Vorphila Briefe für Horgaphil'21

  • Hallo

    Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, werde ich meine postgeschichtliche Sammlung über Lichtensteig an der Horgaphil'21 ausstellen.

    Im Moment bin ich da dran, meine neuen Vorphila Briefe auf die Blätter zu tun.

    Jedoch fehlen mir noch die Transkriptionen für drei Briefe.

    Da ich solche alte Schriften fast nicht lesen kann, möchte ich euch um Hilfe bitten.

    Ich kann nur ein paar wenige Worte lesen und die deuten auf einen sehr spannenden Inhalt hin.


    Zum ersten Brief:





    Es handelt sich um einen amtlichen Brief aus dem Jahre 1840, welcher von Lichtensteig nach St. Gallen gegangen ist.

    Da es sich um einen amtlichen Brief handelt, ist kein Porto nötig.



    Zum zweiten Brief:




    Der Brief ist im Jahre 1847 von Wattwil nach Lichtensteig gegangen.

    Porto ist mir nicht ersichtlich.


    Zum dritten Brief:




    Der Brief ist im Jahre 1848 von Lichtensteig nach Zürich gegangen.

    Porto ist mir nicht ersichtlich.


    Zum vierten Brief:



    Bei diesem Brief ist mir alles ersichtlich, ausser die rote Portoziffer.




    Ich danke euch vielmals für die Unterstützung für meine Sammlung.

    Ohne euch würde diese Sammlung niemals so gut aussehen. :)


    Vielen Dank im Voraus für eure Bemühungen und noch eine wunderschöne Woche!


    Liebe Grüsse


    Jan Siegenthaler

  • Hier ist der Anfang des 3. Briefes, morgen vielleicht mehr:


    Liebstes Mütterchen,

    Lange mag ich es nicht anstehen lassen dir wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben. Es geht mir jetzt eher wieder besser, ich bin heiterer und fühle mich im Ganzen ziemlich wohl. Spazieren gehe ich bei schönem oder nur wenigstens nicht schlechtem Wetter morgens und abends, in der Mitte des Tages mag ich nicht mehr, da der Spaziergang nach Wattwyl um diese Zeit mir nicht wohl getan hat. Ausflüge auf alle Berge dürften meiner Gesundheit wegen allzu großer Anstrengung kaum zuträglich sein. Abends, öfters auch morgens begleiten mich die Luise oder der Grob, zu weilen beide zugleich.

    Wegen des Tages meiner Rückkehr hast du wohl Angst, dass eine Auszeit nach der Reise für mich nicht überflüssig wäre. Nur wünsche ich, über Wintertur heim zu fahren, da

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Jan,


    fange doch einfach mal mit dem Brief an das „Liebste(s) Mütterchen“ an.

    Die Schrift ist fast wie gedruckt. Du wirst feststellen, dass Du den Text (mit Hilfe einer Schrifttabelle) wahrscheinlich vollständig lesen kannst.

    Schreibe den Text mit Leerstellen hier rein und wir werden gerne weiterhelfen.


    Beste Grüße

    Wil

  • Lieber Jan,

    hier kommt jetzt der gesamte Briefinhalt des zweiten Briefes:


    Liebstes Mütterchen,

    Lange mag ich es nicht anstehen lassen dir wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben. Es geht mir jetzt eher wieder besser, ich bin heiterer und fühle mich im Ganzen ziemlich wohl. Spazieren gehe ich bei schönem oder nur wenigstens nicht schlechtem Wetter morgens und abends, in der Mitte des Tages mag ich nicht mehr, da der Spaziergang nach Wattwyl um diese Zeit mir nicht wohl getan hat. Ausflüge auf alle Berge dürften meiner Gesundheit wegen allzu großer Anstrengung kaum zuträglich sein. Abends, öfters auch morgens begleiten mich die Luise oder der Grob, zu weilen beide zugleich.

    Wegen des Tages meiner Rückkehr hast du wohl Angst, dass eine Auszeit nach der Reise für mich nicht überflüssig wäre. Nur wünsche ich, über Wintertur heim zu fahren

    Da man dies als sicher anzunehmen scheint, ich so fast ohne besondere Kosten, sonst aber wohl kaum so bald heimkomme. Geht es mir nun aber fortwährend gut, so reise ich vielleicht schon am Samstag mit Herrn Steiger nach Winterthur und von da dann am Sonntag Abend spätestens Montag morgens nach Zürich denn mich verlangt auch sehr, euch beide, Muetti und Kind wieder zu sehen.

    Gewiss werde auch ich am Montag ganz besonders unserer Friedrich gedenken werde ich daheim so wollte ich gern an jenem Tage ein Blümchen von seinem Grabe holen Möchten nur deine Beschwerden hatten etwas erleichtert werden ????? schone dir doch so viel als irgend möglich.

