Rayon I - Rayon III

  • Zur Eröffnung dieses Themas möchte ich Euch folgende Rayon II, 10 Rp. gelb vorstellen.

    Rayon 16 II E-RO, Type 24, 10 Rp. gelb entwertet mit dem Vorphila Zweikreisstempel "RHEINECK 12 MARZ 1853" (Jahreszahl 4-stellig).

    Sammlergruss Valesia

    PS Die Marke erscheint leider etwas gross!

  • Warum dieser Thread nun unter dem Thema Kantonalmarken erscheint, verstehe ich nicht. Es sollte in einem neuen Ordner mit dem Titel Rayon I - Rayon II erscheinen. Admin bitte korrigieren. Oder irre ich mich und es wird nur so komisch angezeigt?

  • Liebe Freunde,

    heute darf ich aus bekannt großer Sammlung die Atombombe des Jahres 2022 zeigen - 3 original Bogentaschen der Rayon - Marken. Im Vergleich dazu ist eine eierlegende Wollmilchsau nur Genabfall ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber José,

    das kann keiner weltweit zeigen - mit Inhalt könntest du dir die Preise für Villen am Starnberger See anschauen ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph

    Ich bevorzuge Geld hin oder her doch lieber ein Rifugio abgelegen in den Bergen.

    Es gibt doch so viel was sehr selten ist……

    und kaum wer hat Kenntnis darüber ,,dies ist nicht etwa böse gemeint,,

    Aber schön wenn man es zeigen und betrachten darf👍

  • Lieber José,

    mein Sammlerfreund ist seit diesem Kauf völlig aus dem Häuschen - freuen wir uns mit ihm, dass er etwas aufgedeckt und publiziert hat, was vorher wohl niemand "auf der Pfanne" hatte. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    irgendwie verstehe ich nicht ganz. Konnte er durch den Fund der Taschen nachweisen, daß die 200er Bögen in 10 Blätter aufgeteilt wurden?

    Es unglaublich, was nach so langer Zeit in dem guten Zustand auftaucht.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    zuvor war man wohl nicht sicher, ob es überhaupt noch Bogentaschen dieser Ausgabe gibt!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Werte Sammlerfreunde


    Der Druck der Rayons erfolgte nachdem ein Urstein mit 40 Typen mehrmals auf verschiedene Drucksteine übertragen wurde. Bei den früheren Drucksteinen der Rayon I (A2, A3 und M) und II (A1) wurde der Urstein zweimal übertragen und deshalb gibt es 2 Gruppen à 40 Marken also insgesamt 80 Marken. Bei den späteren 6 Drucksteinen wurde der Urstein 4-mal übertragen, was ein Total von jeweils 160 Marken pro Druck ergibt. Auf jeden Fall wurden die jeweiligen 40er Gruppen/Bögen zu je 20 Stück senkrecht zwischen der 4. und 5. Reihe zu einem Schalterbogen halbiert.


    Alle Kuverts enthielten 10 Halbbögen zu 20 Marken also 200 Marken. Diese Menge konnte weder mit einem Bogen aus einem früheren Druck (80 Marken) noch mit einem späteren Druck (160 Marken) zusammengestellt werden. Kamen dann in ein Couvert immer Marken desselben Drucksteins (B1) oder vielleicht auch Marken eines 2. Drucksteins (B1 und B2)? Wurden an alle – auch die kleinen Postbüros – immer ein komplettes Kuvert von 200 Marken oder auch weniger abgegeben?


    Warum diese Fragen? Die Antworten können entscheidend sein, um die Häufigkeit der Rayonbriefe einer Ortschaft abzuschätzen. Finde ich z.B. einen vorausentwerteten Rayonbrief mit einer C2-LU, Type 3 von Monthey, so weiss ich, dass diese Poststelle zumindest einen Halbbogen der linken unteren Gruppe mit 20 Marken erhalten hat. Somit gibt es 1 Brief von 20 möglichen, was einer Häufigkeit von ca. 5 % entspricht. Geh ich aber davon aus, dass die Poststelle nicht nur einen Halbbogen erhalten hat, sondern im Kuvert 10 Halbbögen oder 200 Marken, so stellt der erwähnte Brief nur noch 1 von 200 möglichen dar, was eine Häufigkeit von nur noch 0.5% ergibt. Damit würde ich schlussfolgern, dass noch mehr vorausentwertete Rayonbriefe von Monthey eigentlich vorhanden und bekannt sein müssten.


    In einer Analyse der 13 bekannten, vorausentwerteten Briefe von Monthey (1.4.1852 – 27.11.1855), mit dem Halbbogen- oder Schalterbogenansatz (20 Marken) statt dem Kuvert-Ansatz (200 Marken), kam ich zum Schluss, dass vom Posthalter insgesamt 230 Marken vorausgestempelt worden sind mit denen er, da auch Paare verwendet worden sind, ca. 200 Briefe frankiert hat. Damit sind rund 6,5 % der möglichen vorausentwerteten Briefe bekannt. Dieser Prozentsatz scheint mir nachvollziehbar.


    Mit dem Ansatz, dass Monthey jeweils ein volles Kuvert erhalten hätte, wäre dieser Prozentsatz der bekannten Briefe markant tiefer. Somit folgere ich, dass vielleicht nur die grossen Postbüros ein volles Kuvert mit 200 Marken erhalten haben, die kleineren Postbüros nur einen Teil davon.


