• Lieber Bayernspezi,

    ad priori: Kannst`s eigentlich nicht einfach mal lassen, (unterschwellig) politische Ergüsse hier loszuwerden !? Glaub mir: Besser is datt. Bowie war ein Pop-Künstler, die Marke ist, so wie er eben war; abgefahren. Deswegen war sie auch anfangs ein Verkaufshit. Es ist ein Erfolg, den man in unserem eigenen Interesse als Sammler nicht schmälern sollte. Es gibt eben auch andere Geschmäcker. Da kommen gewisse Generationen zwar nicht mit klar, aber das Motiv trifft seine Seele, wie man sie besser nicht treffen kann. Wenn man jemals auf einem Bowie-gigg war, und seine Platten/videos/interviews hat, versteht man das. Ich denke die, die das Motiv für den Markenwert gewählt haben das.

    Jetzt kann auf einer solchen Pop-Marke zwar nicht mal das "Enteiserblau" so richtig poppen, aber solche Marken werden nun auch wiederum nicht die Regel sein. Da kann ich nebenbei sogar den Herrn Dr. P. Janka beruhigen. Das Gegenbeispiel von BPP Zill mit dem bleu-in-bleu seiner zweifelsfrei edlen Klassikmarke ist ultraschön, aber auch nicht repäsentativ. Das Motiv der Marke sollte im Vordergrund stehen, nicht der Stempel. Der springt einem mit dem "Enteiserblau" zwar heftig an, aber besser wär`s halt, wenn`s die Marke und ihr Motiv wäre. Da sind wir uns einig. Das war mit dem "schnöden Schwarz" m.E. weit weit häufiger Fall. Mit einem jetzt violetteren blau, das ich schon als Zufallsprodukt gesehen habe, wäre schon viel geholfen, das könnte die Post in unserem Sinne (bitte gern) mal testen. Verstehen kann ich sie aber schon:

    Als Leser der philatelie kennt man die regelmäßig darin vorgetragenen Probleme mit massenweisen Fälschungen, die ihr heftigst zum Schaden geworden sind. Will man die ohnehin wackelige Briefmarke - überhaupt noch - für die Zukunft erhalten, wird der QR-Code ihr nun einmal unabdingabrer Bestandteil sein...der kleine Vorteil der Aufgabe- und Minimalsendeverfolgbarkeit hinzukommend. Der barcode ist m.W. sogar vielfach Sammlerziel geworden wie einst die Druckvermerke, HAN- und Walzennummern etc, aber okay, schöner war`s früher schon. Was im Rand des Bowie-Bogens steht, jo, das ist auch nichts von Ästhetik, aber man kann jetzt auch nicht sagen, dass das generell von der Post versemmelt wird. Da gibt es zich gute Randgestaltungs-Beispiele der jüngeren Zeit, die auch hier definitiv gegen Deine Art der Verallgemeinerung stehen.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • ...es geht nicht um die Frage, ob wir das sammeln, es geht um die Frage, ob man derartiges so noch gerne sammelt.

    hallo zusammen,

    wir wissen, wie die Frankaturen bei den allermeisten Briefmarkenhändlern und -auktionatoren komponiert wird: die vorhandenen frankaturgültigen Marken werden normalerweise ohne Rücksicht auf Verluste bis zum notwendigen Porto zusammengestellt. Das war in den letzten 50 Jahren schon so.

    Glücklicherweise gibt es auch Philatelisten als Privatverkäufer, die solch schöne Belege in den Posteingang zaubern:

    besten Gruß

    Michael

    NB: Ich sortiere die "incoming-mail" nur nach national und international und archiviere chronologisch in Umzugskisten :)

  • ... "Umzugskisten" ist das Codewort ... hatte ich früher auch mal gemacht (jedes Jahr 10 kg "bessere" Briefe), bis ich jemanden fand, der seinen und meinen Bestand vereinte und mit einer Umzugskiste nach Bethel schickte, alljährlich!

    Was mich fürderhin immer wieder wundert, und das sicher 20 oder mehr Mal im Jahr, ist bei Briefen mit mehreren Marken immer wieder zielgenau die einzig werthaltige/bessere Marke (i. d. R. mit Zuschlag, gerne auch mal ein Block, 4er Block oder eine Bogenecke) zu zerstören, während alle andere Marken heil bleiben. Zufall?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zitat

    Zufall?

