Helgoland - Österreich

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief vom 22.8.1884, von Helgoland nach Karlsbad (Böhmen).

    Der Brief wurde mit einer 20 Pfennig (?2,5 Pence?) Marke frankiert.

    Rückseitiger Ankunftsstempel KARLSBAD 24.8.84.

    War der Brief portorichtig frankiert? Weshalb sind auf einer Marke zwei verschiedene Währungen aufgedruckt (Pfennig und Pence)?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    ja, portokorrekt frankiert. Oben steht ja "Heligoland" und nicht "Helgoland", also der englische Name, daher auch, weil zu England gehörend, aber von Deutschland "umzingelt" die beiden Währungen, die dort gangbar waren.


    Nettes Stück - bin immer wieder baß erstaunt, was du so alles aus deiner Kiste ziehst ... :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,


    ich habe mir abgewöhnt, mich über die von Franz gezeigten Belege zu wundern. Es scheint nichts zu geben, was er nicht sammelt. ;)

    Für Helgoland ist Siegfried der Experte.


    schöne Pfingsten

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,


    "als Böhmen noch bei Öst´reich war..." wurde diese Helgoländer Post-Karte nach Marienbad befördert.

    Der Tarif für Postkarten nach Aufnahme Helgolands in den Weltpostverein betrug 10 Pfennig.

    Die Schiffskarte wurde an Bord der Freia geschrieben und mit einer 10 Pfennigmarke Mi.Nr. 14d frankiert. In Hamburg wurde die Marke mit dem Langstempel II des Hauptpostamtes entwertet, zusätzlich stempelte man noch mit dem kleinen Einkreisstempel Hamburg I "6.9.89".

    Die krakelige Schrift ist vermutlich dem Seegang während der Überfahrt nach Hamburg geschuldet.


    Beste Grüße, Siegfried

  • Dieser hübsche Beleg ging ebenfalls nach Böhmen.

    Mi.Nr. 13a auf Drucksache nach Teplitz, vollständige gedruckte Klappkarte der Helgoländer Kurverwaltung. Entwertet mit dem Rundstempel Type V von JU 24 1890, rückseitig "TEPLITZ-26-6-1890".


  • Hallo Siegfried,

    vielen herzlichen Dank für deine Info :thumbup::thumbup:

    Das Albumblatt ist dir gut gelungen:) Super!!!

    Die Lithokarte nach Marienbad gefällt mir auch sehr gut.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Liebe Sammelfreunde,


    zu Zeiten der Österreich-Ungarischen Doppelmonarchie ging dieses hübsche Brieflein nach (Buda) Pest.


    Für das Franko klebte der Absender 3 1/2 Schilling ( Mi.Nr. 3, 6c und 7a ), entwertet wurden die Marken erst in Hamburg mit dem Langstempel I. "HELGOLAND.", der als Herkunftsstempel verwendet wurde.

    Zusätzlich erhielt der Brief den roten Kastenstempel "HAMBURG / 17.9.71 / FRANCO" für die durchlaufende Überseepost, rückseitig der Ankunftsstempel "PEST / 19 / 9 / (71) ".

    Womit ich immer noch Verständnisprobleme habe ist Folgendes:

    Laut Literatur (Lemberger und. Kohl-Handbuch) ist Hamburg am 1. Januar 1852 dem Deutsch-Österreichischen Postverein beigetreten. Ab ersten Januar 1868 ist Hamburg dann in die die Verträge des Norddeutschen Postbezirks eingetreten und es galt für einen einfachen Tarif, ich zitiere: "Einfache Briefe innerhalb Deutschlands 2 Schill. + 1 1/2 Schill. = 3 1/2 Schill.

    Galt dieser Tarif nur für Briefe innerhalb Deutschlands, oder auch für die Postvereinsstaaten, also für Österreich-Ungarn? Ich kann nirgends einen Hinweis darauf finden.


