Russland nach Frankreich

  • Für das Jahr 1872 war eine Portostufe von 28 Kopeken vorgesehen.

    Bei vorliegendem Brief wurde also das korrekte Porto verklebt. Faltbrief vom 20. März 1872 aus Riga über Erkelenz nach Bordeaux. Porto: 10 Kopeken russisches Inlandsporto + 5½ Silbergroschen = 18 Kopeken für den preussischen Transit.

  • Hallo Schlacki,

    was hat denn Frankreich bekommen, wenn der preussische Transit 18 Kop. kostete?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    wieder ein schöner Brief.

    Im April 1872 galten meines Wissens diese Bedingugnen:

    Für geschlossene Briefpakete Russland-Frankreich stand dem NDP / der Deutschen Reichspost eine Transitvergütung von 8 Sgr. je 30 Gramm zu.

    zur Briefbeschreibung: Erquelines = Erkelenz :/

    Viele Grüße

    Michael

  • Danke für den Hinweis - geändert!

    Zitat


    Für geschlossene Briefpakete Russland-Frankreich stand dem NDP / der Deutschen Reichspost eine Transitvergütung von 8 Sgr. je 30 Gramm zu

    Wenn dem NDP 8 Silbergroschen zustanden, was bedeuten dann die 5½?

    Einmal editiert, zuletzt von Schlacki (7. Dezember 2021 um 14:12)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Schlacki,

    die 5 1/2 Sgr. sind der Durchschnittssatz des an Preußen zu vergütenden Weiterfrankos für preußischen Transit und den französischen Anteil.
    Die in dem Zitat genannten 8 Sgr. galten je 30 Gramm Briefgewicht - ohne Beachung ob das im Einzelfall 1 Brief der 2. Gewichtsstufe oder 3 der 1. Gewichtsstufe waren. Anscheinend waren 30 Gramm statistisch gesehen etwas mehr als 3 Briefe, so dass durchschnittlich für jeden Brief diese 5 1/2 Sgr. entfielen.

    Anbei der zugehörige Passus aus dem Vertrag.

    Viele Grüße

    Michael

  • Besten Dank.

    hier ein zweiter Brief, aufgegeben dieses Mal in Moskau am 20. Oktober 1873 und nach Lyon gesendet. Der Leitweg ist offenbar der gleiche wie zuvor. Hier jedoch werden 40 Kopeken Porto berechnet und die angesprochenen 8 Silbergroschen fürs Transit. Da hier vom Inhalt des Faltbriefes ein Teil fehlt, kann ich die 2. Gewichtsstufe nur annehmen.

  • Hallo Freunde,

    hier ein Brief aus Kronstadt, einer Insel vor St. Petersburg, nach Paris. Geschrieben wurde der Brief von der Niederlassung des Bureau Veritas an die Zentrale in Paris. Freundlicherweise hat man das Datum nach dem julianischen und gregorianischen Kalender angegeben. Die Post damals funktionierte und der Brief war bereits nach 9 Tagen am Ziel in Paris.

    Der Stempel P.35. wurde in Aachen angebracht und über Valenciennes ging es ans Ziel.

    Auf der Rückseite sehen wir eine 34, Kopeken bis zur Grenze?

    Die Vorderseite zeigt eine blaue 2 und eine schwarze 2. Wofür?

    Das Bureau Veritas in Paris durfte für den Brief 22 Déc bezahlen.

    Wenn ich den Inhalt richtig verstehe wurden Wirtschafts-Informationen nach Paris geschickt.

  • Lieber Dieter,

    die blaue 2 = 2. Gewicht.

    Daher 2 mal 11 Decimes = 22 Decimes.

    Der liebe Michael wird viel mehr dazu sagen können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo,

    hier handelt es sich um einen nicht häufigen Teilfrankobrief aus Russland nach Frankreich, der über Bayern gelaufen ist.

    Geschrieben in St. Petersburg 1818 und dort bezahlt bis Hof = f H(of), gelaufen nach Nancy.

    Mich würde interessieren, wie man in Frankreich auf ein Porto von 25 Decimes kommt.

    Nach dem Tarif vom 24.4.1806 lag das einfache Porto (bis 6 g) von 101 bis 200 km bei 4 Decimes. Hier hinzu kommt das "Auslandsporto" für HAUTE SAXE-Briefe von 7 Decimes = 11 Decimes. Ich komme bei keinem Gewicht auf 25 Decimes. Das rot eingekreiste könnte eine französische Gewichtsangabe sein.

    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    ich lese 15 (grammes), was wohl die 4. Gewichtsstufe in FR war. Es gab die Leitungen über Forbach, oder Strasbourg (Hof-Nürnberg gerechnet). Je nachdem, welchen Weg der Brief nahm (Kartenschlußdaten habe ich gerade nicht im Kopf), hat man den schnelleren gewählt und damit fiel das Porto unterschiedlich aus.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Dieter,

    normativ ist das richtig - aber ich kenne auch mit 15g verwogene Briefe, bei denen man das 4. Gewicht berechnete. Daher mein Versuch aus der Ferne, die 25 Dec. vlt. halbwegs erklärlich zu gestalten ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Ralph,

    vielen Dank für die schnelle Antwort.

    So kommt man auf 25 Decimes:

    Inlandsporto bis 100 km: 3 Dec. + Auslandsporto: 7 Dec. = 10 Dec.

    5. Gewichtsstufe ab 15 g: 10 Dec. x 2,5 = 25 Dec.

    Nancy liegt jedoch ca. 112 km von Straßburg entfernt-

    Hier ergäbe sich folgendes Porto:

    Inlandsporto: 4 Dec. + Auslandsporto: 7 Dec. = 11 Dec. x 2,5 = 27,5 = 28 Dec.

    Grüße von liball

  • Hallo Karl,

    na dann passt es ja, was wir ausgetüftelt haben. :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Karl,

    Der Stempel "Haute Saxe" kommt von der Postverwaltung Thurn&Tassis. Im Jahr 1818 galt für diesen Brief der Postvertrag zwischen Frankreich und Preußen, wenn ich mich nicht irre.

    Stammt der Brief wirklich aus dem Jahr 1818?

    Viele Grüsse.

    Emmanuel