Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört

  • Liebe Freunde,

    so wird es wohl gewesen sein. Die Anzahl der Liebhaber dieser Serie scheint gar nicht sooo niedrig zu sein, wenn ich einige Zuschläge sehe, aber im Vergleich mit bayerischen Halbierungen und Brücken ist die Kostenseite überschaubar.

    Der Sonderstempel auf dem Satzbrief von Bernd ist großes Kino - herrlich! :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    aus der CH erreichte mich gestern ein netter Brief eines noch netteren Sammlerfreundes, der in Lörrach vom 24.11.1934 nach Pratteln in der Schweiz unter Reco und per Express verschickt und mit 111 Pfg. frankiert wurde. Immerhin kam er noch am selben Tag an, was heute ein Ding der Unmöglichkeit wäre und ich vermute auch, dass es sofort ausgetragen wurde.

  • Lieber José,

    vielen Dank. 8o

    Lieber Michael,

    ohne die 12 Pfg. Marke ist schwer etwas zu finden, da hatte ich diesmal Glück. Satzbriefe scheint es ja in Hülle und Fülle zu geben, aber wenn mal eine fehlt, wirds schon enger und fast tarifgerecht ist doch auch schon etwas, wenn er so hübsch daher kommt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Rüdiger,

    da hast du ganz Recht - als Altdeutscher muss man lange suchen, um einen echten Brief mit 9 Stempeln auf der Vorderseite zu finden ... :D:D:D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute etwas simples für schmales Geld aus Freiburg im Breisgau vom 30.3.1935 an Frau Baurat Frieda Schneider in Donaueschingen, Adolf-Hitler-Str. 108 II (wie heißt die eigentlich heute?) - hinten leider blank.

    Frankiert wurde für einfache Briefe im Fernverkehr 4+8 Pfg., wobei der Zuschlag von 6 Pfg. bei 50% lag, was aber keine gestört haben wird.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich 2 Briefe mit Zusammendrucken. Zuerst einen aus Burgstädt nach Nossen vom 11.2.1935 an Hugo Meinert, der mit 14 Pfg. frankiert wurde, wiewohl es 12 auch getan hätten.

    Danach ein Riesenkuvert aus Würzburg vom 18.2.1935 an den Verehrlichen Krankenhilfe-Ausschuß es Bayer. Lehrervereins in Nürnberg, frankiert mit 40 Pfg. und sehr nach Bedarf aussehend für Briefe über 250-500g.

  • ... und wenn die Post mal schnell ist, gibt es auch noch einen Dritten gleich hinterher:

    Deutsch-Amerikanische-Schiffspost Bremen - New York D. Bremen lese ich vom 8.12.1934 auf einem großen Kuvert mit Satzbrief an "Herrn J. H. Carlebach care of North German Lloyd 57 Broadway New York City".

    Ich kenne nur den Rabbi Carlebach, der es aber wohl eher nicht gewesen sein dürfte. Die "care of" - Anschrift bedeutete wohl damals, dass man den Brief beim Lloyd abgab und dort wartete, bis Carlebach ihn abholte. Aber die postalischen Usancen, noch dazu der in den USA des 20. Jahrhunderts, sind mir nicht wirklich geläufig.

    Mit 123 Pfg. könnte er einen Tick überfrankiert sein, aber die Überseetarife damals kenne ich leider nicht ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber Ralph,

    ein schöner Satzbrief - komplett mit dem Sensenmann! :)

    Für den Übersee- oder weltweiten sonstwohin-Verkehr reicht in der 1.Gewichtsstufe immer der zweite von rechts, der blaue Bildhauer.

    Herr Carlebach könnte ein Mitarbeiter des Norddeutschen Lloyd gewesen sein, denn auch heute noch wird die über einen Arbeitgeber gesandte Privatpost so adressiert:

    Herrn/Frau .... / c/o Firma xyz

    Die an einen Mitarbeiter gesandte Firmenpost:

    Firma xyz / z.Hd. Herrn/Frau ....

    Es könnte aber auch eine Eigen-Adressierung über den NDL gewesen sein. :/

    Der Aufgabestempel des Dampfers Bremen deutet darauf hin, dass es ein während der Überfahrt nach New York an Bord aufgegebener Brief ist. Zu dieser Zeit wurden vom Dampfer Bremen Katapultflüge durchgeführt, jedoch nicht auf dieser Fahrt.

    mit bestem Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (16. April 2022 um 12:19)

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für deine überaus wertvollen Anmerkungen. An Bord aufgegeben - darauf wäre ich in 100 Jahren nicht gekommen. An sich selbst addressiert - ja, das würde Sinn machen und der Brief ginge auch kaum verloren.

