Der besondere Brief - Das besondere Poststück

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eigentlich ein Allerweltsbrief aus Bayern nach Firenze (Florenz) in Italien.

    Korrekt frankiert mit 10 Kreuzer nach dem Vertrag ab 1.4.1869.

    Der Brief wurde verfasst am 16.10.1871 in Nürnberg. Dort aber vergaß man bei der Briefaufgabe die Franco-Marken abzustempeln.

    Auf dem Transportweg erhielten die beiden Franco-Marken ein Federkreuz mit Blaustift. Zusätzlich wurde der P.D.-Stempel sozusagen als alleinige Stempelentwertung auf die beiden Franco-Marken gesetzt.

    Den heutigen Sammler lässt dank des Nürnberger Versäumnisses das Sammlerherz höher schlagen.

    Gruß

    bayernjäger

  • Den heutigen Sammler lässt dank des Nürnberger Versäumnisses das Sammlerherz höher schlagen.

    Das kann man wohl sagen !

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Udo,

    du verdankst das Stück der Firma Vodafone, deren Netz von 18.23 Uhr auf 18.24 Uhr hier einen Totalausfall hatte, so dass ich ausgestoppt wurde, jedenfalls wäre er sonst preislich in einer anderen Dimension gelandet ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... bei denen war ich früher - da schmierte das Netz jede Woche ab, daher habe ich mir dann "Schüsse vom Sniper" geholt ...

    Ich danke den letzten Bundesregierungen, die es geschafft haben, dass wir beim Internet 20 Jahre hinter Estland her hinken. :cursing:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Trommeln sind doch prima - hinterlassen keinen "carbon footprint" ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute kann ich ein Rosinchen zeigen, auf das ich lange gewartet habe - nun ist es da, um vorgestellt zu werden.

    Nürnberg 8.8.1863 an "Frau Courator Langbein in Friedland in Mecklenburg-Stelitz".

    Briefe aus Bayern nach M-Strelitz sind handverlesen und ich bin nicht sicher, ob es mehr als 10 davon gibt.

    Die Rückseite zeigt als Absender den Eindruck des Hotels zum Rothen Hahn - diese Eindrucke sind Anfang der 1860er Jahren große Seltenheiten, kosteten diese Kuverts (mit Gummi arabicum versehen) doch recht viel Geld und das Hotel (und seine Gäste) scheint damals gut verdient zu haben, solche Gefälligkeiten den Gästen zu überlassen.

    Interessant ist der Titel der Adresse, weil damals m. W. Damen nicht studierten und daher die Anrede "Frau Courator Langbein" auf den Stand (Beruf) ihres Gatten abzielte und eben nicht auf den ihren (wie wir das ja auch von Briefen an Frau Professor, Frau Archivrath usw. kennen).

  • Lieber Erwin,

    vielen Dank - finde den einfach super mit der roten Abbildung des Hahns.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    bist Du mir böse, wenn ich sage, dass mich Dein Brief trotz aller Destination von hinten mehr anspricht als von vorne? Denn hinten ist er Weltklasse.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    ja, von hinten ganz großes Kino (Farbdruck auf Kuvert - für mich eine Sensation) und von vorne ist es so la la, aber die Destination darf man halt auch nicht gering schätzen. :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    und von vorne ist es so la la, …

    Einspruch Euer Ehren!

    Es ist immer eine Frage der Perspektive.😁

    Die Marke auf Deinem Brief zeigt einen Stöckelfehler in der Randlinie rechts oben.

    Auf einem Brief von August 1863 kann man davon ausgehen, dass der Fehler also bereits bei der ersten Auflage aufgetreten ist.

    Der Stöckelfehler ist in der nächsten oder übernächsten Auflage (1864/1865?) in eine Bogenecke rechts unten gewandert, wie meine Marke zeigt.

    Und bei der letzten Auflage 1866 finden wir den Stöckelfehler (im Elster-Bogen) auf Position A16 (als Randstück)

    Es gab also mindestens 3 Auflagen der 9 Kreuzer braun.

    Wer kann diesen Stöckelfehler auch noch an anderen Positionen zeigen, am besten auf datierten Briefen? Dann könnten wir die Auflagen abzählen.

    So viel zum „so la la“😁

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    ich schlage dich zum Adlerauge des Monats vor! Mein Augenmerk lag da ganz woanders ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    wer würde sich die Mühe machen, bei einem simplen 3 Kreuzer blau - Brief aus Kempten nach Kaufbeuren den Inhalt näher zu betrachten? Vermutlich niemand, zumal die Korrespondenz an Caspar Gerhauser ja jedem Bayernsammler hinlänglich geläufig ist und große Besonderheiten nicht zu erwarten sind. Oder?

    Der am 16.2.1860 in Kempten aufgegebene Brief, der am Folgetag bei Gerhauser ankam, wurde nämlich ausweislich seines Inhalts schon am 11.2.1860 in Rosenheim verfasst von einer Maschinenfabrik dort, dessen Namen ich nicht lesen kann.

    Entfernung Rosenheim nach Kaufbeuren = 112 km, also klar über 12 Meilen, somit hätte der Brief 6 Kreuzer Franko gekostet.

    Entfernung Kempten nach Kaufbeuren = 29 km, also klar unter 12 Meilen, so dass die frankierten 3 Kr. korrekt waren und sich der Absender 3 Kr. gespart hatte.

    Große Frage: War das ein Postbetrug? Nach heutiger Definition nein, weil der Brief zwar in Rosenheim schon verschlossen worden war, aber bei einer Postaufgabe in Bayern wohl legal war.

    Dennoch wird es der bayer. Post ein kleiner Dorn im ärarischen Auge gewesen sein, auf 3 Kr. verzichten zu müssen ...

  • Hallo Sammlerfreunde,

    bei der letzten Deider Auktion waren mehrere Postscheine mit Mühlradstempeln und Briefe ohne Marken jedoch mit Mühlradstempeln im Angebot.

    Ein Aufgabeschein für eine Postanweisung hatte es mir besonders angetan.

    Der Aufgabeschein aus Viechtach wurde neben einem Einzeiler VIECHTACH noch mit einem offenen Mühlradstempel 543 abgestempelt.

    Der Aufgabeschein stammt vom 25. März 1869, also mind. 10 Tage nach Beendigung der Mühlradstempelzeit.

    Wahrscheinlich hat der Postexpeditor seine Scheine zur Zeiterparnis mit Einzeiler und oMR 543 für einen gewissen Zeitraum vorgestempelt. Da kam wohl das VO-Blatt vom 13. März 1869 mit der Verordnung zur Beendigung der Mühlradstempelverwendung dazwischen und ihm blieb nichts anderes übrig als die Scheine mit Mühlradstempel auch danach noch aufzubrauchen. Seinen Mühlradstempel konnte er trotzdem wie in der VO angegeben an das zuständige Oberamt zurückschicken.

    Bemerkt sei noch, dass es sich bei der Verwendung von Mühlradstempeln auf Postscheinen grundsätzlich um vorschriftswidrige Verwendungen handelt.

    Gruß

    bayernjäger