Fahrpost vor dem 31.08.1851 Innerhalb Württemberg

  • Beginnen möchte ich mit einem Beleg der sich als Fahrpostbrief "ausgegeben" hat, und dabei erwischt wurde.


    Am 11. September 1850 erstellte der Schultheiß Lederer eine Quittung über 100 Gulden, an die Gemeindepflege in Kleinengstingen.

    Er hat diesen Fakt auch auf der Anschriftseite dokumentiert "Quittung für 100fl".

    Dieser Vermerk wurde wohl von Seiten des Postlers in Nürtingen falsch interpretiert, er stufte diesen Beleg als Fahrpostbrief ein, und benutzte den Einzeiler ohne Datum.

    Anscheinend hat er den Irrtum bemerkt, und den Zweikreiser Tagesstempel daneben gesetzt.

    Solche DOPPELABSTEMPELUNGEN sind meist Zufall, und nicht zu erklären, in diesem Fall gibt es einen Grund.


    Gelaufen ist die Quittung letztendlich als Portobrief mit 3 Kreuzer, plus 1 Kreuzer Bestellgeld.



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    Einmal editiert, zuletzt von Minimarke ()

  • Hallo Ulrich,


    "Solche Doppelentwertungen sind meist Zufall, und nicht zu erklären, in diesem Fall gibt es einen Grund."


    Was wurde hier entwertet?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • bayern klassisch , nenne es wie du willst, dann eben Doppelabstempelungen, zeige mir bitte 10 weitere, gerne auch von Bayern.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... ich wollte nur darauf hinweisen, dass Stempel auf Briefen nichts entwerten, wenn keine Marken da sind. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen,

    habs ja verstanden und geändert, würde trotzdem gerne mehr davon sehen wollen.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

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  • Hallo Ulrich,


    ich würde dir gerne Tausende davon zeigen - aber die wird es schon damals nicht gegeben haben. Die (ich nenne sie so) "Postwechselbriefe", die ich habe, lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Von Württemberg wird das nicht anders sein - Glückwunsch zu dieser Pretiose in Luxuserhaltung. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ulrich,


    da der Brief vom 12.9.1850 ist, hatte mich deine Wortwahl Doppelentwertung sofort gewundert. Da Württemberg erst am 15.10.1851 Briefmarken einführte, war eine Entwertung garnicht möglich.

    Auf jeden Fall ein ungewöhnlicher Brief, wie ich ihn in den wenigen Jahren, in denen ich mich intensiv mit 'altem Papier' beschäftige, noch nicht gesehen habe.


    beste Grüße

    Dieter

  • Danke - manchmal verwendet man in der Euphorie die falschen Worte, habs geändert auf Doppelabstempelung.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo,


    das passt eher in ein Thema Fahrpost innerhalb von Württemberg der Vormarkenzeit.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Ja.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Allen einen Schönen Sonntag,



    so ganz komme ich mit dem Beleg nicht klar, gibt es den Innen noch weitere Anhaltspunkte zu Laufwegen, oder einen Inhalt?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

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  • Hallo Ulrich,


    Esslingen - Aalen sind knapp unter 4 Meilen. Für mich ist unklar, wie man zu 10 xr kommt. Dazu 7 xr Nachnahme und 1 xr Bestellgeld.


    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    tjo so ist das leider, deswegen würde ich gerne den kompletten Beleg sehen.

    Meist kann aus dem Inhalt abgeleitet werden was gelaufen ist.

    Ausserdem scheint es so zu sein dass Nachnahmen Wüberg bis zum 31.08.1851 ein großes dunkles Loch darstellen, zumindest bis jetzt! ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Hallo Henning,

    ich stelle nochmals die Frage nach einem Scan des Inhaltes für Beleg #9.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Nachdem Beleg #9, aufgrund mangelnder Informationen zu Inhalt und Laufwegen, nicht geklärt werden kann stelle ich einen anderen Beleg zur Diskussion.

    Brief vom 29. Januar 1849, bitte prüfen da auf dem Beleg 1842 stand, von Crailsheim nach Mergentheim, beides in Württemberg.

    Es ergibt sich folgendes Porto 6-9 Meilen 4 Kreuzer, 7 Kreuzer Postnachnahme, 1 Kreuer Bestellgeld, selten findet sich dass Ganze so fein aufgeschlüsselt.




    Damit steht aus meiner Sicht klar fest dass der Beleg mit der Briefpost befördert wurde, die Fahrposttaxe wäre folgende gewesen:


    - 5-6 Meilen bis 16 Loth 4 Kreuzer

    - Postnachnahme 7 Kreuzer

    - Bestellgeld 2 Kreuzer


    SOMIT GESAMT 13 Kreuzer, und somit abweichend 1 Kreuzer mehr, es geht mir aber weniger um den Kreuzer, als darum dar zu legen dass es sich nicht um Fahrpost gehandelt haben kann.


    #9 hat mich animiert mich mit dem Thema Nachnahmen Württemberg etwas näher zu befassen, und musste feststellen dass es dazu wenig Literatur / Veröffentlichungen gibt. Speziell der Zeitraum bis zum 30. 08. 1851 scheint ein relativ "Schwarzes Loch" zu sein, lasse mich aber gerne durch Literaturvorschläge / Referenzen und Belege von euch "Schlau" machen.


    Bis jetzt habe ich folgendes eruieren können, Regierungsblatt 1810 Seite 96



    Auslagen waren möglich für Spesen und Porto, nicht aber um Waren zu bezahlen.



    Damit waren Auslagen für Spesen und Porto auch bei der Fahrpost möglich, nicht aber um Waren zu bezahlen.



    August 1832

    Erlaubnis des Postvorschusses für Forderungen bis 1 Gulden für die Wittwen-ensions-Kassen.




    27. Juni 1841 Ausweitung der Möglichkeit Postvorschuss zu nehmen, aber immer noch begrenzt auf 1. Gulden!



    Ich würde mich nun über eure Unterstützung freuen hieraus einen substantiellen Beitrag zu erstellen, speziell Hinweise auf Literatur wären mir sehr willkommen.

    Meine Zweite Bitte wäre alle in euren Sammlungen befindlichen Belege mit Postvorschuss hier zu sehen, speziell die vor dem Juni 1841.


    Ausgehend vom gezeigten Beleg stellt sich noch die Frage nach der Procuragebühr, gab es die und wer hat die bezahlt?


    Wobei bei Schwarz folgendes zu lesen ist:
    Das Vorschussnehmen ist hier nur gestattet, den Behörden für Gebühren bis 1 Gulden, Versendern von Frachtstücken für eigentliche Auslagen, die Postkasse zahlt den Vorschuss bar. Eine Gebühr ist nicht bekannt.


    So jetzt freue ich mich auf eure Belege / Kommentare / Ergänzungen!

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

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  • Hallo Ulrich,


    bin fachfremd, aber der hier ist aus 1842, nicht 49.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Deswegen die Bitte um Prüfung, ändert aber nichts an der Einordnung dass es sich um einen Beleg nach der Öffnung für ein breiteres Publikum handelt.

    Warten wir was da noch kommt, und ab zum Kettensägen ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Zwei Belege aus der Zeit vor 1841 kann ich zeigen, einer ohne, und der andere mit Bestellgeld.


    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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