Diskussion zu evtl. Nachstempelungen der 70 Kr.-Marken

  • Hallo Markus,


    danke - ich wußte nicht, dass es damals schon direkte Postpakete von Württemberg nach Italien gab, dann hat sich dass mit dem Weiterfranko erledigt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    bei der routinemäßigen Kontrolle heimische Auktionskatalogsbestände fiel mir die 77. Versteigerung von Larisch am 14.-17.11.1984 in München auf, bzw. dort das Los Nr. 2264, eine Post-Paketadresse aus Ehingen nach Wien vom 19.1.187?, die unzweifelhaft ein echtes Stück zeigt.


    Bei 50.000 DM Ausruf, die älteren kennen noch richtige Währungen, wäre mir aber auch der Zuschlag versagt geblieben, wenn ich Württembergs Kreuzerzeit gesammelt hätte, denn das waren 2 Neuwagen damals ...

    Der Zuschlag, so es einen gab, ist mir leider nicht bekannt.

    Man sieht aber, dass es keiner außereuropäischen Destinationen der 7. Gewichtsstufe bedurfte, um solche 70 Kr. Marken sinnvoll zu verbrauchen.

  • Hallo Ralph,


    vielen Dank, für das Zeigen dieser Paketkarte.


    Es sind nur acht Paketkarten registriert, die mit 70 Kreuzermarken frankiert sind. Bisher konnte ich in Auktionskatalogen sechs Stück ausfindig machen, diese aus Ehingen hat mir gefehlt und kannte ich bisweilen noch nicht. Ein tolles Stück, welches bestimmt versteigert wurde.


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo Markus,


    leider habe ich keine Ergebnisliste, aber 50k DM war schon eine ordentliche Hausnummer, also sicher wäre ich mir nicht, dass sie zugeschlagen wurde. Wenn, dann muss es ein sehr betuchter Sammler gewesen sein (Boker, Trost, Haub et altera) und wenn sie in deren Verkaufsauktionen nicht vorhanden war, dann weiß ich es auch nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    wenn die Paketkarte irgendwo später noch einmal aufgetaucht wäre, dann wäre die Chance groß, dass ich sie über weitere Auktionskataloge oder Onlinearchive aufgestöbert hätte. Somit gehe ich davon aus, dass sie versteigert wurde. Der heutige Preis für diese, dürfte in Euros noch deutlich über dem in DM damals ausgerufenen liegen.


    Noch sind nicht alle Trost-und Haub-Auktionen abgehalten, vielleicht taucht sie dort noch auf? Vielleicht hat sie aber dennoch jemand anderes gekauft? Die Information, dass es acht registrierte Paketkarten gibt, habe ich aus einer Auktionslosbeschreibung entnehmen können und hat mir Herr Heinrich fernmündlich bestätigt. Jedoch wollte er für sich behalten, welche zwei mir noch fehlen. ;)


    Zwei der von mir sechs in Katalogen aufgefundenen Paketkarten konnte ich in einem Festpreiskatalog der Firma Ebel aus den Sechszigerjahren finden. Diese zwei habe ich später auch nicht mehr entdeckt. Glücklicherweise verfüge auch ich über das eine oder andere alte Katalogwerk.


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,


    in einer Vorankündigung vom Auktionshaus Dr. Derichs habe ich gelesen, dass die dankenswerter von Ralph gezeigte Paketkarte am 11. Mai 2024 zur Versteigerung kommt. Ein Los aus der VIII. und letzten Trost-Auktion.


    Seit dem 16. August 2022 frage ich mich allerdings, warum offenbar die Marken zuerst aufgeklebt und dann erst die Adresse oder zumindestens dann erst das Wort "Verkehrsbureau" um die linke untere 3 Kreuzer-Marke geschrieben wurde?


    Bisher haben sämtliche theoretische Möglichkeiten, die sich in der Überlegung hierüber für mich auftun, keinen nachvollziehbaren Sinn ergeben.


    Wer hat hierzu eine plausible Erklärung, Meinung oder Idee?


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,


    man könnte natürlich auch folgende Argumentation aufstellen.


