Vorausentwertung durch Mühlradstempel

  • Lieber Franz,


    dazu ist noch keinem etwas eingefallen seit den 1960er Jahren, als die VE bekannt wurden. Die Verhältnisse in der Pfalz waren aber nicht großartig anders, als im restlichen Bayern, von daher wird es nicht an Interna gelegen haben können.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Franz,


    wenn es bei über 900 Poststellen nur ca. 30 mit VE gibt (wie Ralph weiter oben schreibt), sind das etwa 3 Promille.

    Bei ca. 90-100 Poststellen in der Pfalz (aus dem Gedächtnis, weil ich z.Zt. nicht nachsehen kann) ist die Wahrscheinlichkeit eine VE anzutreffen äußerst gering.


    Daher muss man vielleicht gar nicht nach weiteren subtilen Gründen suchen.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,


    Aus deiner Überlegung kann man natürlich folgern, dass es auch in der Pfalz VE-Briefe gab.
    Wenn sich die Überlebensrate von VE-Briefen bei 3 Prozent (nicht Promille!) bewegt, unterstellt das Postaufkommen in der Pfalz und in Bayern war proportional gleich, dann dürfte es von der Pfalz lediglich noch 3 VE-Briefe unerkannt geben.
    Solange kein solcher Brief aus der Pfalz auftaucht, kann man jedoch nicht ausschließen, dass eine tiefere Ursache für das Vorkommen von VE-Briefen im übrigen Bayern existiert.

    Gibt es eigentlich Literatur bzw. eine Übersicht aller bisher bekannten VE-Briefe?
    Dies wäre für die Suche nach einem systematischen Zusammenhang unverzichtbar.
    Ich denke hier vor allem an eine Sonderbehandlung, die mit dem Absender zu tun haben könnte. Aber das ist erst einmal eine vage Idee.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Lieber Franz,


    ja, man sollte seinen Kopf auch im Urlaub bei der Sache haben. Der Schnellschuss aus dem Kopfrechnen ist nur peinlich!


    Wenn man nur die Wahrscheinlichkeit berücksichtig, könnte es also auch VEs aus der Pfalz geben.

    Also Augen offen halten!😁


    Beste Grüße

    Will

  • Liebe Freunde,


    die Pfalz ist aus vielerlei Gründen stempelmäßig sehr gut erforscht, auch was die Mühlradstempel angeht. Es gibt dort viele seltene Stempelorte, von denen kaum Material vorliegt - aber nach über 120 Jahren der Mühlradstempelsammeli und 50++ Jahre der VE-Suche sind keine aufgetaucht - es gibt nicht mal dubiose Fälle, oder welche, wo kein Durchschlag vorhanden ist, aber auch keine Attribute einer VE - daher bin ich mir sehr sicher, dass in der Pfalz keine VE vorhanden sind und wohl auch keine waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    Der Thread ist schon wieder ein bisschen eingeschlafen.
    Wenn sich auch keine VE von der Pfalz mehr finden lassen mag, darf doch das Rätselraten weitergehen.
    Irgendeinen vernünftigen Grund muss es doch für die Vorausentwertungen gegeben haben.
    Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass einerseits Betrug zu Lasten der Postkasse oder auch Arbeitsvereinfachung eine Rolle gespielt haben,
    Wenn am Ort eine Firma war, die 100 Vertreterankündigungen zu 1 Kr. wegschickte, dann hat der Expeditor schon mal vorgearbeitet (man redete ja noch miteinander), sprich vorausgestempelt.
    Aber im Hinblick auf diese Vermutung müsste man eben die vorhandenen VE-Briefe hinsichtlich der Absender überprüfen.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Lieber Franz,


    hinsichtlich der VE ist ganz, ganz wenig bisher geforscht und nachgedacht worden. Da gibt es noch echten Bedarf. Wer sich also in dieses tolle Thema einarbeiten will, kann das gerne tun. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    ich denke Ralph hatte ja schon zuvor geschrieben, dass man ein update des Dr. Menzinger-Beitrags einleiten sollte. Wer das macht, braucht aber eine hinlänglich aussagefähige Erfassung / Statistik des bisher bekannten Materials. Im Digitalzeitalter machbar, würde aber wohl ein Weilchen brauchen. Aber selbst dann frage ich mich, wie man zu der hier gerade in den Raum gestellten Möglichkeit (u.a.) eines Postbetrugs kommen sollte. Wie sollte dazu das/ein Procedere denkbar sein ? Ok, es kann zum Schaden der Post die Wiederverwendung einer aus einem bereits entwerteten Streifen getrennten Marke gegeben haben, wo noch ein wenig von der Entwertung des ehem. benachbarten Wertes zu sehen ist. Das wäre dann aber nicht im Zusammenhang mit einer VE zu sehen. Wie sollte insofern mit einer VE ein Postbetrug begangen worden sein ?


    Fragt sich...

    ...der Pälzer :/

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Pälzer,


    Wenn beispielsweise Marken zu Abrechnungszwecken bogenweise abgestempelt wurden, was zumindest in der Pfennigzeit für Massendrucksachen üblich war, dann könnte ich mir schon vorstellen, dass der ein oder andere Expeditor die Marken wiederverwendete :huh:...

