Italien - Russland

  • Hallo,


    der Laufweg dieses Portobriefes aus Genua nach Raumo vom 15.4.1864, eingetroffen am 27.4., ist ziemlich klar. Er wurde spediert über den Comer See, Chiavenna, Chur, St. Gallen, Rorschach, über den Bodensee nach Friedrichshafen, weiter mit der Bahnpost bis Eydtkuhnen, dann über St. Petersburg, (rücks. Transitstempel), Helsingfors, Abo nach Raumo.

    Schwierig wird es jedoch bei den Taxierungen.

    Normalerweise wurden sowohl in Italien als auch in der Schweiz je 6 Kr., insgesamt somit 12 Kr. fällig. Bis er in Friedrichshafen eintraf wurden jedoch 16/2 = 18 Kr. angeschrieben. Hier hinzu schrieb Württemberg den Postvereinsanteil von 9 Kr. an. Diese 27 Kr. wurden von Preußen in 8 1/2 Sgr. reduziert. Dies erscheint mir etwas viel zu sein.

    Was bedeuten jedoch die in blau angeschriebenen 5/3? Können eigentlich auch nur von Preußen notiert worden sein. Das einzige was mit hierzu eingefallen ist, dass in Preußen, wahrscheinlich in Berlin aufgefallen ist, dass 8 1/4 Sgr. zu viel war. Daher wurde das ausländische Porto von 18 Kr. in 5 Sgr. und der Postvereinsanteil mit 3 Sgr. notiert? Vielleicht fällt jemand etwas besseres ein.

    Das Gesamtporto in Russland (Finnland) wurde leider nicht angeschrieben.


    Grüße

    Karl

  • Hallo Karl,


    galt für Sardinien/Italien noch die 10g Grenze? Wenn ja, dann wäre der Brief vlt. über 10g bis 1 Loth schwer gewesen und hätte für Italien 2 mal 6 = 12x und für den offenen Transit durch die CH 6x bis 1 Loth gekostet, in summa 18x. Sicher hat Württembergs Bahnpost 18 / 9 für fremdes Porto 18x und eigenes, württembergisches Postvereinsporto 9x angesetzt, also 5 Sgr. für Italien und die CH und 3 Sgr. = 9x für Württemberg als vereinsländische Aufgabepost. Alles andere machte für mich hinsichtich der Taxen keinen Sinn.


    Nebenbei - toller Brief, wo du die immer ausgräbst ... :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hi

    netter Beleg. Kann es sein, dass die Siegelseite nicht komplett gescannt ist? Dort müßte die vom Empfänger zu zahlender Betrag 37 (kopeken) in mauve unter einem Strich stehen.


    Gruß

  • Hallo,


    Ralph vielen Dank für deine Einschätzung. Die 10 g-Grenze für Italien galt noch immer. Der Brief wiegt heute 8 g. Da kann es durchaus sein, dass der Brief damals über 10 g schwer war. Was mich etwas verwundert, ist die Schreibweise von 16/2.

    Teddy du hast recht, ziemlich klein im untersten Eck steht meines Erachtens 34, es müssten aber wie du schon geschrieben hast, 37 Kopeken sein. Ich habe diesen Teil der Rückseite angehängt. Vielleicht steht dort doch 37?


    Grüße Karl

  • Hallo Karl,


    den Tintenkrüppel hinten kann man als 34 lesen (preussische Hände hatten so die 4 früher mal notiert, aber das war zum Zeitpunkt des Briefes schon ein bisserl her), oder 37 (anderer Stil, würde aber auch passen). Wenn 37 richtig sind, würde ich es auch so beschreiben und wäre fein raus.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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