Bezeichnung von bar frankierten Belegen

  • Nein, das Porto für diese Briefe mussten offenbar am Postschalter in Vegesack bar bezahlt werden und dann wurde der jeweilige Brief unfrankiert, aber mit Franco-Vermerk nach Oldenburg übersandt.

    Guten Morgen,

    schöner Beitrag congrats.

    Ich würde in dem Beitrag das Wort unfrankiert gegen barfrankiert tauschen.

    Aber das kann jeder handhaben wir er will.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    Gemeint war wohl unfrankiert ohne Marke, da diese eben nicht in Vegesack am Schalter war.
    Ich finde die Formulierung von Oldenburg-Sammler exakter, als die von dir vorgeschlagene, denn unter Frankatur assoziiere ich immer eine mit Marken freigemachte Sendung und nicht eine bar bezahlte mit Frei-Vermerk. Daher kommen zum Beispiel Begriffe wie Einzelfrankatur, Mehrfachfrankatur etc. Der Begriff "barfrankiert" ist eher ein Widerspruch in sich.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Erstmal vielen Dank für die „Blumen“.

    Ich werde mich auch weiterhin bemühen, kleine Beiträge zu schreiben, die deutlich machen, dass das Sammeln alter Briefmarken und alter Briefe nicht nur das „Abhaken“ von Katalognummern sein muss. Diese alten Briefe eröffnen oft einen Blick in die Vergangenheit, in der die Menschen mit anderen Lebensbedingungen „kämpften“ als heute. Und „philatelistische Spielereien“, wie man sie in späteren Sammelgebieten häufig sieht, gab es damals auch noch nicht. Es ist alles echt und unverfälscht. Und das gefällt mir sehr.

    Und Minimarke,

    Ich weiß, dass es eigentlich „barfrankiert“ heißt. Aber das ist ein solch irritierendes Wort, dass ich es bewusst nicht verwendet habe. Und es ist ein schlechtes Wort.„Nichtphilatelisten“ verstehen das Wort einfach nicht. Und ich würde mich freuen, wenn gerade solche Leute die Beschäftigung mit alten Briefen und geschichtlichen Hintergründen nicht nur als aussterbendes „Opa-Hobby“ sehen und abfällig abqualifizieren. Und vielleicht liest ja auch ein „Nichtphilatelist“ diese kleinen Beiträge von mir. Ich würde mich darüber freuen.

  • Hallo Franz,

    frankieren heißt bezahlen von der Hand des Absenders. Mit Briefmarken hat das gar nichts zu tun, frankieren konnte man schon Jahrhunderte zuvor.

    Erst als die Modernisierungen des 19. Jahrhunderts aufkamen und im Zuge mit diesen auch gedruckte Märkchen, ging die alte Praxis allmählich zurück und das Aufkleben zuvor gekaufter Marken brach sich Bann.

    Von daher ist "barfrankiert" kein Widerspruch, sondern ein völlig korrekter terminus technicus, den es ja auch dann noch gab, als keine, oder keine geeigneten Marken zur Verfügung standen (Deutschland nach 1945).

    Die Termini Einzelfrankatur oder Mehrfachfrankatur sind richtig, bezeichnen aber nur einen relativ modernen Teilbereich der Postgeschichte, der sich allein auf das moderne Sammlerverhalten stützt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Ich sehe das etwas anders. Wenn ich am Postschalter etwas bar bezahle und der Postler stempelt dann den Brief frei mit einem Posttempel etc. dann ist das eben der Vorläufer der Francomarke. Diese wird auch bar bezahlt dann aber vom Privatmann aufgeklebt. Der Stempel hingegen wurde vom Postbeamten aufgebracht.
    Ich sehe daher einen fundamentalen Unterschied zwischen frankieren oder freimachen, versus Bezahlung dafür.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Bisher wurde Barfrankierung oder ähnliches im Forum ca 500 mal, Teilbarfrankierung oder ähnlich ca 75 mal verwendet. Es scheint also gängig zu sein.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Franz,

    "Wenn ich am Postschalter etwas bar bezahle und der Postler stempelt dann den Brief frei mit einem Posttempel etc. dann ist das eben der Vorläufer der Francomarke."