    Zur Erfassung von VE-Briefen kann ich leider mangels eigener Vorräte nichts beitragen.
    Wir könnten hier ja einen thread aufmachen, in den einfach jeder, der eine hat oder sichtet, diese mit copy und paste einstellt.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo Bayernspezi,


    da bewege ich mich jetzt zugegebenermaßen auch auf Neuland, denn was die Quadratmarken anbelagt, habe ich noch nichts von Massenentwertungen einer PE für Abrechnungszwecke gesehen, vor allem nicht, von den im rechtsrheinischen Bayern für VE`s bekannten Orten. Und wenn, mussten für Abrechnungszwecke verwendete Bögen nicht auch wieder zurück ans jeweils zuständige Oberpostamt gesendet werden, woher man sie bezogen hat ? :/


    Viele Grüße

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,


    hier ist schon mehrfach ein Artikel von Dr. Menzinger erwähnt worden.


    Wo finde ich diesen Artikel oder wer kann mir eine Kopie per PN senden?


    Danke und beste Grüße

    Will

  • Lieber Tim,


    Mich quält der ungeklärte Umstand, dass es aus der Pfalz keine Vorausentwertungen gibt.
    Zunächst kommt jede Vermutung recht, die Hinweise zur Klärung dieses Rätsels liefern könnte und sei sie noch so abwegig.
    Wie Ralph schon schrieb, ist hierzu niemandem in den letzten 60 Jahren etwas eingefallen.

    Zum Thema Betrug zum Schaden des Sammlers sei noch gesagt, dass auch von Doppelstücken oder Streifen Marken mit Schaufelspitzenresten abgeschnitten und anstelle der Originalmarke wieder aufgeklebt werden können. Fertig ist die vermeintliche Vorausentwertung !

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Lieber Franz,


    mir Pälzer sinn wahrlich die furchtbar Gequälteste, mir spiele mit demm FCK grad noch drittklassig... aber Spaß bei Seite, haben kaum Briefe mit Portomarken aus der Kreuzerzeit oder bspw. gelaufen ins schöne Italien und gar keine VE nachgewiesen. Man darf einerseits gar nicht daran denken, dass sowas evtl. mal im Original zum EZM-Sammeln vernichtet worden sein könnte. Es mag kurios kljngen, aber gerade deswegen ist es vielleicht gar nicht mal so schlecht, dass bisher nichts auf Beleg nachgewiesen ist. Und natürlich aber schwebt über allem die Gefahr einer vermeintlichen Vorausentwertung. Deswegen würde ich da niemals ohne Prüfbefund agieren...wobei mir bis heute schleierhaft ist, wie man feststellt, dass eine Marke noch mit dem echten Originalgummi auf dem Beleg haftet...mal abgesehen von dem Stempel-Durchschlagsindiz.


    Viele Grüße :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,


    Sei getröstet, mich quält es nicht, wenn irgendeine Legionärstruppe drittklassig oder erstklassig gegen eine andere Legionärsfrauschaft irgendwo spielt.

    Die Anmerkung zur Anhaftung finde ich auch ganz amüsant. Vielleicht äußert sich mal einer der mitlesenden Prüfer hierzu. Würde mich auch brennend interessieren. ;)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Zur Erfassung von VE-Briefen kann ich leider mangels eigener Vorräte nichts beitragen.
    Wir könnten hier ja einen thread aufmachen, in den einfach jeder, der eine hat oder sichtet, diese mit copy und paste einstellt.

    Lieber Bayernspezi,


    das Forum wäre, wie der Fussball auf dem Betzenberg, nur drittklassig, gäbe es

    keinen Thread mit dutzenden Beispielen von Vor- und Vorausentwertungen von Bayern:


    Vor- und Vorausentwertungen Bayerns auf 1-21 - Quadratsausgaben 1849-1866 - Forum für Altpostgeschichte und Markenfreu(n)de


    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian


    Danke für den Link, der mir neu ist. Leider sind die Unterverzeichnisse sehr unübersichtlich geworden,
    Dort werde ich dann einfach mal einstellen, was mir unterkommt,

    Ob erstklassisch oder drittklassisch, von reinen Kommerz-Regenbogenmannschaften, die sich aus Fußballegionären der ganzen Welt zusammensetzen, die man irgendwo billig einkauft und die vor irgendwelchen rassistischen Organisationen auf die Knie fallen, fällt mir auch nichts mehr ein....


    --- da ist mir die Vielfalt hier im Forum schon lieber, also lieber Bayern klassisch ;):)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)


  • Leider sind die Unterverzeichnisse sehr unübersichtlich geworden,


    ...und damit das nicht noch chaotischer wird, wäre es logisch und konsequent, den ganzen thread hier zu dem von kilke benannten umzuhängen und in Zukunft bei der Eröffnung neuer threads a bissel besser darauf zu achten, ob es zu einem bestimmten Thema nicht schon einen / etwas passendes gibt.


    + Gruß

    vom Pälzer

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