Bayern - Österreich 1819 bis 1842

  • Hallo VorphilaBayern,


    hier ein ähnlicher Brief vom 31.3.1825 vom Landgericht Weiler, ebenfalls in Röthenbach aufgegeben, der nach Bregenz lief. Dieser Gerichtsbrief wurde in Bayern portofrei befördert, während er in Österreich als Brief über 1 Loth in der 1. Entfernungsstufe mit 6 Kr. C.M. taxiert wurde (Tarif v. 1.6.1817).


    Grüsse von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Dienstbrief (K.D.S. = Königliche Dienst Sache)
    vom kgl. bay. Kreis - und Stadtgericht Bamberg
    an das kaiserliche Landgericht Kitzbühl in Tirol
    vom 16. August 1822. Bis zur bayr. österr. Grenze
    war der Brief Gebührenfrei. In Österreich jedoch
    nicht. Der Empfänger bezahlte 8 Kr. Porto.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    ich möchte folgenden Brief zeigen:
    Brief aus Tiefenbach in der Oberpfalz mit 2 Taufscheinen,
    in Cham am 16. Juli aufgegeben nach Ebelsberg bei Linz in
    Österreich. Der Absender bezahlte 21 Kreuzer bis zur Gren-
    ze und beim Empfänger wurden 48 Kreuzer Porto kassiert.
    Interessant ist innen das österreichische Stempelpapier
    über 6 Kreuzer aus Wien, den 29. August 1840. Die Öster-
    reicher waren anscheinend ihrer Zeit voraus.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern


    Bis du sicher das der 29. August Stempel schon bei Drückerei stammt und nicht einen Stempel ist (also nicht Handstempel gemeint)? Es ist ein aussergewöhnlich feiner Druck, aber der Abdruck ist ein bisschen Schief. Ich habe niemals ein ähnlicher gesehen und bin auf deine Antwort gespannt. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,


    dazu folgende zwei Briefe:
    Teilfrankobriefe aus Ullstadt mit Aufgabestempel Langenfeld
    vom 6.8.1834 und 17.8.1834 nach Ungarn. Die Briefe sind
    innen und außen nummeriert (Nr.8 und 10). Der Absender
    bezahlte jeweils 12 Kr.rh. bei der Briefaufgabe und der
    Empfänger jeweils 14 Kr.C.M. Porto.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    zwei Briefe nach Ofen in Ungarn möchte ich zeigen:
    Teilfrankobrief aus Dinkelsbühl vom 9.12.1837.
    Der Absender bezahlte 18 Kr.rh. bis zur bayr.
    österr. Grenze. In Österreich fielen 4 Kr.C.M. ?
    Porto an, zuzüglich 1/2 Kr.C.M. Bestellgeld in
    Ofen.
    Regierungssache aus Würzburg vom 4.5.1834.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,



    zwei schöne Briefe! Der zweite mit dem P für die Portobefreiung ist sehr attraktiv.


    Das verhält sich beim ersten Brief anders. Das Judicium delegatum militare war nicht automatisch portobefreit, sondern nur in speziellen Angelegenheit (meist mit Vermerk "parteisache").
    Die Krakel müsste aber demnach eine 14 sein. Die 14 wurden von den KK Postämtern immer hingeschmiert, aber so reduziert habe ich sie noch nie gesehen. Dazu passt auch der Gewichtsvermerk 1/2 (Loth). Auch wenn es aussieht wie 4 KrCM, ergibt auf der Strecke von jeglicher Grenze nach Ofen keinen Sinn... ?(


    Lieben Gruß von Ö-Transit

  • Liebe Sammlerfreunde,


    das Gegenstück zu meinen Beleg in "Post 1" möchte ich gerne zeigen:
    Unfrankierter Brief von Reutte in Tirol (Österreich) in das nahe Füssen (Bayern)
    vom 3. November 1841. Zu dieser Zeit war die Teilfrankierung zwischen Bayern
    und Österreich zwingend vorgeschrieben. Hier haben wir einen unfrankierten
    Brief. Für die 9 km (Luftlinie) von Reutte nach Füssen fielen 3 Kreuzer Porto an.
    Siegelseitig kein Frankovermerk. Es war also ein reiner Portobrief. Im Postvertrag
    Bayern-Österreich von 1819 wurde zwischen Reutte und Füssen eine wöchentlich
    zweimalige reitende Post festgelegt. Eine zusätzliche Seltenheit bei diesen Beleg
    ist noch der Ankunftsstempel von Füssen auf der Adreßseite. Solche Belege nehme
    ich gerne mit. Es hat sich der heutige Ausflug zum Briefmarkentauschtag in München
    gelohnt.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    ein wunderbarer Brief - er hat auch keinen Franko - Vermerk, was eigentlich vorgeschrieben war. Nicht immer hat man das gemacht, was in dem Postvertrag vereinbart worden war. Um so dankbarer muss man sein, ausgerechnet solche Stücke schnappen zu können.