    Wie sieht es dann in der Vormarkenzeit bei Briefen ohne Stempel aus, die neben dem Absender-Freivermerk nur eine Gebühr für die Bezahlung aufweisen, bzw. oft nicht mal die?

    "Diese wird auch bar bezahlt dann aber vom Privatmann aufgeklebt."

    Wo steht, dass immder der Privatmann die Marke aufklebt? Ich bin oft auf der Post gewesen und die von mir gekaufen Marken zur Beförderung der Poststücke, die ich auf den Tresen gelegt habe, wurden alle vom Postler aufgeklebt, der zuvor das Franko ausgerechnet hatte.

    "Der Stempel hingegen wurde vom Postbeamten aufgebracht."

    Demnach sind Sammlerbriefe, bei denen der Postler den Sammlern seinen Stempel zum kurzfristigen Gebrauch in die Hand drückte, nicht frankiert, weil nicht aus der Hand des Postlers geschehen?

    "Ich sehe daher einen fundamentalen Unterschied zwischen frankieren oder freimachen, versus Bezahlung dafür."

    Ich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @Ralph,

    ich halte diese ganze philatelistische Fachtermini für völlig kontraproduktiv. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum die paar Sammler, dies es noch gibt, sich immer mehr in Richtung „closed club“ entwickeln. Und es kaum noch eine Folgegeneration für dieses Hobby gibt. Für Laien, selbst für interessierte Laien ist vieles einfach völlig unverständlich. Wenn man für dieses Hobby werben will, muss man lernen, verständlich zu schreiben. Damit sich sich bei Interessierten auch eine Begeisterung entwickeln kann. Und damit diese auch etwas nachvollziehen können. Und gerade dieses Unvermögen ist aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum wir „Philatelisten“ zu einer aussterbenden Art gehören.

    Wir leben im Zeitalter der „playstations“. Und genau damit konkurriert unser Hobby letztlich. Wenn man es mal etwas übertrieben betrachtet.

    Die Philatelie und das Sammeln von Altbriefen öffnet mir ein Fenster in die Vergangenheit und damit auch zu einem vielleicht größerem Verstehen für geschichtliche und kulturelle Zusammenhänge. Das ist mein Blickwinkel. Und vieles davon führt für mich zu einem besseren Verständnis der Gegenwart.

    Der Laie sieht unsere Sammelleidenschaft aber ganz anders. Für ihn sind wir oft nur - etwas übertrieben- Käufer von vorgedruckten Alben, in denen jede Michel-Katalognummer ihren festen Platz hat. Und die sich dann die Marken dafür zusammenkaufen und dann am vorgesehenen Platz einordnen…

    Und wie soll er es auch anders verstehen?!! Die Philatelisten vermitteln ja auch nach außen genau dieses Bild. Und diese blöde Fachtermini - ich sag das mal so - ist ein Teil davon.

  • @Ralph,

    ich halte diese ganze philatelistische Fachtermini für völlig kontraproduktiv. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum die paar Sammler, dies es noch gibt, sich immer mehr in Richtung „closed club“ entwickeln. Und es kaum noch eine Folgegeneration für dieses Hobby gibt. Für Laien, selbst für interessierte Laien ist vieles einfach völlig unverständlich. Wenn man für dieses Hobby werben will, muss man lernen, verständlich zu schreiben. Damit sich sich bei Interessierten auch eine Begeisterung entwickeln kann. Und damit diese auch etwas nachvollziehen können. Und gerade dieses Unvermögen ist aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum wir „Philatelisten“ zu einer aussterbenden Art gehören.

    Wir leben im Zeitalter der „playstations“. Und genau damit konkurriert unser Hobby letztlich. Wenn man es mal etwas übertrieben betrachtet.

