Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört

  • Liebe Freunde,

    aus Plauen im Vogtlande kann ich eine Postkarte zu 6+4 Pfg. zeigen, die (s. links neben dem Wertstempel) noch das Wort "Einschreiben" zeigt, allerdings finde ich dafür keinen Hinweis (R-Zettel), so dass offen bleiben muss, ob sie tatsächlich eingeschrieben war, denn es mangelt sowohl der Zettel, als auch der Ankunftsstempel (wenn es diesen bei Ortskarten damals überhaupt noch gab).

    Aber als Geschenk eines lieben Sammlerfreundes nimmt man sich gerne einer solchen Karte an, zumal sie noch über einen Text verfügt, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

    "Herrn Karl Pickert! Zur Entgegennahme Ihres Spiel-Gewinns wollen Sie sich am Mittwoch, den 12. Dezember mit Ihrer werten Gattin im Clubhaus einfinden und diese Karte als Ausweis abgeben.

    Der Spielclub Zur duften ???"

    Mit 39 Pfg. wäre die Karte auch als Reko-Ortspostkarte überfrankiert, aber darauf nehme ich dieses Mal keine Rücksicht.

  • Liebe Freunde,

    fast ein Jahr musste ich warten, um einmal eine schöne Drucksache ins Ausland zu finden - und nun ist sie da, dazu noch mit einem Landpoststempel Biberach-Jordansbad von der Kuranstalt Jordansbad mit Poststempel aus Biberach an der Riss vom 9.4.1935 an Jos(eph) Banz im wunderschönen Luzern in der Schweiz.

    Für dieses Schmuckstück danke ich dem Kemser Schorsch, der es in seiner nicht enden wollenden Liste feiner Belege für mich aufbewahrte.

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,,

    das ist ein absoluter Traum!

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    danke für deine netten Worte - ich sehe das genau so. :thumbup::thumbup:

    "And there is more to come ..."

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin,

    vielen Dank - aber meine "Fehlliste" ist noch umfangreich.

    Speziell geht mir ab: Einzelfrankatur der 20 Pfg, Muster - ohne - Wert Briefe, Briefe mit Rückscheinen bzw. frankierte Rückscheine, Geschäftspapiere In- und Ausland, unterfrankierte Poststücke (habe bislang nur eines in die CSSR), Retoursendungen, postlagernd, Nachsendungen Inland ins Ausland und und und.

    Aber ich bemühe mich, auf ein gutes Level zu kommen, jeden Tag ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein weiteres Briefchen hat den Weg zu mir gefunden: Einschreiben aus Bergisch Gladbach vom 15.3.1935 nach Szolgaegyhaza bei Budapest in Ungarn (wer unter notarieller Aufsicht den Namen des Zielortes 10 mal hintereinander korrekt aussprechen kann, bekommt bei der nächsten JHV ein kostenloses Kaltgetränk von mir).

    Verklebt wurden 50 Pfennige - alles Zusammendrucke. Porto: 30 Pfg. für die Einschreibung und 20 Pfg. für den Brief ins Ausland.

    Hinten mangelt ein Ankunftsstempel, aber darüber wollen wir mal großzügig hiniwegsehen.

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... und das Fenster könnte ich auch noch öffnen, wenn es einer weiteren Erfrischung bedarf ... :D:D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    heute darf ich 4 weitere Briefe zeigen, die ich der Übersichtlichkeit halber aufteile, weil ich auch dazu Fragen habe, die mir ein Insider vlt. beantworten könnte.

    1. Brief mit der 12+3 Pfg. Marke aus Bernburg vom 20.11.1934 von der Mauerstein - Zentrale dort an Herrn Wilhelm Götschke, Dampfziegelei in Zerbst.

    Im Rahmen meiner Sammlung versuche ich, die Gewerke und Stände, die die Marken zeigen, in Beziehung zu bringen mit Absendern und Empfängern. Hier hat der Sämann der Nominale 12 Pfg. leider nichts zu tun gehabt mit Mauersteinen oder Ziegeleien, aber wer weiß, ich halte meine Augen offen, vlt. findet sich mal ein Treffer Marke und tatsächlicher Stand.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    die 6+4 Pfg. Marke mit dem Motiv Bergmann gefällt mir immer mehr und avancirt fast schon zu meiner Lieblingsmarke. Hier haben wir eine 12 Pfg. Brief des Dr. med. Heinrich Barth, ein Kenner von Hals-, Nasen- und Ohren im Kreis Bernburg Land, der am 7.1.1935 an die Genossenschaftsbank zu Halle an der Saale gesandt wurde.

    Kann mir jemand etwas zu dem Zusatz "Land" im Stempel sagen? War das evtl. ein Landpoststempel? Bei einem Absender aus Halle nach Halle hätte ich auf einen Ortsbrief getippt, so scheint es mir ein Fernbrief gewesen zu sein ...

