Helgoland - Amtliche Probedrucke der Reichspostverwaltung der Wertstufen 1 Mark/1 Shilling und 5 Mark/5 Shilling

  • Hallo,

    um es noch etwas "komplizierter" zu machen :) -> es gibt auch amtliche Probedrucke, die auf Veranlassung der Reichspost hergestellt wurden. Auch hierzu habe ich etwas aus meiner Sammlung herauskopiert.

    Gruß

    DSBerlin


    Amtliche Probedrucke der Reichspostverwaltung


    "Wer von Nichts eine Ahnung hat, kann wenigstens überall mitreden!"

    Einmal editiert, zuletzt von DSBerlin ()

  • Guten Morgen Dirk,


    hier meine gescannten Albumblätter zur 19 B und 20 B.

    Die Texte dazu sind größtenteils aus dem Kohl-Handbuch übernommen.

    Die Blätter habe ich bereits vor einigen Jahren erstellt.


    Beste Grüße, Siegfried


  • Moin,

    Eure Darstellung dieser sehr seltenen Marken ist ganz toll. Dies wollte ich hier mal kundtun. Das ist so weit außerhalb der "Trampelpfade" normaler Sammler, dass es mich wirklich beeindruckt. Und hochinteressant.


    Gibt es weitergehende Literatur zu den "verschollenen" Probenmarken Nr. 19B und 20B, bzw. hat man schon tatsächlich gestempelte Exemplare dieser Marken gefunden? Es sollen ja nach Eurer Darstellung einige dieser Proben zu Frankaturzwecken verwendet worden sein.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo,


    es gibt viel "HörenSagen" und wenig "belegtes"! :) Was bekannt ist, ist eigentlich schon bei den Beschriftungen recht gut ausgeführt.


    Beste Grüße

    DSBerlin


    PS: Bei der nächsten Köhler Auktion im September kommt hierzu einiges Material zum Angebot - mit entsprechenden BPP Attesten und Ausführungen.

    "Wer von Nichts eine Ahnung hat, kann wenigstens überall mitreden!"

  • Hallo,


    nachstehend habe ich die Landesbezeichnung "HELGOLAND", von MiNr. 20 B und 20 A, einmal gegenübergestellt. Die beiden Marken wurden von mir soeben innerhalb von einem Scan aufgenommen, dann die jeweilige Landesbezeichnung virtuell ausgeschnitten und gegenübergestellt.


    Wie oben schon beschrieben, führte das wie ein "H" in "LAND" anmutende "A" zu einer Reklamation, seitens des Gouvernementssekretär Gätke bei der Reichsdruckerei.


    Beste Grüße

    Markus


  • Wülbern hat zu abgestempelten Probedrucken im Jahr 1906 geschrieben.


    S. 23


    Hier folgende Angabe:

    Es gibt diese gestempelten Marken wohl. Aber sie dienten wohl nie zur Frankatur. Sondern stammen wohl aus der Sammlung von Dr. Pilger.

  • Hallo,


    das ist das mit dem "HörenSagen" - belegt ist das nicht. :) Man muss aber auch ganz klar sagen, dass es einen "Bedarf" an Marken der Wertstufe zu 5 Shilling/5 Mark überhaupt nicht gab. Nach meinen Informationen gibt es bis Heute kein einziges Bedarfsstück, z.B. eine Paketkarte etc.. Ich finde die "Theorie" am besten, die besagt das die Wertstufe zu 5 Shilling/5 Mark aus reinen Gründen des Prestige entstanden ist!!! Alle Postverwaltungen die etwas auf sich "hielten" hatten eine derartige Werkstufe - die aber auch teilweise gebraucht wurde. Ich glaube endgültig wird das nie geklärt werden. :/ Leider sind die ganzen Nach-/Neudrucke von Helgoland nicht besonders schön - gerade diese Marken (Machwerke) schrecken viele Sammler ab, sich diesem interessanten Sammelgebiet zuzuwenden.


    Beste Grüße

    DSBerlin

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  • Leider sind die ganzen Nach-/Neudrucke von Helgoland nicht besonders schön - gerade diese Marken (Machwerke) schrecken viele Sammler ab, sich diesem interessanten Sammelgebiet zuzuwenden.

    Mich schreckt das auch ab. Aus genau diesen Gründen.


    Aber man guckt ja trotzdem hin, wenn mal interessante Stücke auftauchen: Eine Nr. 20A aus der Burrus-Sammlung. Bei Nordphila. Sieht man auch nicht alle Tage.

  • Hallo,


    die Museumsstiftung Post und Telekommunikation, in Berlin, verfügt über ein gestempeltes Exemplar der MiNr. 20 B


    Durchaus kann das Stempeldatum, knapp ein Jahr nach Erstausgabe der 5 Mark, Fragen aufwerfen. Rundstempel Type II "HELIGOLAND JY 22 1880" (eine konkrete Überprüfung in Bezug auf Stempelechtheit, würde ich am Original vorziehen)


    Die Museumsstiftung vermerkt auf Ihrer Webseite üblicherweise auch, ob ein Stück in der Sammlung des Museums geprüft ist, was hier aber nicht der Fall ist. In der Bilddatei befindet sich über dem Markenbild auch das Wasserzeichen des Museums. Nur für den Fall, wenn sich jemand Fragen sollte woher die grauen Buchstaben in der Bildmitte stammen.


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo Dirk,

    Du hast mich neugierig gemacht. Und ich habe in meiner Phila-Bibliothek ein wenig geforscht.