    Bisher sind nur ganz wenige Briefe dieser Art - alle aus der österreichischen Grenzregion - bekannt geworden.


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern


    Ein sehr interessanter Brief. :)


    Es sieht aus wie ein reinen Portobrief, aber muss es wohl nicht sein. Was bei dieser Brief nicht gerade normal ist, ist eine vorderseitige Ankuftsstempel. Das sieht man nicht oft. Und warum war der Stempel vorderseitig, konnte es sein dass der Brief mit Belege, oder Papiere waren wo den Franko vermerkt war, obwohl es hier kein Unterbund oder ähnliches notiert war.. Die Antwort hierzu lässt sich nicht einfach beantworten.


    Danke fürs Zeigen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    bei einem Gewicht von maximal 8,7g halte ich die Option Unterbund für ausgeschlossen.


    Möglich wäre, weil es ja ein direkter Kartenschluß war, dass man es machte, wie Taxis bis Anfang des 19. Jahrhunderts - zwar Geld kassieren, aber nichts anschreiben. Notwendig war die Anschribung ja nicht, weil es keinen gab, der irgend etwas zu kontrollieren hatte. Vlt. hat man sich diese Mühe erspart, weil es einfach nicht notwendig war.


    Dann dürften diese Briefe, von denen ganz wenige existieren, aber nur bis zur 1. bayer. Poststelle gelaufen sein. Auf der anderen Seite war es bei einem Vertrag mit Grenzfrankozwang egal, ob die Gegenseite etwas kassiert hatte, oder nicht, weil einen das ja gerade nicht interessierte.


    Stimmte die obige Behauptung, könnte es auch Briefe in umgekehrter Richtung geben, also Füssen - Reutte, die nur eine österreichische Taxe aufweisen ...


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Ein Unterbund musste hier ganz wenig wiegen, wenn es überhaupt einen war. Ein Unterbund muss ja auch nicht schwer sein. Das ist aber nicht wichtig ob es einen war oder nicht. Es kann ja auch sein dass man es ganz einfach nicht vermerkt hatte, vielleicht vergessen oder was weiss ich.


    Was man aber nicht vorbeischauen muss ist der vorderseitige Ankunftsstempel, was man in Füssen wohl auch normalerweise nicht gemacht hatte.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    du hast zwar Recht, dass bei eng geschnürten Unterbunden der Ankunftsstempel auch mal gerne auf der Vorderseite abgeschlagen wurde, aber hier würde ich das nicht unterstellen wollen (Unterbundbriefe von privat an privat gibt es fast keine).


    Wie dem auch sei - ein Brief, den jeder gerne hätte, den aber nur einer haben kann. :) Ich freue mich für VorphilaBayern, denn solche Highlights sind das Salz der Suppe.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber VorphilaBayern,


    vielen Dank für den Inhalt - es gab keinen Unterbund, ganz sicher.


    Man fragt an, warum die beiden letzten Schreiben noch nicht beantwortet wurden und ob die Kompetenz des Füssener Nebenzollamts für die zukünftige Einfuhr von Waren aus Österreichisch - Italien ausreicht.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief aus Rötz (Bayern) nach Kuttenplan in Böhmen (Österreich),
    "Franko Grenze". Siegelseite 6 Kreuzer (bis Mähring). Unter Kutten-
    plan steht "pr. Mähring" = über Mähring. Ich denke, daß der Brief in
    Mähring abgelegt wurde und der Empfänger dort seine Post abholte,
    oder er hatte in Österreich Gebührenfreiheit. Kuttenplan lag zwei
    Meilen von Mähring entfernt.


    Beste Grüße von VorphilaBayern