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    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    den nachforlgenden Brief habe ich mit großer Freude kaufen können (wofür es dieses Weihnachten nur trocken Brot und Müsli mit Leitungswasser gibt), aber so einen hatte ich noch nicht bisher in der Sammlung.

    Aus Chemnitz vom 28.11.1934 mit 37 Pfg. frankiert (portogerecht dürfte das eher nicht sein, oder?), war er an Ernst Wendel in der Drake Avenue Chicago / USA gerichtet.

    Absender war Moritz Wendel in der Heinrich-Beck-Str. 3 in Chemnitz.

    3 Verschlußmarken "Zur Depositenüberwachung zollamtlich geöffnet aus Chemnitz vom selben Tag, aber mit anderen Stempel, zeigen seine Bearbeitung.

    Wer kann mir Angaben über das korrekte Franko machen (Gebührenzeitraum, Gewicht usw.)?

  • Liebe Freunde,

    "last, but not least" zeige ich eine Nachnahme aus Braunschweig in wundervoll klarer Stempelung vom 30.11.1934 über 5 Mark 67 an Dr. med. Walter Saleck in der Gartenstr. 45 in Tübingen.

    Als nächstes lesen wir 3. DEZ 1934 Zurück und eine korrigierte Adresse mit Rückenwiesenstr. 48 in Stuttgart, gefolgt von einem Stempel Stuttgart vom Folgetag und einem Dreiecksstempel -9.

    Hinten lese ich "Verzogen" und sehe den Rest eines wohl amtlichen Aufklebers.

    Kann jemand den Tatablauf damals damit rekonstruieren? Auch die Höhe des Frankos von 33 Pfg. macht mir sehr zu schaffen ...

  • lieber Ralph,

    einen attraktiven Bedarfsbrief von Behrens hast du dir da geangelt :thumbup:

    In Tübingen nicht zustellbar, am 3.12.34 nach Stuttgart weitergeleitet und dort am 4.12.34 eingegangen - und wahrscheinlich auch zugestellt.

    Zum Porto: einfacher Fernbrief mit 12 Rpf. zzgl. Nachnahmegebühr von 20 Rpf. macht 32 Rpf. - und wäre sicher auch portorichtig frankierbar gewesen. Aber wer weiss, vielleicht waren die 5 und 25 Rpf. Marken ausgegangen? Nimm den einen Pfennig als Glückspfennig und freue dich über die schön abgestempelte Frankatur :)

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    erstmal habe ich Glück mit deiner Erklärung, die den Brief pausibler für mich macht und einen Pfennig Überfrankatur, das habe ich hier gelernt, was absolut portogerecht. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    die Tagesstempel mit dem Zusatz "Land" wurden bei der Landpostelle geführt. Das war die Dienststelle, die beim Leitpostamt für die Bearbeitung der von der Landkraftpost aus den Poststellen herbeigeschaften Poststücke verantwortlich war. Eigentlich dürften (oder sollten) die Marken auf Belegen von Poststellen II nur mit solchen LAND-Stempeln entwertet sein, aber in der Realität wurden oft auch andere Tagesstempel oder sogar Handwerbestempel benutzt. Andererseits müsste Dein Brief aber auch einen Poststellen II-Stempel tragen. Ich nehme an, dass die Zahl der LAND-Stempel bei kaum einer Landpoststelle ausreichten, etwa so wie in den bayerischen Bahnpostwagen.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Ralph,

    zu #355: Walter Behrens war Briefmarkenhändler, der seinem Kunden mit der Frankatur wohl eine Freude machen wollte und daher mit möglichst vielen Marken des erst vor wenigen Wochen verausgabten Satzes frankiert hat. Mit nur einem Pfennig Überfrankatur hat er das ja ganz elegant hinbekommen.

    zu #354: Portorichtig ist der Brief leider nicht. Man sollte dem Absender nachträglich die Löffel langziehen. Es gab in dem Satz ja eine 3 Pfg. Marke - dann wäre der Brief wenigstens in der zweiten Gewichtsstufe portorichtig. (bis 20g = 25 Pfg., bis 40g = 40 Pfg.)

    Beste Grüße
    Schorsch

  • Liebe Freunde,

    habt vielen Dank für eure Hilfe und Erklärungen - Behrens war mir bekannt, weil ich mal ein "sprechendes Behrens-Album" hatte, aber das war von später.

    Die Portogerechtheit ist, trotz der 9 Nominalen, wohl ein permanentes Problem auch bei echt gelaufenen Briefen - ich schiebe das beim Sammlungsaufbau weit nach hinten, weil ich auch denke, dass es damals nicht so relevant war, wie heute unter forscherischen Aspekten. So war halt die Zeit ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.