    Es gibt diese Briefe mit der Nr. 20A. Aber diese Briefe sind recht selten. (Rauhut & Kruschel, 203. Auktion vom 17.03.2021, Teil II, Los-Nr. 177)


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,


    na ja recht selten würde ich eher nicht sagen. Die meisten gestempelten Marken kommen von solchen Briefen. Es gibt da einige Briefmarkenhändler die solche Sachen angefertigt haben, um an entsprechend gestempelte Marken zu kommen. Wie gesagt, eine 5 Shilling/5 Mark auf z.B. einer Paketkarte, oder sei es nur auf einem Ausschnitt davon, existiert nach m.W. nicht. Die bekanntesten Briefe dieser Art gehen an R.Roessner Mainz, J.K. Köhler Amsterdam und Ehrmann & Bahlsen London.


    Beste Grüße

    DSBerlin

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  • Philatelistisch beeinflusst auf jeden Fall.

    Der Brief ist deutlich überfrankiert. 5-fach.

    Die Frankatur für den Einschreibbrief war ja wohl nur 1,- Mark. Jedenfalls nach meiner Recherche.


    Sammelst Du Helgoland schon lange?

    Deine von Dir eingestellten Probedrucke mit PF sind schon sehr ungewöhnlich.

    Ein wirklich interessantes Sammelgebiet.

  • Hallo Bernd,


    ja ich sammel Helgoland schon einige Jahre. Brief mit der Frankatur 1 Shilling/1 Mark wäre, glaube ich, ein Wertbrief über 1000 Mark. Einen Einschreibbrief mit einer Einzelfrankatur dieser Wertstufe habe ich auch noch nicht gesehen - das soll aber nichts heißen. :)


    Beste Grüße

    DSBerlin

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  • Hallo,


    so damit es noch etwas verwirrender wird - noch das hier:




    Das wären dann die amtlichen Neudrucke der Reichspostverwaltung aus dem Jahr 1890.


    1 Shilling/1 Mark MiNr.: 19A ND in den Farben dunkelgraugrün/karminrot/schwarz

    5 Shilling/5 Mark MiNr.: 20A ND in den Farben dunkelgraugrün/karminrot/schwarz


    Die Auflage der amtlichen Neudrucke betrug je 200 Stück. Von dieser Marke sind lt. Literatur nur 75 Exemplare in den Handel gelangt. Diese Angaben sind aber schon etwas "alt" - keiner weiß wie viele Marken wirklich noch existieren!!!!!!


    Bilder kommen auf die Schnelle von den entsprechenden dazugehörigen BPP Fotoattesten von C. Brettl. Sind aber beide meine Marken! :)


    Beste Grüße

    DSBerlin

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  • Ich kenne mich mit Helgoland leider eigentlich "0" aus. Und die Fülle der philatelistisch begründeten Nach- und Neudrucke ist hier ja auch richtig "auf die Spitze" getrieben worden. Daher muss man sich da schon richtig lange mit beschäftigen, um die "Spreu" vom Weizen trennen zu können. Auf Ebay meint fast jeder 2. Händler, dass er "Originale" anbietet.


    Brief mit 2 x Nr. 18g nach Mainz, es sieht für mich so aus, dass der Brief mit einem Nachporto von "120" Rpf. belegt wurde ( = 60 Rpf Nachporto + 60 Rpf. Strafporto)

    Portostufe 100 Rpf. für Einschreibbrief?

    Die Nachgebühr finde ich deshalb verwunderlich, weil der Brief in Helgoland am Schalter als E-Bf. aufgegeben wurde.


    Einzelfrankatur Nr. 19A auf Einschreibbrief nach Baden.

    Ist das nun auch "philatelistisch" und überfrankiert?

    Ich habe keine Ahnung.

    (Beide Briefe Rauhut & Kruschel, 203. Auktion vom 17.03.2021, Teil II, Los-Nr. 163 und 172)


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,


    der Brief an Roessner Mainz, ist typisch philatelistisch beeinflusst, ist aber portogerecht frankiert. Das entspricht 2 1/2 Pence/20 Pfennig Briefporto 1. Gewichtsstufe + 2 1/2 Pence/20 Pfennig Einschreibgebühr. Die "120" ist eine private "Nummerierung" von Herrn Roessner, der solche Briefe "Säcke weise" :) und vorbeschriftet nach Helgoland schickte. Ein Gewährsmann sorgte dann für die entsprechende Aufgabe beim Postamt auf Helgoland.

    Brief an Gutmann/Baden - überfrankiert + philatelistisch beienflusst = Sammlerbrief. :) Wenn du das mal eine Zeitlang beobachtest, dann findest du reichlich Briefe dieser Art.


    Beste Grüße

    DSBerlin


    PS: Bei Ebay kann man von ausgehen das bestimmt 90% der dort angebotenen Stücke Neudrucke, Fälschungen oder sonst etwas sind. Solltest du irgendwelche "Ambitionen" haben :) oder dich eventuell mit dem sammeln von Helgoland anfreunden zu wollen - dann kannst du dich gerne an mich wenden. Auch Siegfried Spiegel oder Markus Pichl helfen da bestimmt gerne weiter. Auf alle Fälle:


    LIES UNBEDINGT DIE ANGABEN ZU DEN MARKENAUSGABEN DIE IM MICHEL - DEUTSCHLAND SPEZIAL KATALOG STEHEN!!!!!!!


    BESCHAFFE DIR ERST LITERATUR; Z.B. "LEMBERGER - HELGOLAND - PHILATELIE"!!!!

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  • Hallo Bernd,


    oder im Nachbarforum nachlesen. Da wird Helgoland umfassend behandelt.

    Gerade bei Helgoland ist Literatur sehr wichtig. Da stimme ich DSBerlin absolut zu.


    viele Grüße

    Dieter