Hallo,
dieser Fahrpostbrief aus Reval nach Neckarsulm vom 8.1.1854, den mir Ralph an anderer Stelle schon transkribiert hat, war beschwert mit 3 Rubel Silber.
Gemäß dem Gebührenbaum auf der leider nicht vollständigen Rückseite bezahlte der Absender ein Franko von 26 Kopeken. Dies setzt sich zusammen aus 20 Kop. Gewichtstaxe, 3 Kop. Assekuranztaxe (1 Kop. pro Rubel) und 3 Kop. für den Einlieferungsschein. Damit war der Brief bis zur preußischen Eingangsgrenze bezahlt.
Mit dem Fahrpostkartenschluss Tauroggen-Tilsit gelangte der Brief nach Preußen. Gemäß der preußischen Verfügung Nr. 207 von 1852 waren Fahrpostsendungen nach Württemberg über Sachsen und Bayern zu leiten, wobei das sächsische Porto nach dem Prog.-Satz Nr. 4 (bis 20 Meilen) und das bayerische Porto nach dem Prog.-Satz Nr. 5 (bis 25 Meilen) zu berechnen war.
Bei Wertbriefen im DÖPV betrug das Gewichtsporto-Minimum bis 1 Pfund über 20 Meilen für Preußen 3 Sgr. bzw. 9 Kr. Für Sachsen 2 Sgr. bzw. 6 Kr. und für Bayern 3 Sgr. bzw. 9 Kr. Für Württemberg wurden 2 Sgr. bzw. 6 Kr. fällig.
Hier hinzu kam noch das Wertporto von 2 Sgr. bzw. 4 Kr. für Preußen, 1 Sgr. bzw. 2 Kr. für Sachsen, 1 Sgr. bzw. 2 Kr. für Bayern und 1 Sgr. bzw. 2 Kr. für Württemberg.
Insgesamt waren dies somit 15 Sgr. bzw. 40 Kr. Ich kann jedoch auf der Vorderseite keinerlei Taxierung erkennen. Was der in blau geschriebene Ducat zu bedeuten hat, kann ich leider nicht sagen. Zudem kann ich das ganz unten auf der Rückseite stehende Wort nicht lesen.
Vielleicht kann mir jemand aus dem Forum bei der Entschlüsselung dieses Briefes behilflich sein.
Grüße von liball