Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört

  • Lieber Peter,

    vielen Dank - aber damals waren Hunderttausende von Vätern und noch mehr Söhne Sammler, warum nicht auch ein Vater in Deutschland und ein Sohn in Japan? Ich möchte nicht wissen, was ein Telefonat damals von Berlin nach Tokio pro Minute gekostet hätte - sicher weitaus mehr, als die verklebten 25 Pfennige. Aber wissen tun wir es nicht, das ist auch klar.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 1. Brief aus ??? vom 30.6.1935 (letzter Tag der Gültigkeit!) an Dipl. Ing. W. Larisch (klingelt da nicht ein Auktionsname in mir?) in Bad Homburg vor der Höhe, Im Rosengarten 10, frankiert mit 12 Pfg. portogerecht für einfache Fernbriefe. Vlt. findet jemand den Aufgabeort heraus, ich bin gescheitert.

    4. Brief aus Berlin Friedrichshagen mit 25 Pfg. an Herrn Dr. jur. W. Plage in Tokio/Japan (die Strasse erspare ich mir mangels profunder Ortskenntnis dort) und links einem Stempel, mit dem ich wenig anfangen kann (vlt. kann einer das lesen?).

    Hinten allerliebst mit der Absenderangabe Otto Plage und einer Vignette Jugend-Werbe-Briefmarken-Ausstellung Berlin 1928, die ich sehr adrett finde.

    Zum Franko nach Japan kann ich nichts sagen - portogerecht? Jedenfalls scheint mir der Brief echt gelaufen zu sein, auch wenn hinten Stempel mangeln, die das letztlich beweisen würden. Meinungen hierzu?

    Lieber Ralph,

    hier zeigst du schöne Frankaturen mit interessanten Wertstufenkombinationen, die nicht an jeder Ecke zu finden sind :thumbup:

    Der 1. Brief wurde in Elbing aufgegeben und mit dem Sonderstempel Kraftpost nach Danzig entwertet.

    Der Brief nach Japan ist als einfacher Auslandsbrief in der ersten Gewichtsstufe portorichtig mit 25 Rpf freigemacht. Wunderschöner Stempelabschlag und für den Bedarfsbrief spricht, dass die vermutlich rauhe Öffnung an der linken Briefseite zurückgeschnitten wurde.

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Ralph,

    da haben wir uns gegenseitig missverstanden. "unter sammlerisch inspiriert" hatte ich verstanden, dass der Absender ein Sammler war, und nicht, dass es sich um einen gemachten Brief, also um einen Brief um des Briefes Willen handelt. Können wir uns darauf einigen, dass der Vater dem Sohn einen seiner regelmäßigen Briefe mit Neuigkeiten aus der Heimat schickte und dabei als Sammler immer darauf achtete, außergewöhnlich zu frankieren und sauber abstempeln zu lassen und dass der Sohn den Umschlag seiner Antwort immer beilegen musste (siehe Mittelbug durch den Brief)?

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Nachtrag:

    Der auf dem Japan-Brief links erkennbare Stempel hat mich nicht ruhen lassen:

    die Handy-App übersetzt folgendermaßen:


    Es handelt sich um einen Stempel, der - vom Absender angebracht - die Adresse in einer der Japanischen Sprachen zeigt.

    Bei einer Korrespondenz-Adresse eine sicher lohnende Idee und der zügigen Beförderung zuträglich.

    besten Gruß

    Michael

  • Das ist Spitze, Michael! :thumbup:

    Du hast etwas von Erkül Peurot bei soviel Scharfsinn

    . . . und lieber Heribert,

    du wolltest wohl sagen, dass Erkül Peurot. etwas von mir hat. :D

    Liebe Grüße aus Straubing von Mister Marple

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Michael,

    vielen Dank - sieht gut aus bei meinem Brief und danke für den Aufgabeort - für mich Null lesbar.

    Mr Porridger, Hercules, Mr Stringer, lieber Peter,

    alles gut - man muss froh sein, überhaupt mal einen Brief mit dieser Ausgabe nach Japan zu finden (von Bayern fehlt mir nach über 40 Jahren noch ein solcher).

    Mir gefallen sie auch, allesamt. Aber die Luft wird dünner, zumal ein Stück wohl auf dem Postweg mal wieder verschwunden ist ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    heute strapaziere ich mal wieder das Thread-Thema: ... und alles was dazugehört.

    Die Erlöse aus den Markenzuschlägen für das Winterhilfswerk WHW flossen flossen zunehmend der N.S.Volkswohlfahrt NSV zu, die 1932 in Berlin als lokaler Verein gegründet war. Im Zuge der Machtübernahme und dem Verbot der Arbeiterwohlfahrt wurde sie der NSDAP angegliedert und hatte bis zu 17 Millionen Mitglieder (siehe auch LEMO)

    Absenderfreistempel "Opfert! Winterhilfswerk des Deutschen Volkes" aus 1933 der NSV Reichsführung auf Vordruckumschlag vom 30.1.1934


    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    deshalb hatte ich ja den Titel weit gefasst, um Peripheriewissen abzugreifen und rändische Belege einzubeziehen, wie dieser hier.

