Rapp Auktion - Altdeutschland

  • Die Rapp Auktion ist zu Ende und es gab wieder einige Highlights, wobei ich mich auf die Altdeutschland-Lose beschränke. Gestartet wurde der Altdeutschland-Teil mit einer wunderschönen weit überrandigen Baden Mi. 2a auf Brief, entwertet mit einem roten Nummernstempel von Waldshut, die 550 CHF erzielte. Danach kam eine 30 Kreuzer Mi. 22a gestempelt zum Ausruf, die bei niedrigen 320 CHF zugeschlagen wurde. Interessant ist, dass das einwandfreie Attest der berüchtigten Briefmarkenprüfstelle Basel, an der auch Rapp beteiligt ist, in der Los-Beschreibung hinsichtlich der Zähnung angezweifelt wurde . Bei Bayern ging ein wunderschöner Brief mit einer diagonal halbierten 6 Kreuzer Mi. 4 II H bereits für 6.500 CHF weg, während ein gestempeltes Exemplar der 9 Kr. mattblaugrün Mi. 5 aa I den Michelwert mit einem Zuschlagspreis von 1.400 CHF pulverisierte. Übrigens wird in der Brettl Versteigerung bei Deider zwei Einzelstücke und ein Brief von dieser Marke angeboten. Ein besonderses Highlight waren dann die sechs Bremen Briefe, die einen neuen Besitzer suchten. Bei einer 10 Gr. schwarz, Mi. 13 fiel der Hammer erst bei 17.000 CHF, mit Aufgeld auf Höhe des Michel-Preises. Erwähnenswert ist auch eine 9 Schilling, Mi. 7 von Hamburg auf Brief aus der bekannten "Berkefeld-Korrespondenz", die 13.000 CHF und eine 1/3 Sgr Mi. 1 von Oldenburg auf einer einmaligen Drucksache nach Verona, die 16.000 CHF erzielte. Den höchsten Preis erbrachte, zu Recht, eine überrandige 2 Sch , Mi 2 a von Schleswig- Holstein auf Brief mit perfektem Stempel. Der Zuschlag erfolgte erst bei sagenhaften 32.000 CHF. Das Fazit: Für Top-Ware hat Rapp das notwendige zahlungskräfitige Publikum, die auch Höchstpreise bereit sind zu bezahlen. Mittlere und kleinere Marken als auch Sammlungen erreichen nur noch Durchschnittspreise, teilweise auch weniger als in vergleichbaren Auktionen in Deutschland. Das Saalpublikum gab immer noch den Ton an, aber auch hier wird die Gruppe der Internetbieter größer und stellte bei einigen Bieterschlachten bereits den Gewinner.

    Beste Grüße

    Peter

  • Vielen Dank, Peter - interessant, aber auch erwartet, weil ein allgemeiner Trend.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Dr. Janka,

    Danke für den Auktionsbericht!

    Die Baden 22 a war mir auch hinsichtlich des Stempels verdächtig.

    Die Bayern 4IIH war berührt, was ich witzig finde angesichts der Tatsache, dass bereits eine Hälfte weggeschnitten wurde. Der Brief optisch suboptimal, da die Adresse teilweise überschrieben wurde.

    Die Bayern 5aaI fehlt oftmals in den Spezialsammlungen, und als Luxusstück mit Druckausfall erst recht.

    Im Einzellosteil von Rapp waren in allen Gebieten durchgängig ausgesuchte Auktionsstücke zu haben, keine Allerweltsware. Altdeutschlandbriefe gab es in ausgesuchter Qualität!

    Die Bremen 10 Grote gezähnt auf Brief ist immer sehr gesucht 17 Tsd. ist natürlich ein sehr stolzer Preis, insbesonders, wenn man die Marke genauer inspiziert hat!

