Kanton Tessin allgemein

  • Hallo zusammen


    Einige wissen, das ich nebst den schönen ovalen Stempeln auch alle anderen aus dem Tessin sammle. Hier ein kleiner Beitrag dazu.


    Wir schreiben den 07. Februar 1869 als ein Einwohner des 220 Einwohner kleinen BIGNASCO im Maggiatal einen Brief an den hochgeschätzten Herrn Daniele Giovanni in Alba schrieb. Irgendwann zwischen dem 08. Februar 1869 und dem 23.07.2021 ist der Brief auf unbekanntem Weg nach Singapur gelangt. Seit heute ist der Brief wieder in der Schweiz beheimatet. :thumbup: Der kleine unscheinbare Brief ist deshalb speziell, da im Kanton Tessin kaum 30Rp Tüblibriefe (mit blauem Werteindruck) verwendet wurden. Zudem ist der kleine Stempel von Bignasco (sogenannter Fingerhutstempel) ein beliebtes Sammelgebiet und ein Abschlag aus dem letzten Verwendungsjahr. Weiter ist das schöne PD im geschwungenem Kästchen abgeschlagen welches in dieser Art auch nur aus dem Kanton Tessin gibt. Ein nicht ganz fehlerfreies Stück Geschichte aber wenn man bedenkt, dass das Stück noch den Umweg via Singapur gemacht hat, doch noch recht gut erhalten :)


    30Rp. Porto vor UPU



    Viele Grüsse Tessin

  • ... sehr schön und wenn ein Stück mehrere Besonderheiten auf sich vereinbart, ist es völlig legitim, dass es nicht ganz perfekt ist - das macht hier gar nichts (ich wundere mich auch oft, woher man manchmal Briefe bekommt - ob aus Singapur, Jakarta, Abo, oder sonst woher). Schön, dass es das Internet gibt, sonst hättest du auf den vielleicht noch 50 Jahre warten müssen. 8|

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo,


    in welcher Währung wurden 1846 im Tessin die Postgebühren angeschrieben?

    Anhand dieses Briefes aus Nellenbruk nach Bellinzona vom 30.6.1846 kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich um Kreuzer handelt.

    Ich vermute, dass dies Centesimi waren. Vielleicht kennt sich ein Forumsmitglied hier aus.


    Grüße von liball

  • Hallo Karl,


    ein toller Brief, der mit Poste Restante auch bei mir gut passen würde ... :thumbup: :thumbup:


    Ich meine, dass es schon Zürcher Rappen waren. Ab den 1810er Jahren gab es im Tessin wohl auch alternativ schon Soldi, aber die waren m. W. nicht postalischer Natur, sondern nur gangbare ("currente") Währung.


    Rechnen wir 1 Kreuzer auf 2,5 Rappen, so kämen wir bei 35 und 43 auf 14 Kr. bzw. 17 Kr.. Davon waren 8 Kr. für Bayern bis zur CH-Grenze. Die Taxen sind sicher von Zürich in typischer Farbe. Demnach 6 Kr. Zürcher Transit und 3 Kr. für die Reststrecke.


    Aber unsere Schweizer Freunde wissen das sicher besser.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Dies einfach als Information nebenbei.


    Bezugsquelle Wikipedia


    Das 1803 als Kanton aufgenommene Tessin, das zuvor sogenanntes Untertanenland gewesen ist, prägte nur gelegentlich Münzen aus, zuletzt 1841, nach dem System 144 Denari = 12 Soldi = 1 Lira, 16 Franche swizzeri = 37 Lire. Geprägt wurden 3- und 6-Denarikleinmünzen aus Kupfer, 3-Soldimünzen aus Billon und der Franco auch als 2- und 4-Franchimünze und Teilstücke (Quarto, Mezzo).[8]