    Allerdings muss ich konzidieren, dass mich die schönen Marken 556-564 auf Brief und lose eher faszinieren, als diese Freistempler.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Da bin ich ganz bei dir und darf das Traumpaar der Saison 34/35 vorstellen

    nota bene: Nach der erfolgreichen Ernte 1934 war die Erzhofbäuerin Anna Zwick aus Gutach nur zum verdoppelten Zuschlag im Angebot. Käuflichkeit wollte ich hier nicht unterstellen 8)

    besten Gruß

    Michael

  • ... ja, eine sittsame Breisgauerin und ein scharfer Landmann, das ergab schon ein feines Paar ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    jetzt ist es passiert - in einem frisch gekauften Konvolut waren auch Mischfrankaturen mit meiner Nothilfeausgabe 1934 dabei; ich zeige sie zwar hier, würde sie aber gerne vertauschen. Vlt. gelingt es mir.

    1. Berlin-Charlottenburg 25.2.1935 mit 16 Pfg. frankiert (Absender in Wilmersdorf) nach Berlin-Friedenau = Ortsbrief über 20-100g.

    2. Würzburg 1 vom 21.12.1934 nach Wien mit 21 Pfg. frankiert und damit wohl um einen Pfennig, den man sich hätte sparen können, übrefrankiert. Hinten noch der alte Stempel aus der Bayernzeit (Braungardt) vom selben Tag mit Stundenangabe 20-21 Uhr, wie ich ihn aus der Bayernzeit nicht kenne.

    3. Chemnitz 22.3.1935 auf einfachem Ortsbrief mit 8 Pfg. treffend frankiert.Hinten mit Absenderstempel.

    4. Wernigerorde 17.5.1935 nach Berlin-Charlottenburg durch Eilboten mit Ankunftsstempel vom selben Tag dort. Frankiert wurden 53 Pfg.- korrekt wohl 40 Pfg. Eilzuschlag und 12 Pfg. für einfache Briefe. Unattraktiv sieht er aber nicht aus ...

  • Liebe Freunde,

    4 feine Briefe darf ich als Farb- bzw. Mehrfachfrankatur zeigen:

    1. Letzingen-Wollmirstedt vom 27.2.1935 nach Halle, wohl an Dr. med. Heinrich. Absenderstempel hinten Gemeinde Letzingen, Kreis Gardelegen. 12 Pfg. waren korrekt für einfache Fernbriefe.

    2. Schönhausen 12.1.1935 der Ländlichen Spar- und Darlehenskasse Schönhausen a. E. nach Halle an der Saale, mit 12 Pfg. treffend für einfache Briefe frankiert.

    3. Olbernhau vom 31.1.1935 an die Molkereiberatungsstelle in Dresden, mit 12 Pfg. ebenfalls treffend frankiert.

    4. Heidenau 6.1.1935 der Firma Ernst Heider & Sohn in Dohna in Sachsen mit 24 Pfg. (2. Gewicht) nach Dresden, speziell gekauft für die zahlreichen Liebhaber des Sensenmanns ...

  • Liebe Freunde,

    Dieter hat ganz Recht - nachdem ich die Postkarte, die Zusammendrucke und Randgebiete dazu genommen habe, muss ich von den Mischfrankaturen die Finger lassen, sonst über diese Mini-Sammlung in eine Maxi-Sammlung aus und das wollen wir doch nicht. 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    nach fast 1,5 Jahren gelang es mir tatsächlich bei einem dubiosen delcampe-Anbieter eine Postkarte in die Tschechei zu schnappen, die ich euch nicht vorenthalten will und der Text ist auch nicht ohne.

    In Krefeld-Fischeln am 1.3.1935 schrieb Pfarrer J. Cleven diese Postkarte an Firma Felix Brunner in Prag, die er um 4 Pfg. korrekt auf das Sonderporto von 10 Pfg. für Postkarten in die Tschechei auffrankierte:

    "Ich interessiere mich für die folgende Nummern Ihres Versteigerungskatalogs. 874, 876, 945, 1426. Wenn diese Nummern nicht verkauft worden sind, bitte ich zunächst um Angabe des Preises, wofür sie von Ihnen zu erhalten sind."

    Also eine Nachfrage nach Rücklosen einer Prager Auktion:

    Felix Brunner, Prague - auctions 1935/1937 + photo part 1928 • £18.88
    FELIX BRUNNER, PRAGUE - auctions 1935/1937 + photo part 1928 - £18.88. FOR SALE! Dazu ein umfangreicher Fototafelteil (160 Fototafeln) der 1. Blatt lose. Ex…
    picclick.co.uk

    Mit Rötel notierte man, wohl beim Auktionshaus Brunner, "nicht geboten!", womit Sammlerfreund Cleven wohl kein Glück hatte.

    Schönes Kärtchen aus schwieriger Zeit und nicht-entwertete Marken auf Postkarten hatte ich bisher noch keine.