Aktuelle Situation bei Auktionshäusern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    gerade habe ich gesehen, dass bei der 210. Rauhut-Auktion, die heute beendet wurde, bei Preußen nur 146 von 762 Losen verkauft wurden. Das sind gerade mal 19,2%.

    Ich halte die Ausrufpreise auch im Moment für zu hoch. Ich würde gerne einige Stücke kaufen, aber selbst bei Untergbot von 10% sind sie mir zu teuer. Ist das nur meine Sicht?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • ... wohl leider nein. Früher war dort vieles sehr günstig ausgerufen und das Material war toll.

    Tolles Material ist geblieben, aber die Preise sind nicht nur 1 zu 1 von DM zu Euro geändert worden, sondern noch dazu deutlich teurer geworden.

    Früher konnte man für 100 DM feine, seltene Briefe und Spezialitäten kaufen - heute kosten diese 200-300 Euro Ausruf - das ist oft ein bisserl happig für die Sammler.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    habe die Zuschlagsquote nie nachgerechnet. War diese früher denn höher?

    Richtig ist sicherlich, dass viele Ausrufpreise höher geworden sind, insbesondere im Raritätenteil. Ist vielleicht dem momentanen Trend geschuldet. Bei den Zuschlägen auf den Erivan-Auktionen kann man manches mal nur große Augen machen - nicht nur bei Preußen.

    Da finde ich den Trend, Provinienz als Qualitäts-Merkmal zu etablieren, bemerkenswerter. "Wenn X das in seiner Sammlung hatte, muss das was besonderes sein ..."

    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Michael,

    wir haben heute Nachmittag auch über die Startpreise von Rauhut gesprochen. Da war man sich einig, daß diese kräftig angezogen haben. Ob das sinnvoll ist, kann man diskutieren.

    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    ich kenne nun eine BS-Sammlung die vor kurzem als Paket zu einem Spotpreis verkauft wurde (ich kenne den Sammler und habe mit ihm darueber gesprochen) und bei dieser Auktion als Einzellose zum Ausruf kam. Vieles ist liegen geblieben, ich sehe auch die Ausrufpreise als zu hoch angesetzt. (vor allem tut es mir leid wissend dass es sich hier um einen direkten Wiederverkauf=Spekulation handelt). Aber ich habe auch gesehen, dass es mittlerweile ueblich ist, unverkaufte Angebote ueber mehrere Auktionen auszurufen, immer zu einem wenig niedrigeren Preis bis sich endlich ein Kaufer findet. Sehen wir in der uebernaechsten R&K Auktion, da werden wahrscheinlich die unverkauften Lose wieder angeboten.

    LG Andreas

  • ich kenne nun eine BS-Sammlung die vor kurzem als Paket zu einem Spotpreis verkauft wurde ...) und bei dieser Auktion als Einzellose zum Ausruf kam. Vieles ist liegen geblieben, ich sehe auch die Ausrufpreise als zu hoch angesetzt. (vor allem tut es mir leid wissend dass es sich hier um einen direkten Wiederverkauf=Spekulation handelt).

    Hallo Andreas,

    wenn man jeden Ankauf einer größeren Warenmenge in der Absicht, Einzelstücke daraus zu einem höheren Preis anzubieten, Spekulation nennen wollte, wäre jeder Einzelhändler ein Spekulant!

    Jede Sammlung geht früher oder später den Weg der Vereinzelung, die wenigsten wandern geschlossen von Sammler zu Sammler.

    Beim Verkauf über eine Auktion entscheidet die Wahl des Auktionators darüber, wie "tief" vereinzelt wird, also was als Einzellos und was gesammelt angeboten wird.

    Ein Auktionshaus mit großem Kostenapparat wie Köhler hat da andere Kriterien als ein kleineres Unternehmen. Deshalb bedienen sich auch viele Auktionatoren bei Köhlers Restsammlungsteil. Sie machen sich dann die Arbeit der Detaillierung und Beschreibung.

