Chile - Deutsches Reich

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eine Doppel-Postkarte vom 30.11.1895, von Valparaiso nach Detmold.

    Die Inlandspostkarte zu 2 Centavos wurde mit 1 Centavo für den Auslandsverkehr auffrankiert.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    ginge es nach rein ästhetischen Gründen, wäre eines meiner Hauptsammelgebiete die Postkarten von Mittel- und Südamerika. Diese Opitk, die Stempelvielfalt und die (oft) sehr geldbeutelschonenden Preise undgeachtet irgendwelcher Destinationen sind eine Verlockung, der ich, wäre ich 30 Jahre jünger, wohl nicht widerstehen könnte. Deine Liebe zu diesen Stücken kann ich ergo voll und ganz nachvollziehen. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Franz

    die Karte ist ja wohl von Chile über Argentinien nach Deutschland gekommen - steht dafür der Leitvermerk "via Cordilleras"? Und welche anderen Wege hätte es gegeben?


    Und eine vielleicht blöde Frage - warum ist das eine Doppelpostkarte?

    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,


    wenn ich es richtig entziffere steht unter dem Wort ALEMANIA con respuesta pagada. Mit bezahlter Antwort. Natürlich ging der Weg über Argentinien. Wie sonst soll der Stempel von Buenos Aires auf die Karte kommen?


    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Ralph,

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup:

    Ja, die von der grafischen Gestaltung her besonders gut gelungenen lateinamerikanischen Postkarten, sprechen mich sehr an.


    Hallo Klaus,

    Der handschriftliche Absendervermerk "via Cordilleras" bezog sich sicher auf den gewünschten Leitweg des Absenders, ob dieser auch berücksichtig bzw. was der übliche Leitweg war, kann ich leider nicht sagen.

    Eine Doppelkarte bestand aus zwei Teilen (Frage und Antwortteil), welche am Rand zusammenhängend waren. Der Antwortteil wurde üblicherweise bei Verwendung abgetrennt und als Einzelkarte an den Absender zurückgeschickt , wobei der Frageteil beim Adressaten verbleibt.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Dieter

    vielen herzlichen Dank:thumbup::thumbup: habe erst jetzt den Stempel von Buenos Aires gesehen.

    Damit ist der Leitweg über Argentinien sicher.

    Ich brauche wohl eine neue Lesebrille:(

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Franz, hallo Dieter


    Dann lag ich ja richtig mit dem Leitweg ....

    Das eine Doppelkarte eine mit Antwortteil ist, weiß ich natürlich - aber ich hatte das

    "con respuesta pagada. Mit bezahlter Antwort"

    nicht zuordnen können.


    Gruß und Danke

    Klaus

  • die Karte ist ja wohl von Chile über Argentinien nach Deutschland gekommen - steht dafür der Leitvermerk "via Cordilleras"? Und welche anderen Wege hätte es gegeben?

    hallo zusammen,


    diese Frage hat mich auch interessiert. Der Postvertrag zwischen Deutschem Reich und Chile von 1874 beschreibt die Leitwege über Panama und über die Magellanstraße. Einen Zugang zu den späteren Postverträgen, die in der digitalen Bibliothek abgelegt sind, ist mir bisher nicht gegönnt ich bleibe dran.


    Zum Ende des 19. Jahrhunderts waren es drei Leitwege:


    1. via Magellanes

    2. via Cordilleres / Los Andes über Buenos Aires

    3. via Panama über Colon


    besten Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • hallo zusammen,


    in Santiago de Chile wurde am 9.11.1896 ein Brief nach Hamburg mit dem Leitvermerk "via Magallanes" aufgegeben. Verwendet wurde ein Ganzsachenumschlag 10 Centavos.




    Über Valparaiso erreichte er den Empfänger nach 35 Tagen am 14.12.1896




    besten Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • hallo zusammen,


    bei fast allen Briefen dieser Zeit ist der Leitweg angegeben. Bei diesem Brief wählte man am 27.11.1896 in Santiago de Chile die Beförderung "Via Cordillera - Buenos Aires" um diesen ausführlichst adressierten Weihnachtsbrief nach Gürzenich bei Düren an der Bahnstrecke Aachen-Köln im Rheinland zu senden. Der 5 Centavos Ganzsachenumschlag ist mit weiteren 15 ct auffrankiert, was auf die 2. Gewichtsstufe schliessen lässt.




    Die Rückseite zeigt nach dem 1.500 km langen Landweg über die Anden den Durchgangsstempel von Buenos Aires vom 7.12.1896




    Leider kam der Brief nicht mehr vor Weihnachten an, wie der Eingangsstempel Gürzenich vom 27.12.1896 nach 30 Tagen Laufzeit zeigt




    besten Gruß

    Michael

    3 Mal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • + 1 !

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • hallo zusammen,


    hier ein Beleg des dritten Leitwegs über Pamana.


    In der chilenischen Hafenstadt Valparaiso hat man die Wahl: Den Leitweg nach Süden über die Magellanstraße oder nach Norden über Panama. Regelmäßig fällt die Wahl in den dortigen Wintermonaten auf den Leitweg über Panama, obwohl die Beförderung länger dauert.


    Der 10 Centavos Ganzsachenumschlag wurde am 11.7.1901 "via Panama" nach Gera gesandt. Die unzureichende Frankatur wurde mit zwei Taxstempeln und dokumentiert.



    Nach 44 Tagen erreichte er Gera am 24.8.1901 und wurde gegen Bezahlung der Taxe von 80 Pfennig, dem doppelten Porto eines Auslandsbriefes der 2.Gewichtsstufe, ausgehändigt.



    Kann mir jemand bei der Beschreibung von "2/50" und des Taxstempels im 6-Eck helfen?


    mit bestem Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,


    hier noch ein "Winterbeleg" mit der Leitwegangabe "via Pamana & first Steamer"


    Der 10 Centavos Ganzsachenumschlag wurde am 22.6.1903 "via Panama & firt steamer" nach Bremen gesandt und kam dort nach 45 Tagen am 6.8.1903 an.



    besten Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • hallo zusammen,


    ein spezieller Stempel findet man auf diesem Brief aus Santiago do Chile: 4. IIII.97 . Und im Mai dann einen Schrägstrich dazu?


    Der 10 Centavos Ganzsachenumschlag wurde am 4.4.1097 "via Cordillera / Buenos Aires / Per primor vapor rapido" nach Chemnitz gesandt und kam dort nach nur 28 Tagen - der erste Schnelldampfer machte es möglich - am 1.5.1897 an.



    Rückseitig Durchgangsstempel Buenos Aires und AKS Chemnitz.

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix ()

  • hallo zusammen,


    nein, nach IIII kommt nicht IIII sondern V für das Stempeldatum Santiago 9.5.1898. Die Leitwegangabe "via Magellanes" wurde spezifiziert mit "par vapor ingles". Der Brief kam nach 34 Tagen in Berlin an.



    Die Rückseite zeigt den Durchgangsstempel Valparaiso 10.5.1898 und den AKS Berlin 12.6.1898



    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,


    nomen est omen? Wenn der im Leitvermerk gewünschte Dampfer "Orcana" heisst war nicht der Sturm, sondern der Schwertwal Orca Namensgeber. Nichtsdestotrotz eine mit 34 Tagen flotte Überfahrt über die spätwinterliche Magellanstraße. Der auffrankierte Ganzsachenumschlag wurde in Valparaiso am 2.8.1898 aufgegeben und erreichte Leipzig am 5.9.1898.



    mit bestem Gruß

    Michael