    Der lieben Mama werde ich wahrscheinlich morgen schreiben, die liebe Luise grüßt dich herzlichst.

    Sei du mit der lieben Anna herzlichst gegrüßt und geküsst

    von euren treuen Vaterli Jakob Forrer

    Lichtensteig 3. VI 48


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Zum dritten Brief:


    Der Brief ist im Jahre 1848 von Lichtensteig nach Zürich gegangen.

    Porto ist mir nicht ersichtlich.

    Hallo Jan,


    wenn Du Dich für die Geschichte interessieren solltest, empfehle ich "Google Books" zu nutzen. Auch wenn es aus der Schweiz weniger Bücher oder Schriften dort gibt, getreu dem Motto "Wer suchet der findet", kann ich folgendes mitteilen bzw. schau bitte den Scan:



    Link: https://www.google.de/books/ed…=PA30&printsec=frontcover (S. 30) (Man hat wohl damals bei der Jahresangabe einfach die 1 weggelassen).


    Jacob Forrer, Archivar des Straßendepartements, geb. 1812, verh. 1844 mit der 1811 geb. Louise lebte in Winterthur und seine Frau Louise war wohl nach Zürich verreist. Übrigens scheint der "Meyerhof" in Zürich ein altbekannter Ort zu sein.


    Beste Grüße von einem immer Suchenden :)

    Luitpold

    "Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde." (Karl Jaspers. dt. Philosoph).

  • Gu

    Guten Morgen
    Vielen Dank für eure Hilfe.

    Vielen Dank für die Transkription vom dritten Brief.

    Ist jemandem das Porto ersichtlich?

    Den Hinweis mit den Google Büchern weiß ich sehr zu schätzen.

    So kann man einige sehr spannende Informationen über die Personen herausfinden.

    Wenn man die Übersetzungen von den Briefen jetzt neben den Brief hält, erkenne ich auch das ein oder andere Wort.

    Könntet ihr mir noch bei den anderen Briefen helfen?


    Noch einen wunderschönen Tag 😃


    LG Jan

  • Hallo


    Danke für die Hilfe. 😃


    Kann mir auch jemand beim Inhalt helfen?


    Auf dem Brief ist mit Randnotizen ein wenig etwas angemerkt.


    Jedoch kann ich den Inhalt nicht entziffern…


    Spricht man bei diesen Briefen noch von der Sütterlin Schrift oder um welche Schrift handelt es sich?


    Noch einen schönen Abend


    Liebe Grüße Jan

  • lieber Jan,

    hier ist die erste Seite des ersten Briefes. Rechtschreibfehler habe ich belassen, die roten Stellen sind fraglich.


    Der Ammann des Bezirkes Hentoggenburg

    an

    Landammann und kleinen Rath des Kantons St. Gallen

    Der allgemeine Verwaltungsrath von Stattwil hat bezüglich der dießjährigen Benuzung der Allmeind im Teggler Steinthal den Schuz der Oberbehörden angerufen. Letztes Jahr wollte nämlich der Verwaltungsrat von Kegel einerseits durch etliche Instanzen den und andererseits durch übel verstandenen Eifer des damaligen ????? Bezirksförsters der Benuzung jener Taggenburgerschen Allmeind Hindernisse in den Weg legen. Dieß erregte großen Eifer und es fehlte wenig, so wäre es zu gewaltsamen Auftritten gekommen. Durch Daszwischenkunft der beiden Bezirksammannämter von Oberwil?? Hentaggenburg wurde die Allmeind wieder der freien Benutzung geöffnet.


    Zur Verhütung ähnlicher Tritte und zur Wahrung der Rechte seiner ???mittenten läßt Sie nun der allg. Verwaltungsrath von Waltwil ersuchen, die Verfügung treffen zu wollen, daß die Benuzung des Weidgangs der Toggenburgschen Allmeinden unangegriffen gesetzlicher Beschränkung in Auftreibung von Ziegen und Schafen nach den bisherigen

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Jan,


    wo siehst Du auf dem „Mütterlein“-Brief noch Randbemerkungen?


    Auf dem 2. Brief steht im Inhalt:

    „Ich lade Sie ein, mir mit thunlichster Beförderung die Bürgschaft des (Armen?) Genossenfonds=Pflegers zur Einsicht zuzustellen.“


    Auf der Klappe ist dies wiederholt.

    „Verlangt Einsicht der Bürgschaft des Genossenpflegers.“


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will
    Vielen Dank für deine Unterstützung 😃

    Beim ersten Satz ist „Neutoggenburg“ gemeint.

    Dies ist erischtlich am Siegel


    Noch einen schönen Abend 😃

  • Lieber Jan,

    ich bin der Erwin W. und nicht der Will. :)

    Brauchst du auch noch die zweite Briefhälfte oder reicht der bisher transskribierte Text.?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan