Der Deutsche Kaiser im Exil

  • Und er hatte wohl immer noch Fans!

    Postkarte aus Amerongen, gestempelt am 30. Januar 1919 in MERONGEN.

    An die Schülerinnen und Obersekunda Studienschule in Braunschweig.

    "Seine Majestät der Kaiser lassen für treuen Gruß sehr danken"

    Untershchrieben von Hans von Gontard.

    Wikipeda: In den Niederlanden avancierte der Ex-Kaiser zu einem Kuriosum. Schloss Amerongen, wo Wilhelm II. zunächst Zuflucht gefunden hatte, wurde zeitweise regelrecht belagert. Jeder wollte den Kaiser ohne Land sehen. Kein Wunder, dass sich der ehemalige Monarch schnell nach einer neuen Bleibe umsah.Seine Wahl fiel auf Haus Doorn in der Provinz Utrecht. Die Ursprünge dieser ehemaligen Wasserburg reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Wilhelms Ansprüchen genügte das Anwesen aber keineswegs. Umfangreiche Bauarbeiten waren notwendig, bis der ehemalige Monarch zufrieden war. Handwerker schwärmten aus, modernisierten die Zimmer, erbauten ein neues Torhaus und richteten das Haus für den Einzug des letzten deutschen Kaisers her.

    Das nötige Kleingeld für all diesen Luxus kam aus Deutschland. Die demokratische Republik hatte das ursprünglich beschlagnahmte Vermögen des Ex-Monarchen teilweise freigegeben. Und noch mehr: 59 Güterwaggons, beladen mit erlesenen Möbelstücken, Kunstwerken, Waffen und Kleidung, rollten aus Deutschland Richtung Niederlande. Derart ausgestattet richtete sich der Kaiser auf Haus Doorn ein. Und tat, was ein Kaiser nun einmal tat: Er hielt Hof. Prachtvolle Lüster, Gemälde der alten Hohenzollernkönige und erlesenes Geschirr versüßten Wilhelm das Exil ein wenig.

    Hans von Gontard war ab 1904 zunächst Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II. und später dessen diensttuender General à la suite. Als solcher wurde Gontard am 17. Februar 1914 zum Generalleutnant befördert. Während des Ersten Weltkriegs stieg er zum diensttuenden Generaladjutanten auf und bekleidete auch das Amt des Hausmarschalls.

    Nach der Abdankung des Monarchen folgte Gontard ihm in das Exil nach Doorn und wirkte als Hofmarschall.



    Sehr Weltfremd sehe ich das abgeschlagene Siegel.................

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    2 Mal editiert, zuletzt von Minimarke (27. März 2022 um 15:25)

  • Hallo Ulrich,

    von Gontard lese ich - ein alter Name in der deutschen Geschichte und eine Bank dazu gab es auch.

    Den hätten sie im Wasserschloß aus dem 14. Jahrhundert besser tauchen lassen - ohne Flasche, die war er nämlich selbst. Selten hat einer mehr Leid unter viele Millionen Menschen gebracht, als diese Vollpfeife.

    Aber vom Menschlichen abgesehen, hast du da ein sehr interessantes und apartes Stück (Post-)Geschichte an Land gezogen - Glückwunsch dazu und wenigstens war er dort nicht portofrei, auch wenn das nur ein schwacher Trost ist.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch ,

    Danke für den Volltreffer, habe entsprechend geändert! :)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (15. Februar 2023 um 16:51)

  • Hallo Ulrich,

    ich habe im Nachlass meiner Tante genau so eine Karte gefunden, direkt adressiert an meine Großmutter (ihre Mutter). Sie war damals Schülering der 4b an der ev. Mädchen-Bürgerschule in Osnabrück. Die Karte ist vom 04.11.1919 (könnte aber auch eine römische 2 sein, dann wäre es der 04.02.1919) und ebenfalls von Gontard unterschrieben. Der Poststempel ist aber besser erhalten als bei deiner Ausgabe. Darauf ist zu erkennen, dass der Brief auch in Amerongen gestempelt wurde. Ich vermute, dass bei deinem Exemplar das "A" einfach nicht ganz korrekt mit aufgebracht wurde.

    VG

    Christian

  • Hallo Christian,

    die Welt ist manchmal klein! ;)

    Kannst den Beleg gerne hier zeigen.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

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