privat hergestellte Postkartenformulare

  • Hallo zusammen,

    privat hergestellte Postkartenformulare, z.B. für Preislisten oder Vertreteravise, sind aus der frühen Pfennigzeit nicht ungewöhnlich, wenn auch nicht häufig. Noch nicht gesehen habe ich allerdings eine private Correspondenzkarte, wie bei den amtlichen Formularen üblich, vorfrankiert, in diesem Fall mit einer Nr. 38b, was die Herstellung auf den Zeitraum 1877/78 eingrenzt. Hersteller war die Firma Josef Anton Prantl in München, eine Firma, die 1797 gegründet wurde und heute noch existiert. Die Firma stellt u.a. hochwertige Akzidenzien her (individuelle Drucksachen), erledigt Blindprägungen, Stahlstiche und Papierveredelungen. Von Anfang an kgl. bayer. Hoflieferant, belieferte die Firma u.a. das bayer. Königshaus, die Häuser Habsburg und Thurn u. Taxis sowie viele bekannte Münchner Künstler. Die Druckerei und Werkstätten in München zählen zu den ältesten Firmen dieser Art weltweit (Quelle: Wikipedia).

  • Lieber Franz,

    ein tolles Stück - bei Deiders Teichmann - Auktionen gab es so etwas auch von der Kreuzerzeit, aber diese frühen Karten sind alle sehr selten und warum hätte man 2, 3 oder 5 Kreuzer oder Pfennige verschenken sollen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Franz,

    aus meinem "Archiv" zur Ergänzung.

    Die Marke auf Deiner Privatpostkarte ist m.E. nicht postseitig aufgeklebt worden, da man die Karten wohl selbst hergestellt hat. Und dann die Karte frankiert und vergessen sie zu verwenden. Oder ein findiger Philatelist war wertschöpfend unterwegs.

    Beste Grüße

    Ludwig

  • Hallo Ludwig,

    dieser Auszug der Verordnung ist ein wirklich interessanter Beitrag. Für mich ist es erstaunlich, daß von sonst regelungswütigen Beamten im Prinzip nur ein Rahmen für die Gestaltung vorgegeben wurde, der Rest aber vom Auftraggeben frei gestaltet werden konnte. In späteren Zeiten waren die Vorgaben vermutlich viel genauer.

    beste Grüße

    Dieter

  • #3 von Nachporto

    Heute zeige ich eine privat veranlasste "Post-Carte" aus Aschaffenburg vom 6.12.1877 nach Leipzig, dort am Folgetag angekommen, die das Format 14,7 cm auf 9,4 cm aufweist und damit über dem oben genannten Maximum von 14,4 cm auf 8,8 cm.

    Die Karte wurde aber unbeanstanded befördert. Gab es irgendwann eine Änderung der Größe?

  • ... für so etwas kann man ruhig mal eine Ausnahme machen ... :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.