Schweiz - Hamburg

  • Werte Sammlerfreunde


    Ich erlaube mir diesen Wertpaketbegleitbrief vom 26.10.1829 über 11 Gulden nochmals einzustellen.

    Der Briefinhalt bestätigt, dass es sich um einen Wertpaketbegleitbrief handelt:

    "Unterzeichneter bezeugt das das Kistchen für Herrn Wm Von Winthem in Hamburg Schmetterlinge enthalte, und den Werth von 11 Gulden ausmache Gamsen bey Brig Canton Wallis d. 26. 8ber 1829, Wolfgang Anderegg".

    Der Brief wurde in BRIG mit "20" Kreuzern (rückseitig notiert) bis Basel teilfrankiert (franco Basel) und mit dem "P.P" gestempelt. Momentan sind diese 20 Kr noch nicht genau herleitbar, da ein einfacher Brief aus dem Wallis nach Basel 16 Kr (gemäss Basler Tarif August 1827) hätte kosten sollen:

    Einfaches Porto in der Eidgenossenschaft: 4 Xr. Wallis + 4 Xr. Waadt + 2 Xr. Fischer (bis Bern) + 4 Xr. Fischer (Bern-Basel) + 2 Xr. Basel = 16 Xr. und nicht 20 Kr. Möglicherweise gab es einen Zuschlag, da es ein Wertpaketbegleitbrief war. Welche Bedeutung hat die rote "4" auf der Rückseite? Die 20 Kr als Eidgenössisches Porto müssen wohl so stehen gelassen werden.

    Wie lief im Jahre 1829 der Briefpakettransport von Basel nach Hamburg? Ich nehme an im geschlossenen Paket mit T+T durch das Grossherzogtum Baden bis zur freien Stadt Frankfurt a.M. (Sitz der Generalpostdirektion) und weiter durch das Grossherzogtum Hessen, Kurfürstentum Hessen, das Königreich Hannover (Hannover) nach der freien Stadt Hamburg.

    Wieviel hatte der Empfänger in Hamburg zu bezahlen? Die roten "50" Kreuzer (?) auf der Briefvorderseite notiert für die Strecke Basel nach Hamburg? Gibt es einen entsprechenden Tarif?



    Beste Sammlergrüsse

    Martin

  • Lieber Martin,

    Fahrpost 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Involvierung meherer Postgebiete - ich fürchte, das wird ganz, ganz schwierig und kenne auch leider keinen, der hier helfen könnte. Ein Schweizer wird es nicht wissen, ein Badener eher auch nicht, ein Taxiskenner wohl auch eher weniger - dann wird es schon eng, da man hier mit tiefem Detailwissen aufwarten muss und wer sollte das haben?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Martin,

    ein interessanter Brief, der sicher schwer zu knacken ist. Ich bin gespannt, was noch an Beiträgen zu dem Thema kommt.

    Allerdings frage ich mich, ob T & T durchgehend von Basel nach Hamburg transportierte (mit umpacken in Frankfurt).

    beste Grüße

    Dieter

  • Werte Sammlerfreunde

    Hier noch eine Anschlussfrage:

    Welche Währung galt in der freien Stadt Hamburg im Jahre 1829 und hatte der Empfänger (rot =50?) für die Strecke von Basel nach Hamburg gemäss Wertpaketbegleitbrief zu zahlen? Das Paket wog 28 Loth (à 15,625g = 437,5 g) mit einem Wert von 11 Gulden.

    Sammlergruss Martin

  • Hallo in Hamburg war zu der Zeit der Reichstaler Banco in Silber sowie die Lübische Mark im Umlauf.

    Nach dem Sieg über Napoleon wurden die alten Verhältnisse von 1806 wieder eingeführt.

    Gruß Harri