    Zu meiner Verwirrung trägt folgender Brief bei, der bei Rauhut & Kruschel aktuell in einer Auktion angeboten wird und auf dem umgekehrten Weg von Pest nach Helgoland befördert wurde.

    In der Auktionsbeschreibung steht, ich zitiere:

    1872, Ungarn 5 Kr. rot, Franz Josef, einzeln auf Couvert 1872 von Pest (K1) an bekannten Empfänger Aeuckens/Helgoland, rs. K1 "Ritzebüttel" vom 1.11.1872. Da innerhalb Ungarns nur bis Postvereinsgrenze frankiert, mit "2" Schillinge nachtaxiert und "6/12" Kreuzer Weiterfranko vermerkt.

    Mit diesem Beleg habe ich auf Grund des "Währungs-Kuddelmuddels" überhaupt keinen Durchblick.


    Wer kann helfen?


    Mit besten Grüßen, Siegfried



  • Hallo Siegfried,


    den DÖPV (bitte gut merken!) gab es nur bis zum 31.12.1867. Danach die Vertragsstaaten (NDB, Baden, Württemberg, Bayern, Österreich, Ungarn, Luxemburg).

    Die Auktionsbeschreibung ist Käse - es wurde ein Weiterfranko von 6/12 Silbergroschen notiert, also 2 Neukreuzer.


    Zu deinem formidablen Brief muss sich ein Kenner äußern.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph,


    der Tarif von Helgoland nach Budapest müsste sein:

    2 Schilling (Hamburger Kurant) für die Strecke von Helgoland nach Hamburg und 1 1/2 Schilling ( = 1 Silbergroschen ) für die Strecke von Hamburg nach Budapest, macht zusammen 3 1/2 Schilling.

    Der Tarif von 1 Silbergroschen galt für Fernsendungen innerhalb des Norddeutschen Postbezirks und des Reichspostgebietes, sowie nach den Vertragsstaaten; darunter u.A. auch Österreich-Ungarn.


    Wenn der gleiche Tarif auch umgekehrt für Budapest nach Helgoland galt, dann hat Budapest doch anscheinend einen halben Schilling (6/12) zu wenig bis Hamburg frankiert und es kamen für den Empfänger noch 2 Schilling für Hamburg nach Helgoland dazu.

    Dann macht auch die Taxierung auf dem Brief von Ungarn Sinn.


    Beste Grüße, Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    vergiß 6/12 Schilling - Österreich hatte mit dem Dt. Reich abzurechnen, da gab es niemals Schlilingen oder Teile davon; 6/12 müssen also Groschen sein, weil es auch 12tel Neukreuzer gar nicht gab.


    Wenn ich von 5 Nkr. 2 Nkr. = 6/12 Groschen subtrahiere, bleiben 3 Nkr. für einen Brief von Österreich ins Reich - und die reichen halt nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • 5 Neukreuzer, wie frankiert.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... es waren ja nur 5 Nkr. = 1 Sgr. frankiert worden. Das reichte zwar bis Hamburg, aber scheinbar nicht bis Helgoland.

    Daher musste Österreich 6/12 Sgr. als Weiterfranko abgeben, behielt also nur 3 Neukreuzer von den frankierten 5 Neukreuzern in der eigenen Kasse.

    Vom Empfänger kassierte man 2 Schillinge und befriedigte hieraus Österreich.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ...du schreibst in #13 das 2 Nkr. = 6/12 Silbergroschen sind.

    Der Tarif innerhalb der Vertragsstaaten war doch laut Gesetz über das Posttaxwesen ab 1.1.1868 ein Silbergroschen. Das entspräche doch dann 4 Nkr. und wären sogar 1 Nkr. zuviel bis Hamburg.


    Die 2 Schilling müssten doch lediglich für Hamburg-Helgoland sein.

  • 1 Sgr. = 5 Nkr. = 3 Kr. rheinisch (faktisch 3,5x).

    Liebe Grüsse vom Ralph



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