    Ob Preisansätze "überhöht" sind, kann nur jeder Einzelne für sich entscheiden. Das hängt immer auch davon ab, wie wichtig ein spezielles Stück für die eigene Sammlung zum Auktionszeitpunkt gerade ist. Letztlich lebt kein Auktionator von "Wanderlosen", die jahrelang Kataloge zieren. Daß er beim "Preistest" oben anfängt, ist nachvollziehbar. Die Zuschlagshöhe bestimmt aber letztlich immer der Bieter.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo,

    ich kenne nun eine BS-Sammlung die vor kurzem als Paket zu einem Spotpreis verkauft wurde (ich kenne den Sammler und habe mit ihm darueber gesprochen) und bei dieser Auktion als Einzellose zum Ausruf kam. Vieles ist liegen geblieben,

    Ich bin gestern Abend noch mal die Rauhut-Lose durchgegangen (leider zu spät, denn es gab doch einige schöne Stücke, wenn auch nicht billig). Die Zuschlagsquote bei Braunschweig/Hannover war wirklich erstaunlich niedrig; da waren wohl nur sehr wenige Bieter unterwegs.

    Württemberg-Lose verkauften sich im Allgemeinen gut, seltenere Stücke sogar mit leichten Mängeln. Bei Preussen zahlten Bieter oft die (wie ich finde) ziemlich hohen Ausrufpreise, wenn denn die Qualität stimmte.

    Nur meine Einschätzung, natürlich.

  • Servus zusammen,

    Andreas evtl. hat der Sammler auch selber Schuld wenn er die Sammlung als Paket verkauft.

    Das die Auktionshäuser dann versuchen den max. Ertrag zu erziehlen ist normal.

    @Jürgen bin bei dir das die Kunden den Preis bestimmen.

    Kann auch von meinem Gewerbe sprechen hab erst moniert das ich bei einem Zulieferer die Preise für überzogen halte, Antwort die ich bekommen habe: Der Markt bestimmt den Preis !

    Hilft in dem Moment auch nicht weiter, aber so ist es nun mal.

    LG Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von bayernbernd (20. März 2022 um 10:46)

  • ...unter doppeltem Ausruf dürften diese Lose aber nicht zu bekommen sein!

    das ist mir klar..., die Auktinskäufe diesen Monat waren aber günstiger als befürchtet..., habe daher noch einige Reserven...

    Einmal editiert, zuletzt von Rainer (20. März 2022 um 11:56)

  • Ich habe übrigens einige Preußen-Lose bei Rauhut gefunden, die schon in der 95. Auktion Peter Feuser im Sonderkatalog Preußen waren.

    ... es gab auch viele Sachsen-Lose aus der Sammlung Dr. Altmann, die zuvor vergeblich beim Württ. Auktionshaus angeboten worden waren. Die vollständige Unterbringung einer umfangreichen Sammlung erfordert bisweilen einen langen Atem...

  • ... es gab auch viele Sachsen-Lose aus der Sammlung Dr. Altmann, die zuvor vergeblich beim Württ. Auktionshaus angeboten worden waren. Die vollständige Unterbringung einer umfangreichen Sammlung erfordert bisweilen einen langen Atem...

    Da bin ich absolut gleicher Meinung.

  • Die vollständige Unterbringung einer umfangreichen Sammlung erfordert bisweilen einen langen Atem...

    Was passiert, wenn man das nicht beherzigt, zeigte die Rheinland-Auktion Preußen bei Köhler im Jahr 2013/14. Weil der Einlieferer sein Material unbedingt in nur 2 Auktionen anbieten wollte, waren die Zuschläge meist mäßig und die Nachverkaufsliste lang. Ich weiß von 2 Auktionatoren, daß sie das Material in 6 Auktionen anbieten wollten, was wesentlich vernünftiger gewesen wäre.

    Dieter

  • Zudem ist oft auch Ware von anderen Auktionshausern darunter, die dort nicht gelaufen ist. Wie Ware von Feuser.

    Hallo,

    das war mir bisher nicht klar. Als ich am Wochenende mit einem anderen Forumler telefoniert habe kam ich auf ein paar Preußen-Lose zu sprechen, die in der letzten Feuser-Auktion waren. Dem anderen war schon längere Zeit bekannt, daß Feuser unverkaufte Lose an Rauhut gibt. Bei den von mir beobachteten Losen war übrigens bei beiden Auktionen der Ausrufpreis gleich.

    beste Grüße

    Dieter