Liebe Sammlerfreunde,
bevor ich auf den folgenden Brief eingehe, aus dem "Historischen Lexikon Bayerns" folgendes: Der Salinen-Hauptvertrag zwischen Kurfürst Carl Theodor (Bayern) und dem letzten regierenden Fürsterzbischof von Salzburg, Hieronymus Graf Colloredo (Salzburg), vom 4. Februar 1781 wurde aufgrund der politischen Entwicklung nicht mehr wirksam. Hochwässer 1786 und 1787 führten bei der Fürstpropstei Berchtesgaden infolge hoher Verschuldung 1795 dazu, dass sie alle Rechte und Ansprüche am Dürrnberg sowie alle 1793 vermessenen Salinenwälder an Bayern abtreten musste. Durch die Säkularisation von 1803 wurde die Fürstpropstei zusammen mit dem bisherigen Fürsterzbistum Teil des Kurfürstentums Salzburg und kam im Jahr 1805 an das am 11.08. 1804 durch Zusammenschluss der habsburgischen Länder geschaffene Erbkaisertum Österreich. Die Österreicher beschlagnahmten, wohl aus wettbewerblichen Überlegungen mit Blick auf ihre eigenen Salinen im Salzkammergut, die bayerischen Salinenwaldungen und stellten deren Nutzung ein. Die Bevölkerung im Saalachtal verlor den Nebenverdienst aus der Holzwirtschaft. 1810 kam es wieder zu einer Neuverteilung. Salzburg wurde samt dem Berchtesgadener Land an Bayern abgetreten, und Salzbergbau und Bayerischen Saalforste waren wieder vereint - bis 1816, als die Fürstpropstei Berchtesgaden endgültig bei Bayern blieb und Salzburg endgültig zu Österreich kam. Man begann mit langen Verhandlungen, bei denen Bayern erstmals die Salzgewinnung im Dürrnberg mit den Besitzrechten auf die Saalforste verknüpfte. Endlich nach zahlreichen Zugeständnissen und Abtausch kleinerer Gebiete kam es am 18. März 1829 zum Abschluss der Salinenkonvention.
Hierzu folgender Dienstbrief von der Churfürstlich Bayerischen Salinen - Waldmeisterei Saalfelden (Saalfelden gehörte zu Salzburg) vom 23. Juni 1800, an das Churfürstlich Bayerische Hauptsalzamt in Reichenhall (Reichenhall gehörte zum Kurfürstentum Bayern). Präsentiertvermerk vom 30. Juni 1800. Der Brief wurde sicherlich dem sogenannten Kammerboten von Salzburg über Reichenhall, Lofer, Saalfelden nach Zell am See und zurück mitgegeben. Für Privatbriefe kassierte dieser 4 Kreuzer. Dienstbriefe wurden kostenfrei befördert.
Beste Grüße von VorphilaBayern