    Natürlich nicht, sondern pure Absicht und somit rhetorische Frage :D

    Gerüchteweise sollen ja auch die Knastologen, die in einer hessischen Einrichtung (Butzbach ?) die Paketkarten mit den Marken der 48-ziger Bautenserie aufarbeiteten, bevorzugt die 5 DM Lübecker Tor verschnitten haben :cursing:

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Tim,

    ein schöner Beleg, obwohl selbst da der Stempel nicht 100%ig zu überzeugen vermag.

    Noch schlimmer als die blaue Farbe ist die Tatsache, dass sich bei immer mehr Briefzentren keine Tagestempelköpfe mehr in den Stempelmaschinen befinden, sondern rechts oben jetzt die Welle mit dem Posthorn sitzt. Es gibt also von nun auch keine rundgestempelten - von Vollstempeln mag ich gar nicht reden - Marken mehr von einfach nur so eingeworfenen Briefen. Wo soll da halbwegs sauberes gestempeltes Material noch herkommen? Und mit aus dem Verkehr gesammelten Marken ist doch fast jeder von uns einmal zum Sammeln gekommen, oder?

    Liebe Grüße von maunzerle

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • 1. Vielleicht muss ein heutiger Sammler der modernen Marken die Belege so sammeln, wie sie heute eben anfallen, so versendet die Post halt.

    Die beiden anderen Möglichkeiten sind:

    2. postfrisch oder

    3. Belege selbst versenden und auf einer Postfiliale sauber abstempeln lassen. Da bietet sich dann auch die Möglichkeit, die Belege gleich wieder mitzunehmen, so dass sie im weiteren Postverlauf nicht verhunzt werden.

    Im Fall 1 hat man dann das vorliegen, was wir im Forum sammeln, echter Bedarf, echt postalisch behandelt, ein zeitaktulles Erzeugnis.

    In den Fällen 2 und 3 hat man eben sammlerbeeinflusstes Material.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo

    ich stimme hier Erwin zu. Wenn Qr Codes das Design zerstoeren, die blaue Stempel Farbe nicht jedem gefaellt, Stempel selbst schlecht abgeschlagen werden und gerade "wertvollere" Marken oft noch zertoert werden (was dann wieder zu einem noch hoeheren Wert bei einwandfreien Marken fuehren wird), muss man wohl die Situation als solche akzeptieren. Wir werden es eh nicht erleben wie das "Briefmarkensammeln" in 2-3 Generationen aussehen wird. Die werden schon ihre "Qualitaetsanforderungen" definieren.

    LG Andreas

  • Im Fall 1 hat man dann das vorliegen, was wir im Forum sammeln, echter Bedarf, echt postalisch behandelt, ein zeitaktulles Erzeugnis.

    Hallo Sammlerfreunde,

    Was ist denn eigentlich los mit dem Kunstbeirat?
    Weiß der eigentlich davon, wie diese kleinen Kunstwerke verschandelt werden?

    Gibt es in der organisierten Philatelie niemanden, der sich für eine ordentliche Standardentwertung einsetzt. Es wäre doch simpel die aufgespritzten Stempel gegen eine andere Vorlage auszutauschen. Ist ja nur ein simple Bilddatei mit Datum. Kostenpunkt Null. Wieso sind da nur noch Banausen bei der Post AG am Werke?? <X

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • ... bei einer großen Aktiengesellschaft (bitte nicht falsch versehen, ich bin bei mehreren Aktiengesellschaften Inhaber), ist es von stark untergeordnetem Interesse, was Sammler möchten und was nicht. Alles, was nicht in Zahlen und bilanziellen Posten ausgedrückt werden kann, ist obsolet.

    Die Umsätze, die reine Briefmarkensammler heute noch generieren, taugen nicht mal dazu, Hinterkommastellen aufzurunden, geschweige denn, für frischen Wind zu sorgen. Wir sind eine aussterbende Spezies, zumindest für Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Post AG. Die Börse honoriert die Zukunft - die Vergangenheit ist völlig egal und Sammlerwünsche, wie berechtigt sie auch sein mögen, werden nicht mal mehr von einem Hiwi beantwortet.

    Wie sagte Macron vor knapp 2 Jahren einmal in der Öffentlichkeit: Es gibt Menschen, die sind einfach nichts. Streiche Menschen und setze Sammler, dann passt es auch hier.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Erwin,

    kurze Stellungnahme zu Deinen 3 Einwürfen:

    Zu 1) Von Belegen ist hier zunächst nicht die Rede gewesen, sondern nur von losen Marken. Wie der Zukunftsgeschmack da sein wird, kann auch ich nicht voraussehen. Aber ist nicht auch Dir eine schöne zentrische Abstempelung, aus der Ort und Datum hervorgehen, bei Deinen alten Preußen lieber als alles andere, schon aus Gründen der Ästhetik.

    Zu 2) gibt es nicht viel zu sagen

    Zu 3) Abgesehen davon, dass Du heute meilenweit gehen kannst, um noch einen Postler zu finden, der sein Stempelkissen pflegt und auch noch stempeln kann (in Straubing bei neun Postanstalten ein einziger, der aber nicht immer Dienst hat), ist das Wieder-mitnehmen natürlich absolut keine Option, weil dann die Kodierung auf dem Brief fehlt und man sofort erkennt, dass er nicht gelaufen ist, und das verlangt der moderne Belegesammler sogar von einem sammlerbeeinflussten Beleg.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • lieber Peter,

    da hast du Recht. Besonders bei der Option 3 habe ich die digitalen und sonstigen Beförderungsvermerke übersehen, die beim Gleichwiedermitnehmen dann fehlen würden.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ein schöner Beleg, obwohl selbst da der Stempel nicht 100%ig zu überzeugen vermag.

    hallo Maunzerle,

    nicht jeder kann sich im täglichen Betrieb die Zeit nehmen, einen Stempel so schön zentrisch zu platzieren und abzuschlagen ...

    ... und dann auch noch in einem regulären Postamt am Ersttag nachmittags ;)

    Hier rückt wegen des linken Seitenrandes zudem das Motiv wieder in die Mitte :)

    Jetzt ist nur eine andere Frage aufgetaucht: Ist das eine BLAUE Marke,die so kontrastreich blau gestempelt wurde?

    besten Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (14. Mai 2022 um 08:10)

  • Hallo Michael,

    ja, gegen so einen Blauen habe ich nichts einzuwenden. Aber in Deiner Antwort klingt ja schon an, wieviel Mühe es macht, einen solchen Stempel zu erhalten.

    Ich hänge einen Brief an und beschreibe, wie dessen Abstempelung zustande kam.

    Ich habe ja gestern schon erwähnt, dass es hier neun Poststellen gibt, dass aber nur bei einer davon noch ein Mensch sitzt, der stempeln kann. Das ist bei der ehemaligen Hauptpost, die jetzt am Rande der Fußgängerzone liegt. Dort gibt fünf Parkplätze für 30 Minuten mit Parkscheibe.

    Diese Parksituation ist für mich im allgemeinen überhaupt kein Thema, weil ich zu jeder Jahreszeit und ausnahmslos mit dem Rad unterwegs bin. Den abgebildeten Brief wollte ich noch in 2021 aufgeben, weil ich zunächst annahm, dass auch die Auslandsporti zum 1. Januar angehoben werden würden. Da ich aber nach einer Operation Anfang Dezember drei Monate Radlverbot bekommen hatte, versuchte ich es kurz vor Jahresende doch einmal mit dem Auto und war von vorneherein darauf eingestellt, dass ich im Auto sitzenbleibend vor einer nahen Ausfahrt wohl eine Zeitlang warten müsste, bis einer der fünf Parkplätze frei würde. Dieses Warten gab ich nach 35 Minuten auf. Zum Glück las ich dann anschließend, dass sich am Auslandsporto nichts ändern würde, so dass das Projekt dieser Briefaufgabe ins Neue Jahr, sprich auf die Zeit nach dem Radlverbot verschoben werden konnte. Dieses war kaum abgelaufen, da startete ich auch gleich los zur Hauptpost. An dieser Stelle muss ich die dortigen Verhältnisse kurz schildern. Diese Post ist nämlich eigentlich keine Post mehr, sondern eine Bank. Entsprechend lang dauern die dortigen Vorgänge am Schalter, vor allem deswegen weil die meisten dieser Vorgänge Überweisungen in fremde Länder sind. Dass die jeweiligen Bankkunden meist nur rudimentäre Kenntnisse der deutschen Sprache haben, verkürzt die Dauer der einzelnen Kundenaufenhalte am Schalter auch nicht. Eine Wartezeit von mindestens 20 Minuten ist also normal. All das betraf mich jedoch an diesem Tag gar nicht, weil ich vom Ende der Schlange schon sah, dass "mein" Postler sowieso nicht im Dienst war. Ich lief also schnell nach vorne, um zu fragen, und erhielt die Auskunft, dass er am folgenden ganztägig anzutreffen sei. Also am nächsten Tag alles wieder von vorn. Der Stempel wurde super abgeschlagen, worauf ich mir den Brief nochmals geben ließ, um den Stempel zu trocknen. Zur endgültigen Aufgabe darf ich mich dann immer an der Schlange vorbeidrücken und ich konnte sicher sein, dass der Brief auch ins richtige Körbchen mit den freigestempelten Briefen gelangt und nicht mit den ungestempelten, denn dann wäre er beim Briefzentrum doch noch zerstört worden. Und gerade das passiert ja auch noch oft genug jeden Tag in Deutschland.

