Fahrpost in Bayern

  • Hallo Siegfried,


    ich sehe deine Briefe erst heute.

    Deine Beschreibung stimmt so nicht.


    Brief Nr. 1 mit der roten 13:

    Der Brief trägt den Vermerk RS, für diesen konnte überhaupt kein Porto anfallen, da er als portofreie Regierungssache deklariert war. Bei der roten 13 handelte es sich um eine Manualnummer. Diese wurde erforderlich, da die Fahrpost über Kitzingen speditiert wurde und dort die Fahrpoststücke auf den neuen Kurs in Richtung Marktbreit neu nummeriert wurden. Die Manualnummer N.1. von Mainbernheim links oben wurde nicht gestrichen.


    Brief Nr. 2 mit der roten 9:

    Auch dieser Brief hat ursprünglich wohl einen RS Vermerk getragen, zumindest ist der Abstrich des R noch schwach zu sehen. Es müsste geklärt werden, ob das darübergeschreibene P überhaupt authentisch ist. Ich glaube ehr nicht. Mehrere Faktoren sprechen für einen portofreien Brief. Die in Mainbernheim angebrachte Manualnummer 2 (dies ist keine Gewichtsangabe wie du schreibst) wurde mit Rotstift gestrichen und mit gleichem Rotstift die neue Manualnummer 9 angebracht. Warum dies so war, siehe schon bei Brief Nr. 1. Wäre für den Brief ein Porto angefallen, hätten der Vorschuss von 1 fl und das anfallende Porto zusammen als Endabrechnung für den Empfänger notiert werden müssen. Dies geschah hier nicht, also folglich portofrei.

    Frankobrfriefe können wir bei beiden sowieso ausschließen.

    Jetzt könnte man noch hinterfragen, was war mit einer Zustellgebühr? Diese wäre nur dann angefallen, wenn die Briefe nicht vom Empfänger selbst bei der Post abgeholt worden wären. In diesem Fall hätten sie zugestellt werden müssen. Dies können wir innerhalb Marktbreit ausschließen, da war man in wenigen Minuten komplett durchgelaufen. Für 3 oder 6 Kreuzer hätte dies keine Behörde auf sich genommen und man hat die Briefe deswegen selbst abgeholt. Ich sehe auch keine auf eine Zustellgebühr hinweisenden Vermerke auf den Briefen.


    Kurzum, beide Briefe sind portofrei befördert worden und die roten Nummern sind durch die Umspeditierung neu angebrachte Manualnummern.


    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Siegfried,


    Es steht mir eigentlich nicht zu, deine gewählte Schriftart zu kritisieren. Da du aber deine Seite hier öffentlich zeigst, wollte ich dir nur sagen, dass die gewählte Schrift extrem anstrengend zu lesen ist und ich schon nach kurzem wegschauen musste, weil es direkt unerträglich war.

    Es gibt schönere Schriftarten. Den Beitrag bitte nicht falsch verstehen =O

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Siegfried,


    bei der Beschreibung stimme ich bayernjäger zu. Der erste Brief ist ganz klar portofrei. Und beim zweiten fehlt tatsächlich die Gesamtnotierung (wenn man Deinen Ansatz wählt also 1 fl 9 xr). Das der Gesamtbetrag nicht angeschrieben wurde, wäre schon sehr ungewöhnlich. Die anderen Merkmale der Portofreiheit hat bayernjäger ja schon beschrieben.


    Viele Grüße


    kreuzer

  • Hallo Bayernjäger,


    herzlichen Dank für die Richtigstellung, da war ich wohl auf der falschen Mainfähre unterwegs.

    Für alle ortsunkundigen, Mainbernheim liegt nicht direkt am Main, Marktbreit liegt direkt am Main.

    Und damit Franz das Albumblatt auch lesen kann habe ich die Schrift geändert.


    Viele Grüße aus Mittelfranken,

    Siegfried


  • Hallo Siegfried,


    auch tue mich mit dem Lesen nicht mehr so schwer. Die Überschrift könntest du aber m.E. in Fraktur lassen.


    beste Grüße

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,


    heute ein Franco-Zettel über "drei Kisten ? " Inhalt 9000 Gulden, Gewicht 204 Loth von den Castellern nach Frankfurt/a.Main.

    Die Vorderseite gibt mir noch einige Rätsel auf, insbesondere die durchgestrichenen Zahlen oben neben dem Fingerhutstempel von Possenheim und die Höhe der Taxierung.


    Hilfreiche Tipps für die Gestaltung der Albumseite werden gerne entgegengenommen :) .


    Beste Grüße, Siegfried


  • Hallo Siegfried,


    richtig - 204 Pfund, 204 Loth gar es gar nicht, weil nach 32 Loth das Pfund voll war (später 30 Loth = 1 Pfund).


    Der Absender wusste nicht, was diese 3 Kisten an Porto kosten würden, wollte aber alle Kosten bezahlen. Also sandte er die 3 Kisten los und den Frankozettel dazu. Auf diesem wurde das Porto von 23 Gulden 51 Kreuzer notiert, die er letztlich zu zahlen hatte. Wie sich diese aufteilen, kann ich nicht sagen.


    Ein tolles Stück Postgeschichte in jedem Fall. :love::love:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Siegfried,


    der Beleg ist wirklich großes Kino. :love:

    Der Empfänger dürfte das Bankhaus Metzler gewesen sein. Hier haben wir wieder einen Beweis dafür, daß zu der Zeit größere Geldbeträge in bar transportiert wurden.

    Vermutlich war es nicht gerade üblich, daß Absender wie die Castellsche Creditkasse das Franco von immerhin fast 24 Gulden übernahmen.


    beste Grüße

    Dieter

  • ... eigentlich hat man größere Geldbeträge in Fässern transportiert, aber ich bekomme den Scan nicht groß genug hin, um zu klären ob es Fässer, oder Kisten heißt.


    Immerhin hat das trotz des hohen Gewichts noch die Fahrpost erledigt - dachte eigentlich, dass es die Güterbestättereien hätten besorgen sollte, die ja auch Tonnagen versenden konnten (mit Ochsenkarren).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    da brauchst du keine Kunstgriffe. Auf das Bild klicken, dann unten auf das Rechteck mit dem Pfeil nach rechts oben und dann noch einmal auf das Bild klicken. Was lesen wir dann oben? Es waren 3 Kisten. :)

    liebe Grüße

    Dieter

  • Danke - hatte das Klicken mit Pfeil auf Rechteck nicht hinbekommen, weil bei meinem Fest-PC die Icons hier nicht mehr zu sehen sind ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... mag sein, aber zu off-topic ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ....danke für die Tipps.

    "Pfund 204 Loth -" da hätte ich selber draufkommen müssen.

    Das mit den Manualnummern hatte ich mir auch schon gedacht, ich lese die so: 4 durchgestrichen, 27 durchgestrichen, 6 durchgestrichen übrig die 2.

    Handschriftlich: Würzburg den 12 ten Ja.

    Der Fingerhut Possenheim 9/4 könnte besser sein, aber der Possenheimer hat leider häufig miserabel abgeschlagen, auch die anderen Stempel.

    Ich habe die entsprechenden Teile nochmal vergrößert gescannt :)8) .


  • Danke, Siegfried, 9.000 Gulden in 204 Pfund, das war der Wert eines guten Einfamilienhauses damals.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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