    Ja, der Sensenmann ist auch auf dem Brief - das Sujet des Sensenmanns mag ich und, obwohl ich rot nicht mag, dieses Rot steht ihm sehr gut. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... nein, nur auf einem vorher gezeigten Brief fiel Michael auf, dass die 12 Pfg. Marke (Sensenmann) fehlte, sonst war der ganze Satz auf dem Brief. Die 12 Pfg. auf Brief wertet vlt. 3 Euro, wenn überhaupt ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    3 weitere Briefe mit dem Postsonderdienst "Einschreiben" haben den Weg zu mir gefunden, 2 davon innerdeutsch und einer nach Dänemark.

    Beginnen wir mir einem aus Deutschenbora vom 25.2.1935 an Herrn Julius Colloseus (vermutlich ein Nachfahre des Gründers des Collosseums), Europäischer Hof im schönen Bad Soden Am Taunus. Der Brief wurde mit 54 Pfg. portogerecht frankiert: 30 Pfg. für Einschreibung und 24 Pfg. für Fernbriefe über 50-100g. Am Folgetag kam er dort an.

    Der 2. Brief war ein Ortseinschreiben von München, datiert auf den 3.5.1935 an Herrn Reg. Baumeister Karl Rieger in München 8, aüßere Maximilanstr. 3, wobei hier ein drittes "i" gefehlt haben dürfte. Die Aufgabe erfolgte in München 16 und siegelseitig erkennt man sogar noch den Absender Carl Hamecher in der Luisenstrasse 41, dazu einen ovalen Stempel München 2 BZ vom selben Tag.

    Die verklebten 46 Pfg. waren portogerecht: 30 Pfg. und 16 Pfg. für Briefe über 20-250g.

    Mein heutiges Highlight ist aber ein Brief aus Itzehoe vom landwirtschaftlichen Haftpflichtversicherungsverein für die Provinz Schleswig-Holstein auf Gegenseitigkeit in Itzehoe Schließfach 49 vom 25.3.1935 eingeschrieben an die Tondernsche Sparkasse in Tondern/Dänemark. Siegelseitig ist nur ein verklekster Ankunftsstempel von Tondern zu erkennen, den zu scannen ich uns ersparen möchte.

    Der Brief ist begleitet von einem Kurzbefund von Dr. Oechnser hinsichtlich seiner Echtheit und Tarifgerechtigkeit: Auslandseinschreiben bis 60g. Briefgebühr 25 Pfg. und 2 mal 15 Pfg. = 55 Pfg. und 30 Pfg. Einschreiben = 85 Pfg.. Damit ist dies der erste Brief, für den ein Attest erstellt wurde - Jubiläum also.

    Ich bin sicher, dass weitere folgen werden. Ob bald, hängt vom Angebot des Marktes ab, schaun mer mal ...

  • Lieber Ralph,

    tolle Sachen packst du da am Ostermontag aus. Hatten sich die Briefe unter die Ostereier geschmuggelt?

    Der Besitzer des Europäischen Hofs hat es mit der Schreibweise seiner Urahnen nicht so allzu genau genommen, blieb aber seinem Metier treu. Waren in den guten alten Zeiten die Afrikanischen Löwen auf der Tanzfläche, so blieben letztes Jahrhundert nur noch die Salonlöwen an der Bar übrig ...

    Besonders schön finde ich die Korrespondenz an den Regierungsbaumeiser Karl Rieger - ein Brief unter Philatelisten

    Das alles toppt natürlich das Auslandseinschreiben der 3.Gewichtsstufe.

    Wie sagst du immer: Ganz grosses Kino :):):)

    besten Gruß Michael

  • Lieber Michael,

    ich musste doch liefern, damit du und die anderen Interessierten am Ostermontag etwas zu betrachten haben ... danke für deine lieben Worte.

