Bayerische Güterexpeditionsstempel (KGE)

  • Liebe Freunde,

    weiß jemand, ab wann es die Königlichen Güter Expeditionen in Bayern gab, wo sie errichtet und wann wieder geschlossen wurden bzw. hat Informationen über dieses Thema?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,


    Deine Fragen kann ich nicht explizit beantworten, aber vielleicht hilft der Hinweis auf das Verordnungs- und Anzeigeblatt vom 29. Juli 1849, Nro. 9155, S. 131, weiter.


    Dort ist eine Vereinbarung mir der sächsischen Eisenbahn veröffentlicht, in der die königliche Güterexpedition Hof eine zentrale Rolle spielt. In den Anhängen sind auch Nürnberg und Bamberg erwähnt.


    Vielleicht hilft es.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    vielen Dank - gucke ich mir mal morgen genau an. Bisher war ich der Ansicht, dass ich diese KGE - Stempel erst ab Ende der 1850er Jahre kenne bzw. nachweisen kann (habe eine Mini - Sammlung KGE).

    Wenn es schon 1849, oder sogar schon früher, KGE gab, hätte ich deren phil. Hinterlassenschaften aber um ein Jahrzehnt verpasst. Bin gespannt und gebe morgen laut bzw. zeige die VO, wenn ich sie finde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Will,

    ich habe mir, dank deine Tipps, die entsprechende VO angesehen und Bayern spricht immer von Güterexpeditionen, also scheint es diese lange vorher schon gegeben zu haben. Allerdings steht für uns Postgeschichtler nichts Verwertbares drin, also nicht wo, wann, welche KGE aufgebaut wurden und auch hinsichtlich der Stempel ist nichts zu ersehen (die ja gar nicht auf Briefe gehört hätten, außer auf Frachtbriefe).

    Von daher bin ich jetzt auch nicht viel schlauer - vlt. findet ein Forenmitglied etwas über die Gründung dieses Dienstes, den ich in engem Zusammenhang mit der Bahn sehe, heraus und schreibt es hier.

    Derweil zeige ich den Brief, den ich bekommen habe, unter Bayern wie üblich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Das mit der Bugspur ist natürlich schade.

    Es geht aber mehr um den Güterexpeditionsstempel.

    Wenn ich den Brief zusammenfalte macht die Bugspur einen ca. 5mm großen Versatz.

    Daher frage ich mich, ob der KGE eventuell erst im Zusammenhang mit der Auslieferung der bestellten Getränke gestempelt wurde.

  • Hallo zusammen,

    ich sehe das wie Dieter: Der Bug, der sich durchaus noch glätten lässt, wäre mir - aber sowas von - vollkommen egal, KGE-Belege sind 20x seltener als ein schwarzer Einser. Wer da noch an der Qualität von Beleg und Abschlag rummäkelt, den kann ich nicht verstehen.

    Viele Grüße

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Mit etwas Anisschnaps (Arak) intus würde ich wohl den Bug übersehen. Auf jeden Fall würde ich den Brief wässern, die Marke ablösen und beides pressen. Nachdem die Marke wieder befestigt wurde, sieht das Resultat des Briefes sicherlich besser aus.


    Nicht nur Walliser Sammler sind heikel…

    Die Seltenheit und Bedeutung des Briefes mit der Marke und den vorder- und rückseitigen Abstempelungen vermag ich nicht zu beurteilen. Es lag mir auch ferne jemanden zu nahe zu treten.

  • Guten Morgen Valesia,

    für gute Hinweise bin ich immer dankbar.

    Die Preisnotierung habe ich bereits mit einem weichen Radiergummi entfernt, das dürfte das geringste Problem gewesen sein. Übrigens habe ich deutlich weniger als die Hälfte der Notierung für den Brief bezahlt.

    Mit Stockfleckenentferner zu arbeiten kann ich mir auch noch vorstellen, aber den Brief wässern? Die Tinte ist doch vermutlich wasserlöslich und die Marke ablösen und wieder befestigen halte ich für fragwürdig.

    Fazit: ich überlege noch, ob ich da so schwere Geschütze auffahre.

    Beste Grüße, Siegfried

  • Hallo Siegfried


    In einem Seminar über Papierrestauration (1 Woche) in Stuttgart habe ich gelernt, falls man bei der Tinte nicht sicher ist, dies zuerst inseitig zu prüfen. Man gibt mit einer Pipette oder Pinsel etwas Wasser auf einzelne Buchstaben. Persönlich habe ich schon hunderte Vorphila Briefe gewässert und noch nie ein Problem mit der Tinte gehabt.


    Einzig bei Briefen auf ganz dünnem Papier ist beim Herausholen Vorsicht geboten, da dieses an den Kanten reissen könnte.


    Briefe mit Marken fotografiere ich zuerst um den Sitz der Marke beim Wiederbefestigen mit Gummi Arabicum zu dokumentieren.


    Neu habe ich hierzu ein Produkt von Gutenberg gekauft aber noch nicht ausprobiert.


    Ich werde schauen, ob ich im Treat Reparatur einige Bilder einstellen kann.


    Sammlergruss


    Martin

  • Liebe Freunde,

    dank eines netten Forummitgliedes (danke Andreas!) darf ich den hier heute zeigen:

    Portofreier Dienstbrief des Forstamts Eltmann an das Forstrevier Zeil vom 30.3.1858 (lt. Inhalt aber schon vom 17.3.1858).

    Akkurat gestempelt in Eltmann, so wie man das kennt, kam er in Zeil am Folgetag an, bekam aber nicht einen Ankunftsstempel der Briefpost dort (Halbkreisstempel Type 11b Winkler), sondern allein denjenigen der dortigen Königlichen Güter Expedition Zeil, was man nicht alle Tage sieht.

    Es gab, die Gründe sind vielschichtig, KGE-Stempel als Aufgabestempel und als Abgabestempel. Auf einen Brief mit KGE-Auf- und Abgabestempel warte ich noch, aber ich warte schon lange, sehr lange ...

  • Lieber Ralph,

    im Sem Katalog sind während der Kreuzerzeit von über verschiedenen 50 Postorten

    Güterexpedtionsstempel gelistet. Auf Marke, auf Brief (auf Marke), auf Brief (als Nebenstempel).

    Gesehen habe ich bisher vielleicht drei oder vier davon.

    Häufig ist anders.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    das ist sicher richtig - Briefe mit diesen Stempeln sind allesamt selten, mit Markenentwertung noch mehr.

    Aber ein Brief von einer KGE an eine KGE gestempelt kenne ich nicht, aber das wird es auch gegen haben, wie fast alles in Bayern (und der Kenner sucht noch Briefe von/nach außerhalb Bayerns mit diesen Stempeln, dann wird es aber gaaaanz eng).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • so das verehrte Publikum geneigt ist,

    auch Belege der Pfennigzeit zu akzeptieren

    kann ich zwei aus meiner oberfränkischen

    Heimat Oberfranken präsentieren

    Benachrichtigung der Güterexpedition Eggolsheim an die Kirchenverwaltung Hallerndorf

    vom 13. Dezember 1880 zwengs weil Lieferung von 5 to Steinen, höchstwahscheinlich

    für den Wiederaufbau der abgebrannten Pfarrkirche in Hallerndorf

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • und als Steigerung noch eine P 8-II ebenfalls von der KGE Eggolsheim

    aber geschrieben in meinem Heimatort Neuses an der Regnitz

    am 28. Okt. 1878, also fast noch Kreuzerzeit nach Bamberg.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !