• Einmal die Woche will ich zumindest einen Beleg hier zeigen. Da Bayern stark vertreten ist eher aus Baden oder Württemberg.

    Baden 1862, Mi. Nr. 21a, 18 Kreuzer grün und Nr.18, 3 Kreuzer rosa.

    Stempel von Mannheim 23 Juni 1867. Rückseitig div. Stempel.

    Portorichtig nach dem Tarif von 1862: 9 Kr. Postvereinstaxe, 6 Kreuzer schweizer Transit und 6 Kr. für Italien.



  • ... ja, so würde ich den auch bescchreiben. 18x auf Brief ist ja nicht gerade häufig ... :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...interessant finde ich auch, dass der Brief nicht über Luzern und den Gotthard gelaufen ist. Dies wäre der direkte Weg gewesen, der in den 1850er-Jahren zu 90% aus Baden nach Piemont Standard war.

    Italienfreund hat mir einmal einen tollen Artikel von ihm über die Transitrouten durch die Schweiz zukommen lassen, darin beschreibt er, dass in den 1860er-Jahren der Weg aus/nach dem Piemont beliebig war, der weitere Weg über den Splügen war sogar der Häufigere.

    Nach den diversen Stempeln auf der Rückseite des Briefes ergibt sich folgender Laufweg: Basel, Zürich, St.Gallen, Chur, Splügen, Como, Mailand, Arona, Biella.

    LG

    Christian

  • Aufgrund des rückseitigen Stempels ZÜRICH und des Bahnstempels ST.GALLEN-CHUR ging der gezeigte Brief über die angegebene Strecke. Vielleicht war die Bahnpost 1867 schneller?

  • Es gab und gibt 3 Linien

    Zürich-Chur

    Zürich-St.Gallen

    Zürich Romanshorn

    Hier wurde der Brief wohl auf den falschen Zug gegeben.

    Diese Postlinien existieren nochheute

  • Korrektur

    Der Brief könnte auch in Sargans umgeladen worden sein auf den Zug (Strecke St.GallenˋChur)

    Ein Bahnpoststempel sagt nur den Zug von einer gewissen Strecke aus nicht aber das er den ganzen Weg gereist ist.

  • Liebe Freunde,

    das ist ein Brief aus Baden. Der wird kaum über Romanshorn gelaufen sein. Ich entziffere folgende Stempel:

    Freiburg - Basel

    Zürich

    St.Gallen - Chur

    Colico - Como

    Mailand

    Turin

    Damit ist der Weg in der Schweiz ja wohl klar. Oder?

    beste Grüße

    Dieter

  • Mit der Bahnpost über Basel nach Zürich, dann weiter nach St. Gallen und Chur. Von da Richtung Bellinzona, aber vorher links ab über den Splügen zum Comer See. Dort mit dem Schiff von Colico nach Como und dann Richtung Mailand und Turin.

  • Garantiert falsch


    Du sprichst mit jemandem der jahrzehntelang solche Züge Tag und Nacht gefahren ist. Mit Post und dergleichen zu tun hatte und hat.

    Ich wette, der hat die Strecke Zürich-St.Gallen nach Sargans nie gesehen!!!

  • Warum soll das falsch sein. Mit dem Brief befinden wir uns im Jahr 1867. Damals wurde der Geschwindigkeit der Postbeförderung alles untergeordnet und mit der Bahnpost oft weite Umwege in Kauf genommen.

    In den 1850er Jahren, bevor die Strecke Frankfurt-Köln existierte, lief die Post aus Baden über Frankfurt, Fulda, Kassel und Dortmund Richtung Köln.

    Falls ich mich irre, lasse ich mich von den Experten gerne berichtigen.

    Dieter

  • Heute fährt der Postzug (Beispiel) von Chur über

    Buchs SG, St. Margarethes, Romanshorn, Weinfelder nach Frauenfeld

    Postverteilcenter.

    Von da entweder nach Zürich Mülligen oder direkt nach Härkingen weiteres Postverteilcenter.

    Früher wurde die Post in Thalwil ZH, Horgen, Wädenswil, Richterswil, Pfäffikon SZ usw bis Chur geladen und entladen.

  • Bekam er nun den BP Stempel ST.GALLEN - CHUR erst auf dem kurzen Teilstück Sargans - Chur oder bei der Leitung über St. Gallen nach Chur, ist wohl bei einem Mehrländerbrief aus den Deutschen Staaten über die Schweiz nach Italien nicht matchentscheidend.

  • Matchendscheidend nicht nein

    Ich will aufzeigen das meine Variante am wahrscheinlichsten ist.

    Und ja viele riefe bekamen einen Bahnstempel auf einer Teilstrecke. Meist dort wo er zugeladen wurde.

    Ich könnte für jeden Tag jeden Zug,Zugnummer, Halteort, Haltezeit, Umschlag, wahrscheinlich die Diensteinteilung, ob zulad oder Ablad ausfindig machen uvm. Der Aufwand wär sehr gross aber machbar.

  • Hallo José,

    ich habe mir das noch mal angesehen. Es ist in der Tat gut möglich, daß es von Zürich nach Sargans ging mit dortiger Umladung.

    Gibt es Karten über die Entwicklung der Eisenbahnstrecken in der Schweiz. Für Deutschland gibt es solche Karten ab 1840 (bis 1880 meine ich) auf einem Server der Uni Mainz, die ich mir mal auf meinen Rechner geladen habe.

    liebe Grüße

    Dieter