Frankierte Dienstbriefe

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein Paar von Dienstbriefen des Kreis-Comités des landwirtschaftlichen Vereins für Niederbayern aus Landshut, beginnend mit einer 3 Pfg. Frankatur vom 29.3.18?? nach Abensberg mit dem Zusatz "Markirt" auf vollständig lithographierter Drucksache.

    Dazu ein Vordruckbrief, eigentlich vom Präsidium der könig. Regierung von Niederbayern, wobei hier die Absenderbehörde verändert wurde in "KreisComité des landw. Vereins" ebenfalls an das Bezirks-Comité des landw. Vereins in Abensberg und Zusatz "franco", jetzt also gewöhnlicher 10 Pfg. Brief und leider auch ohne Inhalt und Datum, aber ich finde, dass dies ein ganz nettes Pärchen ist, mit dem man eine feine Seite anlegen könnte.

  • Liebe Freunde,

    nach dem just verlorenen Weltkrieg hieß die Devies "Sparsamkeit", vor allem auch bei Behörden, die ja in schweren Zeiten immer mit gutem Beispiel vorausgehen.

    Den Beweis hierfür tritt ein recycletes Kuvert der Gerichtsschreiberei Prien an, das zuerst nach Prien selbst verschickt worden war, dann aber wieder zurückgelaufen war und durch den Aufpapper vorne mit der neuen Adresse "Die Firma MArtin Lebrecht Nürnberg Kohlenhofstr. 12-16" erneut die Möglichkeit erhielt, mit Hilfe einer "Vereinfachten Zustellung" = Zustellurkunde weiter kursieren zu dürfen. Am rechten Rand sehen wir noch den Ort, an dem die Zustellurkunde dem Brief beigefügt worden war und auch das königliche Siegel vorne in violett musste noch nicht aptiert werden, auch wenn Bayern kein Königreich mehr war.

    Die Entwertung der 20 und 30 Pfg. Marken nahm man akkurat mit dem schönen Priener Stempel vor (25.7.1919).

    Siegelseitig noch der Hinweis für Verschwender: "Papier sparen ist das Gebot der Stunde! Hier umbiegen ...". Mal sehen, wann uns wieder solche Umschläge von Behörden ins Haus flattern, es soll ja angeblich fast alles wiederkommen ...

  • Liebe Freunde,

    ein Dienstbrief des katholischen Pfarramtes Althausen an das Amtsgericht Hilpoltstein mit Postaufgabe in Königshofen wurde als portopflichtige Partei - Sache mit 20 Pfg. frankierte (doppeltes Gewicht).

    Ein Datum habe ich, trotz viel Geschriebenem, nicht eruieren können, aber eine nette Unterschrift mit X X X (war vermutlich Akademiker, sonst nur X X als Unterschrift :D ) ist auch immer schön zu sehen.

    Interessant ist, dass dieses Schreiben mit Schnüren an einem Aktenfaszikel befestigt und mit einer Siegeloblate verbunden war. Ein kleiner Hingucker für kleines Geld - nur hätte ich gedacht, es wäre ein Paar mit Wasserzeichen weite Welle, aber so kann man sich täuschen ...

  • Liebe Freunde,

    das königl. bayer. Kreisarchiv in Nürnberg versandte sonst wohl nur portofreie R(egierungs) - S(achen) und verfügte über teilvorgedruckte Briefe (schööön). Hier die Ausnahme: R.S. wurde gestrichen bei einem Brief vom 20.02.1899 an die Vorstandschaft des historischen Vereins von Unterfranken & Aschaffenburg in Würzburg, der mit 10 Pfg. frankiert wurde und am Folgetag eintraf. Der Würzburger Stadtpostbote Nr. 45 durfte ihn austragen.

    Dergleichen Briefe sind m. M. n. nicht häufig und gefallen mir außerordentlich gut.