ihrem Radar haben.


    Wenn man nun beispielsweise eine Heimatsammlung von diesem Ort pflegt, dessen Geschichte ziemlich genau kennt usw. was soll man tun wenn man ein solches Stück sichtet?

    Pfui Spinne ist die eklig und unansehnlich oder…..

    Und schon kommt der Konflikt!


    Ich enthalte mich deren Worte die ich zu hören bekam von gewissen geschulten Personen. Sind nicht jugendfrei.

  • zu hören bekam von gewissen geschulten Personen. Sind nicht jugendfrei.

    Gut, daß du die Sammlerfreunde nicht mit unanständigen Worten behelligen willst. ;)

    Schande aufs Haupt der geschulten Personen. :(


    Dieter

  • Betrachte nun aber einmal den Stempel auf der Marke (Gruppe 125)

    Bitte zeige mir doch einmal ein halbes Dutzend genau solcher Briefe in einwandfreier Erhaltung. Ich freue mich jetzt schon wenn du uns diese heute Abend präsentierst.

    Lieber José


    Vielleicht war Deine Frage nach Briefen mit Stempel der Gruppe 125 nicht klar genug. Die gezeigten Stempel sind eindeutig der Gruppe 125 zuzuordnen! Dies hat wenig mit Äpfel und Birnen zu tun.


    Briefe nach Frankreich mit 40 Rp. SH gibt es reichlich. Aber wenn Du solche mit dem gleichen Stempel und vom gleichen Tag willst, dann wohl nicht mehr. Dann hast Du wirklich ein Tag-Stempel-Leitweg Unikat!


    Sammlergruss


    Martin

  • Liebe Freunde,


    der Beleg ist mir gestern beim Vereinsabend aus eine Wühlschachtel (norddeutsch Grabbelkiste) für 50 cent entgegengesprungen, und ich finde, er passt hier bestens her. Die perfekt gestempelte Marke mit dem Tagesstempel der Landpoststelle beim Leitpostamt Donauwörth, der perfekt aufgesetzte Nebenstempel der Poststelle (II) Mauerstetten und die wunderschöne Trachtenmarke. Dieser Satz war im übrigen der Lieblingssatz meines Vaters, der ansonsten mit Briefmarken gar nichts auf dem Hut hatte. Und die Rückseite ist auch nicht ganz uninteressant. Für mich ein perfekter Beleg, der schöner nicht sein könnte.


    Viele Grüße von maunzerle


    ps Das Altersbraun am rechten Markenrand sehe ich erst jetzt im Scan. Im original isr es so gut wie nicht vorhanden.

  • Hallo Rolf-Dieter,


    das ist sicher eine gute Lösung, falls ein solcher Beleg einmal in eine Ausstellungssammlung integriert werden soll. Im allgemeinen ist das aber zuviel Aufwand. Da müsste ich ansonsten wahrscheinlich eine hoch dreizellige Anzahl von Belegen aufhübschen.


    Beste Grüße

    Rüdiger

    Beste Grüße

  • Hallo Zusammen


    Ich möchte nochmals kurz auf das Thema zurückkommen und präzisieren, dass der von José initial präsentierte Brief mit dem Stempel AW 125/33 (oder je nach Schrifthöhe mit den Nummern 34 und 35) abgestempelt wurde. Das Abstempelungswerk gibt keine Auskunft über die Verwendungsdauer, einzig beim typähnlichen Stempel AW 125/35 steht das Jahr 1864, was sich mit dem Jahr des gezeigten Briefes deckt und deshalb auch für eine kurze Verwendungsdauer dieses Stempels spricht. Demzufolge ist es für einen Regionalsammler von z. B. Luzern sicherlich schwierig mehrere Briefe mit diesem Stempel und einer Auslanddestination (hier Frankreich) zu finden. Unter diesem Gesichtspunkt kann ein solcher Brief zur Dokumentation Eingang in eine Sammlung finden.


    Was für ein anderer Weg könnte gegangen werden:


    Dieser seltene Stempel könnte auf einem Inlandbrief mit intakter Marke dokumentiert werden und der Leitweg von Luzern nach Frankreich mit einem anderen Stempel und Brief.


    Anbei noch ein «Tübli» Brief vom 20 V 1870 aus Luzern mit AW 147A /31 gestempelt, der auch in dieses Thema der Qualitätsfrage passt. Der Brief wurde nämlich dazumal unsorgfältig geöffnet, was einen Vorbesitzer veranlasste den Brief zu begradigen und mit einem Papiereinsatz oben wieder auf die ursprüngliche Grösse zu bringen. Behalten? Für mich habe ich die Frage, trotz der Briefeinschränkung mit «ja» beantwortet, denn die Destination Bukarest in Rumänien ist selten. Die «Papier - Restauration» lasse ich so wie sie ist!




    30 Rp. Tüblibrief mit 5 Rp. Zusatzfrankatur von Luzern über Wien nach Bukarest . Taxe von 35 Rp. für die 1. Gewichtsstufe (-15 g) gemäss Tarif vom 1.4.1871 – 30.6.1875.


    Was meint ihr?


    Sammlergruss


    Martin

  • Ich möchte euch ein weiteres Exemplar mit dem Phänomen gezähnte Marke geschnitten präsentieren.

    Brief von Luzern 26. Februar 1865 nach Hombrechtikon Kanton Zürich.

    Frankiert mit SBK 31 (Michel 23)

    Auch hier sieht man schön wie die Marke oben, links und unten geschnitten getrennt wurde.

    Porto:

    10 Rappen für einen Brief bis 10 Gramm über 2 Wegstunden (frankiert, übrige Schweiz)


    Einmal editiert, zuletzt von St.G ()

  • Hallo Martin,


    darf ich die Siegelseite deines Briefes sehen? Könnte über Bayern, oder Baden oder Württemberg gelaufen sein, daher meine Anfrage.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Ralph


    Anbei die Rückseite mit Durchgangsstempel WIEN 22 5 70:



    @ SETUBAL:


    Werter Rolf-Dieter könntest Du bitte auch den 1. und letzten Teil des Bewertungsschemas (für Behandlung und Bedeutung, sowie Präsentation) für Juroren einstellen (#23). Ich fand die Katalogisierung sehr interessant und hilfreich.


    Sammlergruss


    Martin

  • Ein weiterer Brief nach Bukarest, jedoch unter UPU-Tarif ab 1.7.1875 nun für 25 Rappen. Leitung ebenfalls über Österreich (gemäss Vorbesitzer, keine Stempel auf Rückseite).


    Sammlergruss


    Martin

  • Hallo Martin,


    vielen Dank - ja, schwer zu sagen, wie die genau liefen. Österreich ist eh klar, die mussten nach Wien kartiert werden, aber wie kamen sie von der CH nach Wien?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.