Lombardei-Venetien nach Bayern (im Postverein)

  • Hallo Nils,


    danke - habe alle eingescannt, die ich schnell erhaschen konnte und deren Aufgabestempel italienisch klangen - Triest ist ja ein Freihafen gewesen und Briefe von dort liefen manchmal durch LV nach Bayern; sehen wir es großzügig. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph

    Was ein Freihafen damit zu tun hat kann ich mit besten willen nicht verstehen ^^

    Die Transite durch L-V ist natürlich interessant wenn Briefe von Österreich nach Bayern gelaufen waren. Die aus Triest wahrscheinlich seltener ab 1857 wenn die Bahn über Wien größtenteils geöffnet war. Ab 1866 kann ich mich nicht vorstellen dass viele Briefe aus Triest nach Bayern über L-V gelaufen waren da L-V jetzt italienisch geworden waren.


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,


    das mit LV und dem Freihafen Triest war nicht ganz ernst gemeint ... ^^


    Zu den Leitungen - es kam wohl sehr darauf an, wohin nach Bayern die Briefe gerichtet waren. Ich kenne aber keine Vorschriften (wie noch beim PV vom 1.10.1842), wo man genau aufschlüsselte, welche Briefe von wo nach wo wieviel kosteten und auch bayer. Zuschläge bekamen. Außerdem ging das Bahnwesen stark voran, so dass es sicher zahlreiche Änderungen in den 1850er Jahren gab, die sicher intern kommuniziert wurden, aber in den mir vorliegenden Akten keinen Eingang gefunden haben. Weil es aber nur wenige Briefe von LV nach Bayern überhaupt gibt, wäre eine geographisch-chronologische Aufarbeitung äußerst mühevoll und lückenhaft.

    Nach Mai 1859, als die Lombardei wegfiel, dürfte fast alles die CH und das Kgr. Sardinien umgangen haben.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph


    Eben die Bahnverbindungen waren wichtig. Aber wohl weniger für Lombardien als für Venetien.

    Wie dieser Brief von 1854 von Salzburg nach Brescia zeigt. Zwar ist der Brief nicht von Bayern, aber der Brief zeigt ein möglicher Weg für einige Briefe zwischen Bayern und L-V. Dieser Brief lief weder über Brenner noch über Wien.


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,


    ja, sehr interessant über Laibach. Ich weiß nicht, ob es viele davo gibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Ein echter Venetien kann ich auch zeigen.

    1855 von Venezia nach Füssen, hier den häufigsten Postweg für Briefe aus Venetien über Brenner. Und weiter über Innsbruck und Fernpass nach Füssen.

    Viele Grüsse

    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph und Dieter


    Ich habe auch nicht anderen gesehen, leider. Man weiss also nicht ob es hier eine zufällige Spedieren war oder ob eine Fehlleitung war. Mein Wünsch war einmal dieser alter Leitweg dar zu stellen. Schon lange her aufgegeben und ich habe jetzt meine Augen jetzt in eine andere Richtung gestellt. :)


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,


    in den 1850er Jahren wurden in Europa sehr viele Eisenbahnstrecken gebaut. Wenn im Juli 1854 der Weg über Laibach die schnellste Verbindung war, dann ist das nicht erstaunlich. Ein Jahr später konnte eine andere Strecke die schnellere sein. Das werde ich mir später mal ansehen. Ich bin jetzt neugierig, wie die Situation zu der Zeit war.


    beste Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,


    zwar werden hier Österreich und Lombardei/Venetien praktisch immer in einem Atemzug genannt, aber so ganz richtig ist das nicht, weil die Lombardei nach der Abgabe von Österreich an das Kgr. Sardinien die alten Marken nicht mehr weiterverwenden durfte, hingegen in Venetien diese noch frankaturgültig waren.


    Heute zeige ich die eierlegende Wollmilchsau Venetiens mit einer Drucksache aus dem wunderschönen Venedig vom 8.1.1860 (da war die Lombardei schon weg) an die Expedition der Allgemeinen Zeitung in Augsburg, wo man großzügig auf einen Abgabestempel verzichtete. Der Vermerk könnte darauf schließen lassen, dass sie am 13.1.1860 in Augsburg zugestellt worden und am 17.1.1860 beantwortet worden war.


    Dazu kommt eine Chiffre MC N. 77, weswegen ich davon ausgehe, dass in der Augsburger Allgemeinen einer unter dieser Chiffre eine Anzeige schaltete und der Venezianer sich auf diese bezog.


    Der Inhalt ist aber auch nicht ohne, denn die Drucksache selbst datiert vom 2.2.1857, muss also fast 3 Jahre lang "gelegen" haben, ehe sie zum Einsatz kam. Das Attest vom 26.10.1996 füge ich bei.


    Es ist die bisher einzige Drucksache, die ich von Venetien nach Bayern kenne. Die Frankatur von 2 Soldi entsprach noch dem DÖPV-Tarif (also ohne die Leitung über die Schweiz, die theoretisch möglich war bis Mai 1859). Sie war gleichwertig mit 2 Neukreuzern, also dem Standardtarif aus Österreich ab 1.11.1858 nach den Orten des DÖPV. Eigentlich müsste es heute noch Hunderte von ihnen geben - aber das ist nur die graue Theorie und auch 600 Euro Katalogwert sind ja nun kein Beweis für eine Weltrarität.


    Gerne wüsste ich, auf welche Annonce man sich in Venedig bezog - aber das heraus zu bekommen, überlasse ich wohl einem Anderen ... ;)

  • Lieber Ralph,


    wenn du den Grund des Schreibens nicht erkennen kannst, ich kann es auch nicht. Das ist ein wirklich seltsames Schreiben. Warum schickt man eine 3 Jahre alte Drucksache an eine Chiffre? Mir fällt nur ein Grund ein: Ein eigelegtes Schreiben wurde entnommen.

    Auch wenn das Attest von Caffaz schon alt ist, kann dem wohl vertrauen.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Ralph,


    ein ganz tolles Stück, was du hier zeigst, GROOOOßES KINO!


    Grüße

    Andreas

    Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser (Lenin nachgesagt)

  • Lieber Dieter,


    ich kann mir nur vorstellen, dass eine Firma Kontakte suchte und die Firma in Venedig diese Kontakte hatte, oder herstellen konnte - das konnten 3 Jahre später sein, oder noch 20 Jahre später, wenn die Kontakte noch hielten.


    Lieber Andreas,


    rate mal, wer den bekommen könnte? :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Bitte sehr:



    Für Kaufleute und Fabrikanten.


    Ein Schweizer Haus, dem die besten Referenzen

    zur Seite stehen, und daß die ganze Schweiz regel-

    mäßig bereist, ist zur Uebernahme von Agenturen

    und Consignatienen achtbarer Häuser bereit. Fran-

    kirte Offerte unter Chiffre M. C. Nr. 77 befördert

    die Expedition der Allgemeinen Zeitung


    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Michael,


    soviel Geduld habe ich nicht, das Internet zu durchstöbern. Klasse gemacht!! :)

    Das Inserat kann Ralph mit auf die Seite montieren.


    beste Grüße

    Dieter

  • Lieber Michael,


    unglaublich - ich hoffe, dass ich die Chiffre richtig gelesen habe (dahinter kommt vlt. noch etwas mit einem Buchstaben, oder einer Ziffer, aber ich bin nicht sicher). Das hätte ich in 100 Jahren nicht gefunden. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.