Württemberg nach Frankreich

  • Liebe Freunde,


    2 Briefe aus Stuttgart nach Frankreich sind mir ins Netz gegangen, wovon ich einen erklären kann, den anderen aber leider nicht und mir daher Hilfe erhoffe. Auch die Inhalte kann ich leider nicht lesen und eine kurze Inhaltsangabe wäre mir sehr lieb.


    1. Brief Stuttgart 19.8.1857 an Rothschild in Paris (Postvertrag Baden - Frankreich ab 1.1.1857, gültig für Württemberg, Sachsen und Hohenzollern (staatsrechtlich Preussen, postalisch aber Thurn und Taxis) hin wie her):


    Stuttgart bis 15g nach Kehl unter 10 Meilen = 3 Kreuzer, weil unfrankiert 3 Kreuzer Zuschlag = 6 Kreuzer Porto, s. Stempel B(aden) 6 K(reuzer) und manuelle Notation. Diese 6 Kreuzer hatte Frankreich an Baden und Baden dann an Württemberg zu vergüten.

    Das Gesamtporto wurde von Frankreich mit 6 Decimes = 18 Kreuzer notiert, wobei jetzt eine Gewichtsstufe von 7,5g galt ab Strasbourg bis Paris. Für Frankreich lag er also schon in der 2. Gewichtsstufe (7,5-15g). Siegelseitig erhielt er den Poste Restante - Stempel von Paris, weil sich die Gebrüder Rothschild auserbeten hatten, dass nur sie ihre Post abholten und diese nicht in die Hand von Pariser Briefträgern kommen sollte.


    2. Brief Stuttgart 11.6.1860 an Boger Heul & Compagnie in Gignac Hérault "Echantillon ci-joint sans valeur", also anhängendem Muster ohne Wert. Erneut sehen wir den badischen Verrechnungsstempel B.6.K. für "Baden 6 Kreuzer" Forderung an Frankreich wegen unfrankierter Aufgabe, allerdingst habe ich im Postvertrag Badens mit Frankreich vieles gefunden - nur nicht, wie man Briefe mit Mustern ohne Wert tarifierte. Links oben sehe ich eine "2" für die 2. Gewichtsstufe und auch dieser Brief wurde in Frankreich mit 6 Decimes taxiert - aber aufgrund welcher Maßgabe?


    Auch hier wäre der Inhalt interessant zu wissen, weil es vlt. Hinweise auf Musterarten gibt, die ich sonst nicht wissen kann.

  • Lieber Ralph,


    mein Französisch ist mittlerweile sehr schlecht. Ich meine beim 1. Brief erkannt zu haben, daß Rothschild im Rahmen von Dividendenzahlungen mit 500, 1250, 750 und 330 Fr belastet wurde. Absender war die königliche württembergische Bank.

    Im 2. Brief geht um die Lieferung von feinen Kapern. Die Lieferung sei allerdings von schlechter Qualität und zu groß (kleine Kapern kosten auch heute mehr als große). Sie seien so nicht einfach zu verkaufen und es wird daher ein Preisnachlass von 15 Fr vorgeschlagen. Dieses Angebot wird hoffentlich angenommen. Weiterhin wird auf beigefügte Muster verwiesen. Ich habe nicht erkennen können, um was es sich handelt.

    Vielleicht kann jemand das besser übersetzen.


    liebe Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Lieber Dieter,


    vielen Dank - dann weiß ich wenigstens, in welche Richtung es geht bei den Briefen. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



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