Aus Mannheim mit Postaufgabe in Ludwigshafen

  • Liebe Mitforumler,

    passend zum Ulm / Neu-Ulm-Thread mache ich mal einen für Mannheim / Ludwigshafen auf; eine Städtebeziehung, die ich genauso mag!

    Hier ein Brief, geschrieben am 23.Feb. 1867 in Mannheim, verbracht „über die Brücke“ nach Ludwigshafen und dann zum bayerischen Einheitsfranko von 3 Xern für das 1. Gewicht ab nach München.

    Für den Brief war es nur ein „kleiner Schritt“, aber ein „großer Schritt“ für die Portokasse (Frankokasse klingt eigenartig…..)

    Noch bis zum 31.12.1867 kostete ein Brief in der 3. Entfernung (hier rd. 36 Meilen) im DÖPV ja 9Xer; innerbayerisch aber bereits nur 3 Xer für Gesamtbayern. Ab dem 1.1.1868 war dies dann obsolet.

    6Xer gespart durch einen Spaziergang, verbunden mit einer hübschen Duplexentwertung, ließ mich dann über die nicht perfekte Gesamterhaltung hinwegsehen.

    Grüße

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Lieber Andreas,

    immer gut und mal geld, mal orange, das sieht ja auch nicht langweilig aus.

    Von Briefen Mannheim-Ludwigshafen gab es wohl viele Tausend und es sind noch viele Hundert erhalten. Was man nur anhand von Absenderstempeln nachweisen kann, sind aber Mannheimer Briefe, bei denen der Absender zuvor in Ludwigshafen bayer. Marken gekauft hatte, sie in Mannheim aufklebte und dann den Firmenstempel über die Marke(n) abschlug - das ist sehr selten und nur in einer Handvoll Briefen nachgewiesen.

    Noch seltener ist übrigens (derzeit mit bekannter Weltbestand 1) ein Brief aus Ludwigshafen mit Postaufgabe in Mannheim. Wenn du so ein Pendant schnappen könntest, wäre das natürlich der Hammer und ich würde es dir von Herzen gönnen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Was man nur anhand von Absenderstempeln nachweisen kann, sind aber Mannheimer Briefe, bei denen der Absender zuvor in Ludwigshafen bayer. Marken gekauft hatte, sie in Mannheim aufklebte und dann den Firmenstempel über die Marke(n) abschlug - das ist sehr selten und nur in einer Handvoll Briefen nachgewiesen.

    Lieber Ralph,

    sowas habe ich leider nur ;) von Ulm / Neu-Ulm.... gerade dort eingestellt....

    VG

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Hallo Andreas,

    als bekennder Fan der Nr 8 mein Glückwunsch zu diesem Beleg. Vielleicht findet sich ja Ersatz in besserer Qualität. Geschenkt wird dir der aber nicht werden.

    Mir scheint die Marke rechts oben leicht oxidiert zu sein. Achte daher bitte auf die Aufbewahrung.

    beste Grüße

    Dieter

  • Briefaufgaben Mannheimer Firmen in Ludwigshafen und Ludwigshafener Firmen in Mannheim gab es während der Besetzungszeit nach dem 1. Weltkrieg zuhauf, da die Brücke oft gesperrt und der Postlauf unterbunden war und es eine Postzensur (inhaltlich und wirtschaftlich (-> Überrheinisches Verkehrsamt) gab. Da brachte man die Post zur Sicherheit per Boten über den Rhein.

    Oft hatte man auch ein Postfach auf der anderen Seite eingerichtet.

    Wilfried

  • Hallo Wilfried,

    willkommen hier im Forum - eine kurze Vorstellung wäre toll. :)

    Hast du aus der Kreuzerzeit auch Ludwigshafener Briefe mit Postaufgabe in Mannheim? Wenn ja, wäre ich sehr interessiert, die sehen zu dürfen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    die Korkstopfenfabrik F. Poujarniscle & Bender aus Katalonien und Spanien mit Sitz in Mannheim schrieb am 17.05.1864 eine Rechnung an die Brunnen Verwaltung Krankenheil in Bad Tölz in Bayern. Allerdings wäre für einen einfachen Brief von Mannheim aus 9 Kr. zu frankieren gewesen, was man sich sparen wollte; lieber gab man ihn 2 Tage später in Ludwigshafen am Rhein auf, von wo aus der Brief nur 6 Kr. kostete.

    In der linken oberen Ecke der Randlinie ist ein kleines Dreieck weiß verblieben, vlt. die Andeutung eines Plattenfehlers?

    In Bad Tölz war man sparsam, eine Kurtaxe gab es damals wohl noch nicht, so dass man großzügig auf die Verwendung von Druckerschwärze in Form eines Abschlages des Ankunftsstempels verzichtete. Die Verminderung des "carbon footprints" in Bayern war erfunden ...