    Ich könnte gut verstehen, wenn der eine oder andere von Euch sich jetzt fragt, was diese ganze Story überhaupt soll. Sie beweist halt ganz einfach, dass es ganz, ganz schwierig geworden ist, in diesem Land sauber gestempelte Marken und Briefe zu erhalten. Nachdem ich bis vor 15 Jahren sehr viele Briefe "gemacht" habe, tue ich mir das heutzutage höchstens noch zweimal im Jahr mit besonderen Marken oder Blocks an.

    Viele Grüße von maunzerle

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (14. Mai 2022 um 11:32)

  • Auch bei uns in der Schweiz kann es als ausserordentlicher Glücksfall angesehen werden, wenn Bedarfspost sauber abgestempelt ankommt.

    Leider landen bei mir mehr als 95 % der Briefe wegen unsauberer Abstempelung direkt in den Papierkorb.

  • ... weil ich vom Ende der Schlange schon sah, dass "mein" Postler sowieso nicht im Dienst war ...

    Lieber maunzerle,

    der einzig verbliebene Schönstempler meines Postamts hört altersbedingt am 30.6. auf.

    Eine Lösung - zumindest für die QR-Code Marken - könnte darin liegen, vergleichbar mit den Marken zum Selbstausdrucken, einen Aufgabestempel zum Selbstaufdrucken zuzulassen. Die Markenentwertung ist ja nicht mehr notwendig und die postalisch erfolgte Beförderung durch die Codierleiste dokumentiert.

    bis dahin träumen wir von solchen Stempelkünstlern

    besten Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix (15. Mai 2022 um 06:48)

  • hallo zusammen,

    eine Möglichkeit der Mehrfachfrankatur ist der Auslandsbrief in der 2.Gewichtstufe und die sieht man dem Umschlag auch an. In Berlin am 23.2.2022 aufgegeben und mit dem Sonderstempel der World Money Fair ´22 entwertet.

    Und wann bekommt man heute noch einen AKS von Andorra? ;)

    besten Gruß

    Michael

  • und ein kleines Rätsel für Adleraugen:

    Die beiden Marken unterscheiden sich in einem kleinem Detail:


    ebenso wie diese beiden: es ist ein kleiner Strich


    und abschließend noch ein Tipp: unten rechts zu finden


    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    die gezeigten Bowie Marken in diesem thread haben einmal einen "|" zwischen 2022 und € - und einmal keinen "|"

    Da machte ich mich gleich auf die Suche nach der neuentdeckten Abart 8)

    und fand nur Marken mit "|" . Also ganz schön selten die Marke ohne "|" und Auslöser für den nächsten Hype?

    Leider nein, denn als ich meine Minisammlung ans Tageslich holte, zeigte sich, daß alle meine Bowie Marken den "|" haben.

    Was war passiert? Ich scanne mit einem EPSON Perfection V550 und 600 dpi. Der wiederum hat für die virtuelle Welt gelegentlich den "|" in den scans entfernt - dank "Staubentfernung" :/

    Warum da das Häkchen gesetzt war? Naja, sonst hätte es ja keine story gegeben 8)

    besten Gruß

    Michael