Brief mit 70 Kr.-Marke falsch !?

  • Bei den beiden Wertbriefen ließ sich einwandfrei beweisen, daß sie falsch sein müssen.

    Hallo Altsax und Forumler,

    Ich habe einen dieser Briefe hier abgebildet. Weißt du Näheres zur Frage, warum dieser Brief falsch ist?

    Quelle: Ex Boker Auktion Köhler ca. 1985

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

    2 Mal editiert, zuletzt von Bayernspezi (12. April 2022 um 16:28) aus folgendem Grund: Beitrag verschoben, da er nichts mit den Feuser-Auktionen zu tun hat

  • Die Marken sind nebeneinander geklebt, was bei Wertbriefen nicht erfolgen sollte.

    Es gibt einen weiteren Brief aus Stuttgart mit gleicher Schrift und der gleichen Schrift bei der (225) Gramm Zahl, abgebildet bei Brühl/Thoma im Handbuch Württemberg. Unwahrscheinlich, dass in Stuttgart und Heilbronn die selbe Schrift bei der Aufgabe vom Postbeamten verwendet wurde.

    Adresse ist wohl fraglich, ob die überhaupt existierte

    Wenn man die beiden Briefe im Köhler und Thoma Handbruch neben einander legt, wird es einem eigentlich klar.

    Wohl Mache Anfang des 20 Jahrhundert.

  • Lieber Badenund Bayern,

    Danke für die Erklärung. Weiß man etwas über den Verbleib dieser beiden Briefe?
    Sind die am Markt erhältlich oder in festen Händen?

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • ... aber München hätte sicher eine Manualnummer vergeben. Wäre auch interessant, die Siegelseiten zu sehen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Württemberger,

    Vielen Dank für deine Erläuterung. Sehr interessant. Auch an dich die Frage, ob diese Briefe derzeit irgendwo erworben werden können?

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo zusammen,

    der Brief hat unter der 70 Kr-Marke das Signum eines italienischen Prüfers (meine ich). In so einem Fall werde ich sofort hellwach, ohne mir den Beleg näher angesehen zu haben. In der Regel sind die dortigen Prüfer sogenannte Allesprüfer und haben für fremde Prüfgebiete kein entsprechendes Wissen, geschweige denn das passende Vergleichsmaterial.

    Bei einem so schweren Brief wie oben gezeigt dürfte nur ein Kunststempler so saubere Abschläge erzeugen können.

    Es wäre wirklich interessant zu wissen, wo sich der Beleg heute befindet.

    beste Grüße

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,

    im Auktionskatalog 8. Boker - bzw. 263. Köhler Auktion vom 12. November 1988 steht zu den von Bayernspezi gezeigten Brief folgendes: "Los Nr. 486; 70 Kreuzer rotlila, Bogenposition 1 der 2. Auflage mit doppelten Sicherungslinien, ideal breit geschnitten, zusammen mit 1 und 3 Kreuzer (sind aber 9 Kreuzer) der Ovalausgabe, jeweils klar entwertet mit schwarzem Fächerstempel "HEILBRONN" auf Wertbrief über 5700 Gulden nach München. Es ist noch ein zweiter ähnlicher Wertbrief an die gleiche Adresse Wilhelm Carl in München bekannt, aber mit der Erstauflage frankiert. Daneben sind drei weitere Briefe bekannt, von denen sich jedoch zwei als Manipulationen erwiesen haben, der dritte Brief ist zumindest fraglich.

    Obiger Brief stammt ehemals aus der Gaston-Nehrlich-Sammlung, versteigert anläßlich der 62. Köhler-Versteigerung 1929, und ging dann in die Oberländer-Sammlung, die bei der Mercury Stamp Company, New York 1950 versteigert wurde und wo ihn John R. Boker erwarb. Eine der größten Altdeutschland-Seltenheiten. Signiert Friedl (Mi.Nr. 42+36,38). Ausruf 150.000 DMark;"

    Ich habe leider keine Ergebnisliste, glaube aber mich erinnern zu können, daß das Ergebnis über eine Million DMark war.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo,

    Los 486 der 8. Boker-Auktion erzielte einen Zuschlag von DM 1.150.000.- und ging nach meinen Informationen an einen sehr bekannten Sammler, der mittlerweilen leider verstorben ist.

    Wie ich höre, ist aber nicht damit zu rechnen, dass diese Briefe noch einmal auf Auktionen als echte Briefe angeboten werden.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    Los 486 der 8. Boker-Auktion erzielte einen Zuschlag von DM 1.150.000.- und ging nach meinen Informationen an einen sehr bekannten Sammler, der mittlerweilen leider verstorben ist.

    Wie ich höre, ist aber nicht damit zu rechnen, dass diese Briefe noch einmal auf Auktionen als echte Briefe angeboten werden.

    Beste Grüße

    Markus

    Da wurde ja viel Geld verbrannt.., na ja,ich denke der Besitzer konnte es verschmerzen..., und die Erben sollte es nicht interessieren.

  • Hallo Rainer,

    in die selbige Sammlung soll auch ein teurer Lübeck-Brief ex Boker gegangen sein, der sich später als Brieffälschung herausstellte. Die Brieffälschung ist unter dem Begriff "Lübecker Liedertafel" bekannt. Der Zuschlag war damals DM 800.000.-

    Zusammen mit der Württemberg-Brieffälschung, zzgl. Provision, macht das für die zwei Belege bereits über DM 2.000.000.- aus.

    Nach meinen über Dritte zugetragenen Informationen sind diese beiden Belege zusammen mit einigem weiteren Material in ein sogen. Giftbuch sortiert. Was damit einmal geschieht, ob die Erben mit dem Inhalt tapezieren oder es dem Auktionshaus für die Fälschungssammlung überlassen, entzieht sich meiner Kenntnis.

    Beste Grüße

    Markus

  • ... bei 4.000.000.000 CHF Vermögen vlt. doch nicht ganz so sehr ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Nun kann wohl nicht alles ins Verhältnis des Vermögens gesetzt werden und ob der Besitzer in oligarchischen Verhältnissen unterwegs war, ist eine andere Frage. Ein philatelistischer Fehlgriff ärgert da dann schon.

  • Hallo zusammen,

    interessant zu wissen ist noch, daß bereits während der Boker-Auktion darüber gemunkelt wurde, daß die beiden angebotenen Briefe (also sowohl der 70-Kr.- als auch der Lübeck-Brief) falsch seien. Um so unerklärlicher ist es, daß weder der Auktionator noch der Käufer eine Prüfung veranlaßten.

    Beste Grüße

    Altsax

  • der Brief hat unter der 70 Kr-Marke das Signum eines italienischen Prüfers (meine ich). In so einem Fall werde ich sofort hellwach, ohne mir den Beleg näher angesehen zu haben.

    Lieber Dieter,
    Konntest du schon mehr herausfinden zu dem Signum?

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)