    Nichtsdestotrotz sind diese Kuverts (für alle 3 Rayons I, II und III) sehr interessante und seltene postgeschichtliche Dokumente.


    Sammlergruss


    Martin

  • Lieber Martin,

    das klingt plausibel. Wenn eure Archive noch komplett sind, könnte man feststellen, in welchen zeitlichen Intervallen welche Marken von welcher kleinen Poststelle bei welcher großen Poststelle beantragt wurden.

    Darüber hinaus kann man versuchen, anhand der Struktur der Ortschaft (Anzahl der Bürger, Anzahl von Firmen mit typischem Verkehrsaufkommen, Anzahl der Behörden usw.) den damaligen Bedarf zu schätzen. Gab es kaum oder keine Firmen, gab es auch fast keine Drucksachen und damit die entsprechenden Werte, um ein Beispiel zu nennen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Habe gerade nachgeschaut. Im Büchlein von Heinrich Jäckli: "Zeitliche Abfolge und gegraphische Verteilung der Ausgaben 1843 bis 1852" sind auch die Rayons enthalten. Jedoch ohne auf die Verteilung nach Drucksteinen oder gar Orten einzugehen. Die Rayon I dunkelblau mit KE wurde im Wallis ab dem 1. Oktober 1850 zusammen mit der gelben Rayon II eingesetzt. Für die hellblaue Rayon I wird als Datum für die Verteilung in der ganzen Schweiz der 30.3.1851 angegeben.

    Hier steht auch, dass der Postkreis IX erst später in den "randlich" gelegenen Poststellen (Mollis, Rheineck) mit der dunkelblauen Rayon I mit KE (15 I) bedient wurde, nicht aber St. Gallen.

  • Diese Broschüre ist durchaus richtig.

    Ich jedoch meine was die Oberpostdirektion an die einzelnen PK auslieferte.

    Wann und wieviele Marken in wievielten Lieferungen.

    Die Herren Grand und Sieber hatten früher einmal diese Liste erstellt.

    Wie schon im Thread ,, Frühverwendung OP,, erwähnt habe ich Teils Informationen die mir vertraulich übergeben wurden. Ich habe keine Zusage zur Veröffentlichung dieser Listen.

    Nur soviel, die damalige Liste entspricht nicht mehr den aktuellen Tatsachen, da ich weitere originale Dokumente gefunden habe die die Lieferungen im Detail belegen.

  • Nicht ganz

    Ich bin sicherlich nicht der einzige der diese Liste besitzt. Immerhin habe ich erwähnt von wem diese Liste stammt. Dies waren zwei ganz grosse Kenner der Altschweiz. Fraglich ob es viele andere gibt die ein solches Wissen haben😜…

    Zuguterletzt welche Literatur ist schon über Jahre up do Date? Keine!!!

  • Hallo werte Sammlerfreunde

    Auch ich besitze einen sehr schönen Brief mit einer Rayon Marke.

    Es handelt sich um einen Brief mit einer Rayon III. welche von Lichtensteig nach Fribourg ging.

    Dieser Brief wurde anstatt mit einer Raute mit dem Zweikreisstempel von Lichtensteig entwertet.

    Neben dieser seltenen Entwertung besitzt die Marke noch den Abart "20.3.02 mit retouchierter Wappeneinfassung".

    Die Marke ist ein Stein ML Il, Typ 4.

    Anlässlich der Helvetia2022 habe ich über diesen Brief ein Video gemacht, welcher den Weg, die Entwertung und vieles weitere aufzeigt.

    Mit diesem Video konnte ich den ersten Platz machen. :)

    Die Transkription des Briefes ist wie folgt:

    "Maurice Techtermann, Fribourg

    (Maurice de Techtermann, 28.12.1805-30.5.1882, siehe Hist. Lexikon der Schweiz)

    Conseiller (Grossrat, Staatsrat, etc.)

    Lichtensteig 4.1.1854 / Durchgangsstempel Zürich 5.1.54 / weiterer Durchgangsstempel ?

    J. Steger, Lichtensteig (zum alten Ochsen) hat eine Sammlung angelegt mit alten Goldmünzen aus der Zeit des Staatenbundes, vor der Neuordnung des Geldes 1852, tant des Cantons, tant des couvents (Klöster) et des évéchées (Bischöfe) …

    Ihm fehlt aber ein wesentliches Exemplar in Gold vom Kanton Fribourg, er will vervollständigen / de completter, er ersucht mit Mithilfe dazu.

    Steger gibt als Referenzen an NR (1848-1857) Friedrich Fueter in Bern und Xavier Neuhaus, allié Vuilleret (heute wohl Les Prés Vuilleret bei Romont FR), Négotiant (Händler) rue de Lausanne, Fribourg"

    Das Porto betrug vom 01.01.1849-31.12.1851 = Fr. -.15 (10-25 Wegstunden/120 km).

    Über Maurice de Techtermann ist im historischen Lexikon der Schweiz noch folgendes vermerkt.

    Mit freundlichen Sammlergrüssen

    Jan Siegenthaler

    altpostgeschichte.de/core/index.php?attachment/97668/

  • Hallo Jan,

    schöner Beitrag hier und nettes Video, das ich mir eher auf Deutsch, als auf Englisch gewünscht hätte, aber egal; auch der Inhalt ist interessant - wäre auch nett, wenn man mal einen Blick in so ein Münzkabinett zeigen könnte, damit man den Grund des Briefes sehen könnte. Vlt. sogar ein Bild der Münze, die gefehlt hatte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.