Bayern Ganzsachen

  • Frage: Wenn die Karte laut Aufschrift nur in Bayern verwendbar war, wie konnte sie dann problemlos nach Altenburg in Sachsen-Anhalt (oder doch eher in Thüringen ?) gelangen ?

    "Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."

  • Hallo Klaus,

    ein wunderschöner Beleg. Als ich vor über 20 Jahren u.a. speziell die Gemeindewaisenratskarten (DPB) noch sammelte, hatte ich etwa 8 Stück solcher Karten "An das kgl. Amtsgericht mit Frei laut Aversum Nr.3", die nach Orten außerhalb von Bayern liefen. Alle gingen in das grenznahe Ulm, Schwäbisch Gmünd und Aalen in Württemberg und alle ohne Nachtaxierung. Eigentlich waren Briefsendungen aus Bayern durch Frei laut Aversum und Frei durch Ablösung nach allen Orten im Deutschen Reich und nach Österreich Ungarn, einschließlich Bosnien Herzegowina, zulässig. Auch dann ab 1.8.1916 mit den bayerischen Dienstmarken. Warum trotzdem "Nur im Verkehre innerhalb Bayerns verwendbar" auf der Karte gedruckt wurde, kann ich nicht sagen.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Liebe Sammlerfreunde,

    zu den 1902 eingeführten Gemeindewaisenraths-Karten, gab es auch Probedrucke, ohne Zudruck "Gemeindewaisenrath". Diese gibt es mit 2 - und 5 Pfg. Wertzeichen und in den beiden Typen: (Type I = Schleife des Zierbandes oben rechts nach außen offen) und (Type II = Schleife des Zierbandes oben rechts nach innen offen). Hierzu kann ich beide Probedrucke in der Type I zeigen. Wesentlich seltener sind jedoch die Probedrucke in Type II, so steht es im Buch von Hanspeter Frech "Die Postkarten aus den ehemaligen Postvereinsländern und dem Deutschen Kaiserreich".

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    die Dienstpostkarte 7 1/2 Pfg. mit Aufdruck "Volksstaat Bayern" (Bayern DP 3) ist ohne Zusatzfrankatur schwer zu finden, denn die Verwendung ohne Zusatzfrankatur im Orts - und Nachbarortsverkehr war nur bis zum 30. September 1919 möglich. Hierzu eine Ortsverwendung in Ludwigshafen am Rhein vom 22. September 1919.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,

    ein interessantes Stück. :)

    Ob die Empfängerin die Ladung zum Termin am nächsten Vormittag 9.45 Uhr rechtzeitig erhalten hat?

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Hermann,

    aber ein bisserl früher hätten Sie der guten Frau schon schreiben können. So etwas dürften sich die Behörden heute nicht erlauben.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    vielen Dank. Ausgefüllt wurde die Ladung bereits am 20. September und zur Post erst am 22. September gebracht. Es gibt aber auch absichtlich zu spät überbrachte Post, wie dieser Brief zeigt, den ich bereits vor Jahren an anderer Stelle zeigte:

    Dienstbrief vom Königlich Bayerischen Landgericht Obernberg (Bayern; ab 1.1.1814 Briefsammlung; ab 1.5.1816 an Österreich). Der Brief ist vom 15. Juni 1815. Das Landgericht teilt dem kgl. bayer. Landwehr-Bataillons-Commando St. Martin in Neuhaus am Inn (Bayern) mit, daß Ihre kgl. Hoheit, die Kronprinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen, die Frau des Kronprinzen Ludwig, am 1. Juni 1815 glücklich einen gesunden Prinzen entbunden hat und deshalb ein Dank-Fest am künftigen Sonntag, den 18. Juni 1815 stattzufinden hat. Der Sohn wurde auf den Namen Otto getauft, den späteren König von Griechenland. Das Landgericht hatte es anscheinend nicht eilig den Brief in das 20 km entfernte Neuhaus am Inn bringen zu lassen, denn der Brief kam erst am 19. Juni dort an. Damit wurde nichts aus der Feier.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    auf dieses Dankfest waren anscheinend nicht alle scharf!

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • … vielen Dank. Ausgefüllt wurde die Ladung bereits am 20. September und zur Post erst am 22. September gebracht. …

    Lieber Peter, lieber Hermann,

    böse Absicht war das wohl nicht.

    Der 20. September war ein Samstag. Ja, da wurde damals noch gearbeitet!

    Aber zur Post brachte man die abgearbeiteten Dienstsachen nicht mehr.

    Das geschah dann am Montag, den 22. September.

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Hermann,

    ich glaube, daß man die Post in 1814 nicht mit 1910 vergleichen kann.

    In der Erbschaftssache meiner Mutter bekommen wir in letzter Zeit viel Behördenpost. Die ist auch während der Woche gerne mal 3 oder 4 Tage unterwegs.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Hermann,

    eine hübsche Karte!! Ich finde es bemerkenswert, daß man wegen der Angelegenheiten von Waisen spezielle Karten drucken ließ. Der Bedarf muß ja wirklich groß gewesen sein.

    Dieter

  • Ein Exot aus meiner Weilheimer Heimatsammlung. Das Einzige, was zum Thema passt: Es ist unstrittig eine Ganzsache:

    Zur Erklärung: Weilheim ist meine Geburtsstadt.

    "Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."