    Die Philatelie und das Sammeln von Altbriefen öffnet mir ein Fenster in die Vergangenheit und damit auch zu einem vielleicht größerem Verstehen für geschichtliche und kulturelle Zusammenhänge. Das ist mein Blickwinkel. Und vieles davon führt für mich zu einem besseren Verständnis der Gegenwart.

    Der Laie sieht unsere Sammelleidenschaft aber ganz anders. Für ihn sind wir oft nur - etwas übertrieben- Käufer von vorgedruckten Alben, in denen jede Michel-Katalognummer ihren festen Platz hat. Und die sich dann die Marken dafür zusammenkaufen und dann am vorgesehenen Platz einordnen…

    Und wie soll er es auch anders verstehen?!! Die Philatelisten vermitteln ja auch nach außen genau dieses Bild. Und diese blöde Fachtermini - ich sag das mal so - ist ein Teil davon.

  • ... das sehe ich in Vielem auch so - aber hier sind wir in einem Forum für Fachleute und die, die es werden wollen. Sich an Playstation oder XBox bzw. deren User zu orientieren ist die eine Sache, das Niveau derselben eine andere.

    Philatelie wird von Menschen vermittelt, die etwas vermitteln wollen und können - ich glaube, dass es eher da hakt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Aber das kann jeder handhaben wir er will.

    Ich glaube Ihr habt da eine Kleinigkeit überlesen..................

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... das sehe ich in Vielem auch so - aber hier sind wir in einem Forum für Fachleute und die, die es werden wollen. Sich an Playstation oder XBox bzw. deren User zu orientieren ist die eine Sache, das Niveau derselben eine andere.

    Philatelie wird von Menschen vermittelt, die etwas vermitteln wollen und können - ich glaube, dass es eher da hakt.

    Natürlich ist der Vergleich mit PlayStation übertrieben. Dessen bin ich mir bewusst.

    Trotzdem ist dies der Kern der Wahrheit. Denn auch die Abiturienten und junge Studienabsolventen sitzen heute vor der Playstation, haben ihr Handy im Dauerbetrieb oder gucken stundenlang Glotze. Es ist ja mitnichten so, dass viele sich in ihrer Freizeit für Geschichte interessieren. Oder für Philosophie. Trotzdem rümpft diese Generation die Nase, wenn sie uns Sammler beurteilen.

    Ich schreibe dies hier auch ganz bewusst im FORUM FÜR FACHLEUTE.

    Da „hakt“ nicht nur was, sondern da läuft etwas völlig falsch. Das ist meine Sicht. Nicht nur bei uns Philatelisten, sondern auch bei denen.

  • Natürlich ist der Vergleich mit PlayStation übertrieben. Dessen bin ich mir bewusst.

    Trotzdem ist dies der Kern der Wahrheit. Denn auch die Abiturienten und junge Studienabsolventen sitzen heute vor der Playstation, haben ihr Handy im Dauerbetrieb oder gucken stundenlang Glotze. Es ist ja mitnichten so, dass viele sich in ihrer Freizeit für Geschichte interessieren. Oder für Philosophie. Trotzdem rümpft diese Generation die Nase, wenn sie uns Sammler beurteilen.

    Ich schreibe dies hier auch ganz bewusst im FORUM FÜR FACHLEUTE.

    Da „hakt“ nicht nur was, sondern da läuft etwas völlig falsch. Das ist meine Sicht. Nicht nur bei uns Philatelisten, sondern auch bei denen.

    Moin,

    dem kann man leider nur uneingeschränkt zustimmen. Ohne fatalistisch wirken zu wollen fürchte ich dass dieses Thema kaum auflösbar ist. Das liegt m.E. nicht an den Inhalten, sondern an der "Darreichungsform". Zudem sind die meisten Briefmarken-Sammler höheren Alters, womit die Ansprache von jungem Publikum zusätzlich erschwert ist. Provokante Frage zur Verdeutlichung: betreibt irgendeine Arge oder ein Briefmarken-Verein einen Account bei z.B, Instagram ? Es mag einem gefallen oder nicht: hier erreicht man junge Menschen...

