Bestellwünsche von Briefschreibern

  • liebe Sammlerfreunde,

    hier zeige ich einen Damenbrief an Fräulein Theodosia Nowaika in Hüthchen bei Schönlanke. Ich kann den Ort Hüthchen nirgendswo finden. Lese ich das richtig?

    Das Interessante ist die Rückseite. Dort erbittet der Briefschreiber von der Post:

    Um sofortige gefällige Besorgung dieses Briefes gegen Bestellgeld , nach Ankunft desselben in Schönlanke wird ganz ergebenst gebeten.

    Dieser Vermerk hat ja keine Auswirkung auf die Bestellung gehabt und stellt ja sowieso den normalen Bestellvorgang (incl. Bestellgeld) dar.Eventuell wollte er Eindruck bei seiner Theodosia schinden? ;)

    Damit der Postbote seinen Wunsch auch bemerkt, steht vorderseitig der Vermerk "verte"



    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,


    zu Schönlanke gehörte mal eine Ortschaft Hütte (später poln. Rudka), der möglicherweise gemeint war.

    Vielleicht wies der rückseitige Vermerk auch darauf hin, dass das Fräulein evtl. noch auf Reisen war und erst nach (Wieder-?)Ankunft zugestellt werden sollte, also evtl. ein verklausulierter poste restante-Vermerk?


    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Danke Michael,

    das Wort „desselben“ ist nicht leicht lesbar. Könnte es auch „derselben“ heißen? Das würde ja ein poste restante implizieren.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Freunde,


    wenn der Brief in einen Ort gegangen wäre, der keine postalische Versorgung hatte, wäre es dann nicht der Wunsch nach einer expressen Versendung gewesen? Die Termnini "Bestellgeld" und "Expressbestellgeld" waren ja fachlicher Natur und nicht jedem Briefschreiber geläufig.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.