    Die Marken waren beim Aufschreiben der Adresse noch nicht frankiert und der Schreiber hat ab dem "h" in Verkehrsbureau nach rechts unten weiter geschrieben, um möglichst nicht den gepunkteten Kasten, der zum Aufkleben der Freimarken gedacht war, zu beschriften. Der Postbeamte hat dann später die Marken so nahe wie möglich an das Wort "Verkehrsbureau" aufgeklebt.


    Klingt zwar komisch, ist aber vermutlich nicht gegenbelegbar?


    Hoffentlich wird bald eine Zeitmaschine erfunden, die uns genau dort in der Vergangenheit absetzt, als jener oder dieser Beleg oder jene oder diese Marke abgestempelt wurde.


    Warten wir ab, bis der Beleg angeboten wird und vielleicht uns dann auch die Rückseite der Paketkarte, als auch ein vermutlich neu ausgestelltes Attest gezeigt wird?


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,


    Ehingen a/D wird in der Verfügung Nr. 5283, vom 16. März 1874, als 70 Kreuzermarken-Postamt aufgeführt. Daher gehe ich davon aus, dass das Paket am 19/1 1875 versendet wurde.


    Für die Portoberechnung habe ich den nachstehend verlinkten Vertrag herangezogen:


    https://www.dasv-postgeschichte.de/pdf/1476.pdf


    Das Gewicht von dem Paket betrug 6,5 kg = 13 Pfund

    Die Entfernung (Luftlinie) zwischen Ehingen a/D und Wien liegt zwischen 60 und 70 Meilen.


    Das macht dann je Pfund Gewicht ein Porto von 1 Sgr. 8 Pf.

    Dies mit 13 mulitpliziert ergibt 21 2/3 Sgr.

    Für die Umrechnung von Silbergroschen nach süddeutschen Kreuzern soll mit dem Faktor 3,5 umgerechnet werden und ergibt 75 1/3 Kreuzer, welche auf volle 76 Kreuzer aufzurunden sind.


    76 Kreuzer sind frankiert und die links in Rötel austaxierten 1 Gulden 16 Kreuzer entsprechen den frankierten 76 Kreuzern.


    Das Porto passt demnach. :)


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,


    in der aktuellen 11. Erivan Auktion gibt es auch eine Sammlung Württemberg.


    Beim Betrachten, der von dieser Sammlung erstellten Fotos, leuchtete meine eingebaute rote Warnlampe auf einmal ganz heftig auf und die Bestätigung fand sich in den am Ende der Sammlung gezeigten Befunden.


    Leider sind die Fotos ein wenig unscharf, aber ein Briefstück, mit 70 Kreuzermarke und blauem Fächerstempel vom Stuttgarter Postamt IV, kann natürlich keine zeitgerechte Entwertung tragen. Zur Verwendungszeit der Marken stempelte das Postamt mit grüner Stempelfarbe. Blaue Stempelfarbe, unter sogen. nachträglichen Entwertungen, ist mir dennoch neu, auch dass 70 Kreuzermarken zur nachträglichen Entwertung auf Briefpapier geklebt wurden. Muß ich mir unbedingt im Original ansehen.


    Den angehängten Ausschnitt, aus dem ein wenig unterbelichteten Foto vom Auktionshaus Heinrich Köhler, habe ich in Bezug der Belichtung ein wenig überarbeitet.


    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,


    nach meiner bescheidenen Meinung gehören die beiden nachstehend gezeigten 70 Kreuzermarken, mit grünen Stempeln vom Stuttgarter Postamt IV entwertet, zusammen - waren einst eine Einheit bzw. könnten sogar aus einer noch größeren Einheit entstammen. Irgendwie ist mir das soeben erst nach gefühlt 100x betrachten aufgefallen.


    Worin sich diese Duplexentwertung begründen könnte, hatte ich bereits vor einiger Zeit mit einer Sicherungsentwertung mittels dem Fächerstempel begründet. Für mich sind das nach wie vor, begründbar über den konkreten Stempelzustand, echte und zeitgerecht angebrachte Entwertungen.

    Beste Grüße

    Markus