    Viele Grüße

    René

  • Ich bin neu hier.

    Und kein „Pöbel-Fritze“ . Ich will hier eigentlich nur sagen, dass ich - wenn ich hier mal was schreibe- dass ich mich nicht stoisch an die philatelistische Fachtermini halten werde. Denn die mag ich nicht sonderlich. Aus den genannten Gründen. Und das möge man mir dann bitte nachsehen.

    Die Welt kann ich nicht verändern. Die Menschen und auch die Philatelisten unter ihnen sind so wie sie sind.

  • Lieber Ralph,

    Zugegeben, bei unserer Diskussion geht es schon in Richtung Haarspalterei. Man könnte das sicher vernünftig systematisieren. Aber das ist vermutlich überflüssig.
    Ich für meinen Teil werde jedenfalls auch weiterhin unter einer Frankatur einen mit Briefmarken versehenen Brief verstehen und nicht einen sonstwie, von wem auch immer bezahlten oder gestempelten Brief ohne Briefmarken. ;)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    die meisten meiner Belege sind markenllos und unterteilen sich in freigemachte Frankobriefe und nicht freigemachte Portobriefe. (Schon diese Unterscheidung der Begrifflichkeiten wird heute nicht mehr gemacht, man redet grundsätzlich nur noch von Porto).

    Die Frankobriefe sind somit frankiert, die Portobriefe sind dagegen unfrankiert. Franko bedeutet ja frei, frankieren somit freimachen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde

    Zuerst, danke für ein interessantes Thema, was hier auch zu ein weitern Diskussion geführt hat.

    Ich denke dass Fachbegriffe ein Vorteil hat weil jeder weiss sofort worum es geht, wenn man die Begriffe gelernt hat. Benutzt man das postgeschichtliche Begriff "Bar frankiert", weiss man sofort worum es geht, und man muss nicht was extra dazu erklären.

    Ich kann sehr gut erinnern wie es für mich war wenn ich mich von Markensammler zu Briefsammler und weiter zu postgeschichtlichen Sammler bewegte. Es hat mich auch gewundert warum man solche Begriffe benutzt hat. Aber mann soll nicht lange Postgeschichte Sammeln vor man versteht wie wichtig diese Begriffe sind.

    Besonders deutlich wird es wenn man sich für internationalen Postverkehr interessiert. Wie nennt man Briefe wo Postdienste per Briefmarke frei gemacht sind, aber wo die Briefgebühre ohne Briefmarken frankiert sind? Das sieht man ja öfters wenn man zum Beispiel mit Grossbritannien zu tun hat.

    Ich denke dass es ein reinen Briefmarken Sammler egal ist welche Begriffe ein Postgeschichtler benutzt, aber so lange man Postgeschichte behandelt ist es ein Vorteil auch die postgeschichtliche Begriffe zu lernen und benutzen.

    Es ist ja immer so, wenn man ein neues Fach lernt, muss man auch die fachliche Begriffe lernen um besser zu Kommunizieren.

    Ich bin auch sicher dass alle es einfacher wenn ein Deutscher hier schreibt als wenn man mein Norwegisch-Deutsch, mit der Fehler ich mache, lesen muss. So ist es halt. Deswegen versuche ich so gut wie möglich zu schreiben. Wenn ich dazu die gängige Begriffe auch benutze, wird es noch einfacher zu lesen.

    Dazu traue ich jeden Leser zu, dass wenn man etwas lesen und lernen will, nimmt man sich auch die Mühe die Begriffe zu lernen. Es ist ja nicht Begriffe die nur so gemacht sind.

    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

  • Admin-M 1. Juni 2022 um 21:24

    Hat den Titel des Themas von „Bezeichnugn von bar frankierten Belegen“ zu „Bezeichnung von bar frankierten Belegen“ geändert.