    Wenn ich jetzt nur noch ein paar Mehrfachfrankturen der 20 und 25 Pfg. in die Hände bekäme, wäre das 1. Gerüst schon fast fertig. Auch Einzelfrankaturen der 20 und 25 Pfg. scheinen mir keine Massenware zu sein, auch wenn der Katalogwert nur 2stellig ist - aber wie schreibt Nils immer so schön: Alles Theorie und keine Praxis.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    es gab wieder Zuwachs bei meiner Mini-Sammlung und ich fange mit einem netten Brief aus München vom 31.1.1935 an Max Hempel in Reichenbach im Vogtland an, der einen Viererblock der 3+2 Pfg. zeigt. Ich musste feststellen, dass Viererblocks dieses Satzes auf Brief gar nicht so häufig sind und freue mich daher dieses Stücks sehr, auch wenn es nur ein simpler Fernbrief bis 20g war.

    Der nächste Brief aus Erlangen vom 7.6.1935 lief an Johann Mirsberger in Augsburg und trägt den Vermerk "Einschreiben!", allerdings weist nichts auf eine tatsächliche Einschreibung hin und auch hinten mangelt jeder Stempel. Er wurde mit 57 Pfg. weit überfrankiert, selbst wenn man unterstellte, dass er tatsächlich hätte per Einschreiben (plus 30 Pfg.) hätte versendet werden sollen. Aber er zeigt meine beiden Lieblingsmarken des Satzes, die 20 und 25 Pfg., von daher habe ich mal alle Fünfe gerade sein lassen ...

    Der 3. im Bunde ist etwas besonderes, zeigt er doch einen Viererblock der 25 Pfg. auf einem Einschreibe- un Luftpostbrief von Berlin 6, 11.4.1935, an Herrn Baldur Steinmetzer in Dublin/Irland Schweikerstr. 89.

    Ich glaube nicht, dass es in Dublin eine Schweikerstr. gibt, auch keine Nr. 89 und denke, da hat der Absender, der Architekt Hans Steinert in Berlin-Tegel, Berlinerstr. 99, einen Fehler gemacht.

    Vorne lese ich "not known", Rebut, Inconnu und in blau "Tegel", womit geklärt ist, dass die Post in Dublin ihn nicht zustellen konnte; siegelseitig ist eine Verschlußetikette "Olympic Games Berlin 1936 1st - 16th August" angebracht, man war also seiner Zeit etwas voraus. Weiter lese ich "nicht angetroffen" 18.4. gez. Unterschrift", so dass wohl auch der Absender absent war.

    Für weitere Erklärungen bin ich offen und wie sich die Frankatur von 1 Mark erklärt, wäre auch schön zu erfahren.

    P.S. Über dem Luftpostaufkleber lese ich noch 100 (Pfennig, wie ich denke), der Brief scheint also portogerecht zu sein.

  • Lieber Ralph,

    attraktive - noch dazu portogerechte MeF - Viererböcke hast du da geangelt :thumbup::thumbup::thumbup:

    Zum Porto des Irlandbriefes von der Wiesbadener Resterampe:

    Ausland 2.Gewichtsstufe : 40 Rpf

    Einschreiben: 30 Rpf

    Luftpost GB: 2*15Rpf/20gr. : 40 Rpf

    Der Brief ist nach Dublin per Luftpost befördert worden und war dort nicht zustellbar.

    Das ganze Handling, einschl. des Durchstreichens auf dem Airmail-Label für die Rücksendung, sowie der gescheiterte Auslieferungsversuch in Tegel ist zweifelsfrei.

    Es gibt zwei Möglichkeiten:

    1. Die "Schweikerstraße" ist ein Aussetzer bei der Adressierung gewesen - ist mir auch schon passiert

    oder

    2. Es war eine beschleunigte Eigenbeglückung, die nicht wochenlang per "poste restante" auf sich warten ließ.

    Einerlei - dokumentiert gelaufen und äusserst seltene Mehrfachfrankatur der blauen 25er :)

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    das mit der Schweikerstrasse als Adress-Aussetzer habe ich mir auch gedacht - vlt. hat der Empfänger dort in einer deutschen Stadt jahrelang gelebt und ist nach Dublin umgezogen - da spielt einem das Gehirn schon mal einen Streich.

    Aber siehst du es auch so, dass der Empfänger nicht mehr erreichbar war, oder galt "nicht angetroffen" nur als Übersetzung für den Berliner Absender?

    Resterampe ist aber ein böses Wort für solch ein Stück - ein Vergleichbares kenne ich bisher nicht und mein Ziel ist es ja, alle 9 Werte auch als Viererblocks auf Briefen zeigen zu können, also jetzt nur noch 7 ... :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.