• Liebe Freunde,

    aus wikipedia sei zitiert:

    Bücherzettel oder Bücherbestellzettel, wie sie ursprünglich bezeichnet wurden, sind seit dem 25. Oktober 1871 im Inlandsverkehr zur Drucksachengebühr zugelassen. Bücherzettel sind mit einem Vordruck versehene Zettel oder Karten zum Bestellen, Abbestellen oder Anbieten von buchhändlerischen Werken, Büchern, Zeitschriften, Bildern und Noten. Es durften nur Angaben nachgetragen werden, die dazu dienen, die bestellten oder angebotenen Werke zu bezeichnen. Davon gab es Abweichungen, so wurden Bücherzettel zeitweise als Drucksachen angesehen.

    Ich zeige einen Bücher-Bestellzettel von München III, abgesandt am 7.6.1878 an die von Seydelsche Buchhandlung in Sulzbach, frankiert mit Nr. 37 zu 3 Pfg. korrekt als Drucksache/Bücherzettel. Man bestellte insgesamt 9 Werke bzw. 3 Nummern. Meines Wissens sind diese Bücher-Bestellzettel auch in der frühen Pfennigzeit nicht häufig und ich freue mich sehr, einen schönen zeigen zu können.

  • Lieber Ralph,

    Bücherzettel scheinen generell nicht sehr häufig zu sein. Sehr viele habe ich noch nicht gesehen und wenn man sie für kleines Geld bekommt, macht man sicher nichts falsch.

    liebe Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (16. April 2022 um 12:08)

  • Lieber Dieter,

    dem ist nichts hinzu zu fügen - ich mag sie auch sehr; nur eine Mini-Sammlung damit in der Kreuzerzeit kann ich nicht aufbauen, da fehlt einfach das Material am Markt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    möchte hier eine 1 Kreuzer Ganzsache P-2-I zeigen, die am 26.11. (1874 - Ende 1875 ) als Bücherbestellzettel von Bamberg B(ahn)H(of) nach München

    an den Kunstverlag Fried. G ...en versandt wurde. Auf der Rückseite AK-Stempel München I vom Folgetag und Briefträgerstempel "10".

    Gruß Klaus

     

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    feines Stück - ob aber die komplett handgeschriebene Rückseite noch Bücherzettelkonform war, weiß ich nicht. Wäre sie so nicht konform, wäre das ja noch besser ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Zitat

    Wäre sie so nicht konform, wäre das ja noch besser ...

    ... Ich nehme an für den Contra-Fan :D

    Die Post hat es offensichtlich so akzeptiert - wurde ja wahrscheinlich am Schalter aufgeliefert und mit anderer Schrift + Farbe mit dem Vermerk "Bücherbestellzettel" versehen und auch bei der Ankunft in München gab es keinen Mecker wg. Unterfrankatur.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
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  • ... ja, für eine umfangreiche Contra-Sammlung sicher nicht ungeeignet. Bücherzettel sollte eigentlich vorne stehen, weil sonst 1x nur für Ortsbestellkarten vorgesehen war, nicht für Fernpostkarten. Nettes Teil. :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich denke, daß es so in Ordnung war. Oben steht nur der Wunsch um Lieferung der folgenden Bücher und außer dieser Liste gibt es nichts als die Unterschrift.

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler (20. März 2024 um 17:00)

  • Lieber Dieter,

    Bücherzettel waren normalerweise Drucksachen, also Angebote, bei denen man nur ankreuzen musste, was man wollte. Handgeschriebenes schließt ja expressis verbis Drucksachen aus ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • N'Abend,

    habe mir mal die Verordnung No. 104 vom 18.11.1871 betreffend "Bücherbestellzettel" gezogen.




    Demnach entsprach die Verwendung der Postkarte zwar nicht der vorgegebenen Form (keine Bezeichnung ""Bücherbestellzettel" auf der Vorderseite, kein Vordruck), inhaltlich ist allerdings nichts einzuwenden (keine persönlichen Mitteilungen, lediglich Titel, Bezeichnung und Preis der bestellten Artikel, Adresse und Unterschrift), so dass die beteiligten Postler die Sendung pragmatisch durchwinken

    konnten

    Gruß Klaus

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  • Lieber Klaus,

    das ist eine eher weiche Formulierung und man ging wohl in München nicht davon aus, dass jemand das handschriftlich machte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Ralph,

    betrachten wir das Ganze unter dem Aspekt "Not kennt kein Gebot, aber macht erfinderisch"

    Vielleicht hatte der gute Otto Reindl keinen Bock oder keine Zeit, sich einen solchen Normzettel in

    einer lokalen Buchhandlung zu besorgen oder die hatten gar keine auf Lager.

    oder noch abenteuerlicher, die Idee stammt vom Postexpeditor im Bahnhof:

    "Da nehmen wir eine 1 Kr. Postkarte und schreiben Bücherbestellzettel drauf, das funktioniert, haben wir schon öfter so gemacht. Die Ortspostkarten liegen ohnehin wie Blei im Regal, die braucht keiner und werden ohnehin bald ungültig." (Stichwort Formularaufbrauch)

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

    Einmal editiert, zuletzt von oisch (20. März 2024 um 22:37)