    Die Sammlungen kann man nur beurteilen, wenn man sie gesehen hat. Daher von mir kein Statement.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo Bayernspezi,
    da liegen wir nicht weit auseinander. Aber wie kommst Du zu der Behauptung, dass der diagonal geschnittene 6 Kreuzer Wert Mi. 4II H berührt ist, wenn das nicht einmal das Attest von Hr. Stegmüller das bemerkt? Tatsächlich fehlt auch mir die Mi. 5 aaI, aber sie ist nicht so selten, wie ich das ausreichend ausgeführt habe (3 Exemplare bei Deider), deshalb war ich über den Zuschlagspreis erstaunt. Möglicherweise habe ich nicht alles in der letzten Zeit mitbekommen, aber vielleicht kannst Du mir Fundstellen von Auktionen liefern, wo 1.400 CHF als Zuschlagspreis für diese Einzelmarke erreicht wurde?
    Zum Glück werden heute viele Sammlungen komplett als Fotos abgebildet. Wie schrecklich war das vor wenigen Jahren, auf die Katze im Sack zu bieten? Für meine spezielle Großgold-Sammlung konnte ich ein schönes Los aufgrund der Fotos erwerben zu unter 20 % Michel. Das ist korrekt und auf jeden Fall nicht zu viel. Das kann ich Dir aus 40 Jahren Sammlertätigkeit bestätigen. Leider habe ich mein Limit bei Rapp zu niedrig angesetzt, weshalb ich bei zwei Ausnahmesammlungen nicht zum Zuge kam, die absolut unter Wert versteigert wurden. Beides waren Sammlungen, die als Nr. 2 in der Sammlerwelt gelten. Wieder etwas gelernt für die nächste Rapp-Auktion.

    Beste Grüße

    Peter

  • Hallo Dr. Janka,

    Stegmüller schreibt "oben an der Randlinie entlang geschnitten", das ist für mich - freundlich ausgedrückt- ein Euphemismus.
    Ich habe da eine klare Regel, entweder ist die Marke knapp geschnitten, jedoch unberührt oder -ohne Schönfärberei oder Gefälligkeitsgutachten- eben nicht mehr knapp, sondern angeschnitten.

    Zur 5aaI ist mir eine Deider-Versteigerung vor ca. 4 Jahren in Erinnerung.
    Dort wurde eine 5aaI zu, soweit erinnerlich, für ca. 1500€ versteigert. Ich weiß es nicht mehr so genau, kann mich aber erinnern, dass ich mich über den hohen Zuschlag sehr gewundert habe, sonst hätte ich mir das nicht gemerkt.
    Bei ebay werden derzeit zwei Sätze 5aaI-III und 5bI-III für ca. 2000 Euro angeboten.

    Im Übrigen kann ich dir nur in allen Punkten Recht geben.
    Zum Thema, was bei Sammlungen nach unten alles möglich ist, habe ich noch eine Erinnerung an eine der besten Griechenlandsammlungen, die ich je gesehen habe. Diese schätzte ich vor vielen Jahren auf ca. 40.000 DM. Sie wurde auf einer Auktion für ca.2.500 DM verkauft, wo ich keine Zeit für eine Besichtigung hatte, sonst hätte ich sie natürlich ersteigert. Aber das sind Ausreißer.
    Bei Rapp gehen die Sammlungen in fast allen Fällen immer extrem hoch weg, Die Ausrufpreise dort sind immer sehr moderat angesetzt. Ich hatte aber auch dort schon enormes Glück und das Los ging nahe am Ausruf weg...

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Da bin ich gespannt, wie die drei Marken aus der Brettl-Sammlung verkauft werden. Ich habe gleich nach der Auktion meine Bestände an 9 Kr. durchgesehen, aber leider nicht diese Marke gefunden.

    Beste Grüße

    Peter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    da ihr hier eben die 5aaI der Deider Auktion erwähnt habt.

    Von den oben erwähnten zwei Marken und dem Brief kann ich bei einer Marke und beim Brief nicht erkennen, dass es sich um Marken in Typ I handelt. Lediglich die mit dem Befund hat die Markmale einer Typ I.

    Die Erstauflage 5aa in Typ I erzielt schon immer gute Preise.

    Anbei ein Brief mit einer 5aaI, bei der dies auch eindeutig zu erkennen ist. Wurde übrigens auch für 1500 Euro verkauft.

    Gruß

    bayernjäger

  • da ihr hier eben die 5aaI der Deider Auktion erwähnt habt.

    Von den oben erwähnten zwei Marken und dem Brief kann ich bei einer Marke und beim Brief nicht erkennen, dass es sich um Marken in Typ I handelt.

    Hallo Bayernjäger,

    Richtig beobachtet. Da ist wohl einiges schiefgelaufen! ;(

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Ich sehe die 2 Marken und den Brief im Deider Katalog genau so wie bayernjäger.

    Die Einzelmarke mit dem gMR 406 und auch der Brief mit dem gMR-St. 247 sind sind beide keine 5aa Type I. Die Marke mit dem gMR 406 ist lt. Katalog ja gepr. Pfenninger. Aber hat Herr Pfenninger sie auch als Type I geprüft?

    Viele Grüße

    Bayern-Kreuzer