Preußen - Frankreich 1.6.1837 - 31.12.1847

  • ich habe das Stück gleich mal auf die Waage gelegt: 8,1 g

    1Lot vor 1856 preussisch sind 14,606 g

    5/8 sind dann 9,125 g, scheint passig, ich habe mit einer billigen Chinawaage gewogen, der Beamte damals sicherlich auch nicht mit der Analysenwaage auf das zehntel-Gramm genau.

    Ist ja richtig spannend

  • Das wäre dann ab Grenze Aachen. Mit 5/8 Loth lag der Brief in Frankreich schon im 2. Gewicht von 6-8 gr. Oder sogar im 3. Gewicht 8-10 gr? Dann könnten die 10½ Sgr passen. Ich habe aber keine Unterlagen über die Taxen ab Aachen über Belgien nach Paris.

    Die 10½ Sgr entsprechen ungefähr 13 Déc.

    Dieter

  • der Beamte damals sicherlich auch nicht mit der Analysenwaage auf das zehntel-Gramm genau.

    Hallo Uli,

    da irrst du dich. Die Gewichte waren damals schon sehr genau. In dem Zusammenhang darf man nicht vergessen, daß das erste "definitive" Urmeter (laut Wikipedia) bereits 1799 angefertigt wurde.

    Mit 5/8 Loth lag der Brief in Preussen noch im ersten Gewicht (bis ¾ Loth incl.), in Frankreich jedoch, das mit Gramm arbeitete, mit 8-10 Gr schon im 3. Gewicht. Das macht die Analyse damaliger Taxen nicht gerade einfach.

    Für diese Dinge gibt es hier im Forum einige Experten, zu denen ich nicht zähle.

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    glücklicherweise habe ich fast alle Literatur, die ich für mein Sammelgebiet brauche und auch noch für philatelistische Randgebiete.
    Ich habe auch schon immer Literatur gesammelt.
    Ich hätte gerne die von mir angegebenen Seiten gezeigt, aber schau den Copyrighthinweis im Buch:

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo zusammen,

    der Hinweis von preussen_fan ist berechtigt, das Copyright sollte hier im Forum beachtet werden.

    Wobei man berücksichtigen muss, dass es PP-Stempel bei vielen Postanstalten im Einsatz waren und die Typen manchmal schwer auseinanderzuhalten sind. Da hilft dann aber etwas postgeschichtliches Verständnis. Das preußische Grenzpostamt Aachen hat diesen Stempel verwendet, wenn die Frankatur geprüft und korrekt war. Die französische Post brauchte hier nichts weiter zu machen, da die Briefe aus Preußen nach Gewicht bezahlt wurden und wenn das bezahlte Franko zu niedrig gewesen wäre, hätte die preußische Postkasse trotzdem den vereinbarten Weiterfrankoanteil an Frankreich bezahlen müssen. Der PP-Stempel zeigte also der französischen Post, dass sie ihren Anteil bekommt.
    (NB: Ein PP-Stempel konnte auch in anderen Zeiten und bei anderen Ländern eine andere Bedeutung haben. Dort konnte er eine Teilfrankatur bezeichnen, aber das spielt bei diesem Brief keine Rolle.)

    @Uli:

    die Beiträge werde ich in den passenden Thread verschieben, damit auch andere Interessierte an solchen Briefen die Beiträge wiederfinden.

    Nebenbei: ein schöner und nicht häufiger Beleg. Glückwunsch dazu!

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (4. Januar 2023 um 11:20)

  • Hallo Uli,

    das französische Porto bis Paris, bei Leitung über Aachen-Givet, betrug in der 1. Gewichtsstufe (in Frankreich < 7,5 Gramm bzw. 1/2 Loth incl.) 7 Sgr. Da der Brief 5/8 Loth wog, fiel das 1,5-fache Porto = 10 1/2 Sgr. an

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Uli,

    es wäre superschön wenn du uns deine fertige Ausarbeitung präsentieren würdest. Vielleicht auch mit dem Inhalt des Briefes. Der weckt schon Neugier.

    Andererseits ist es auch mal schön einen Artikel von einem Nichtphilatelisten-postgeschichtler zu betrachten.

    Ich finde es spannend.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Hallo Uli,

    es wäre superschön wenn du uns deine fertige Ausarbeitung präsentieren würdest. Vielleicht auch mit dem Inhalt des Briefes. Der weckt schon Neugier.

    Andererseits ist es auch mal schön einen Artikel von einem Nichtphilatelisten-postgeschichtler zu betrachten.

    Ich finde es spannend.

    kann ich gerne machen, dauert aber einige Zeit.

    Der Text ist ausschließlich astronomiehistorisch. Im Moment habe ich ihn gerade fertig transkribiert, jetzt muß ich ihn aus dem zeitgemäßen französisch übersetzen und dann geht die Arbeit erst richtig los, wobei ich die Quellen wenigstens schon verfügbar habe.

    Ihr ward mir bisher eine große Hilfe,

    Chapeau!

    Einmal editiert, zuletzt von Der Uli (5. Januar 2023 um 21:49)

  • Def Brief ist einige Monate vor Präsentierung der Fotografie gelaufen. Sehr interessant Herr Arago. Gibt Lust sich einzulesen.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Moin zusammen,

    muß das Thema nochmal hoch holen, also den Brief von Breslau nach Paris.

    Wie ist der in Preußen gelaufen. Nachweisbar sind ja nur Breslau, Aachen, Gievet und Paris.

    Wie aber waren die Reisewege in Preußen? Via Berlin? Kann da jemand etwas beisteuern?

    Grüße

    Uli