Thurn & Taxis - Bayern

  • Hallo Siegfried,


    wie kommst du auf Kassel? Ich fange mal mit der Adresse an:

    An

    Königlich Bayerisches Landgericht

    zu

    Scheinfeld


    Salomonsche Verlassenschaft betreffend

    = Syl. Gr. Geb: durch Postvorschuß entnommen (Unterschrift)


    Der Stempel CARLSHAFEN 17.9.1858 ist meiner Meinung nach der Aufgabestempel.

    Im T&T-Gebiet gehörte dieser Ort zu den Groschen-Gebieten.

    Links oben mit blauer Tinte Vorschuß 2, darunter ..... 1. Dieses wurde mit einem dunkelblauen Tintenschlängel gestrichen und rechts oben wiederholt 2 / 1. Dieses wiederum wurde mit blauer Tinte gestrichen und mit gleicher Farbe in der Mitte eine 4 notiert. Daüber noch eine große blaue 7.

    Den braunen Strich kann ich nicht einordnen. War die 35 mit Rötelstift der zu zahlende Betrag in Kreuzern?

    Jetzt sind die Tax-Experten gefragt, um die Zahlen zuzuordnen.


    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Hallo Siegfried,


    damals wurden Akten mit neuen Vermerken gerne hin- und hergeschickt. Dabei wurde mitunter ein Teil des Inhaltes entnommen. Ich wollte schon in meiner ersten Stellungnahme schreiben, daß man den Ablauf am besten durch Studium aller Einträge versteht. Dazu habe/hatte ich aber keine Lust.

    Der Bogen der Adreßseite hat rechts oben einen Vermerk:

    K.G. ergebenst zurück ..... Carlshafen am 16. Septbr 1858 königl. Justizamt

    Das paßt vom Datum her perfekt zur Adresse.


    beste Grüße

    Dieter

  • ... streiche "Cassel" und setze "Castell".

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • ...der Brief (mit Siegel KÖNIGREICH BAYERN ) ging an das Kurfürstl. Hessische Stadtgericht Cassel.

    Das war sicher nicht in Castell.


    Bad Karlshafen (niederdeutsch: Korlshoawen) ist eine Kurstadt im Landkreis Kassel sowie die nördlichste Gemeinde Hessens.

    Im Stadtgebiet, das sich auf 14,85 km² Fläche ausbreitet, leben 3778 Einwohner, davon 2300 im Stadtteil Bad Karlshafen und 1600 im Stadtteil Helmarshausen (Luftkurort, selbständige Gemeinde bis 1972).

    Seit 1977 trägt Karlshafen den Namen Bad Karlshafen und wird auch als Soleheilbad und Barockstadt beworben. Die Stadt ist ein staatlich anerkanntes Heilbad.[2]

    Der historische Weserhafen wurde in den 1920er Jahren von der Weser abgeschnitten.

  • Hallo Siegfried,


    ich habe mal die Seiten genau angesehen. Da finden sich eine Reihe von Daten:

    02.9.1858 Der ursprüngliche Brief wurde geschrieben wegen der Suche nach Moses Salomon.

    10.9.1858 Eine kurze Notiz am linken Rand.

    12.9.1858 nur ein Datum

    14.9.1858 Vermerk aus Helmershausen: Moses S. nicht mehr da wohnhaft, Aufenthalt unbekannt

    15.9.1858 vermutlich eine Frist für die Suche (Sauklaue)

    16.9.1858 von mir entzifferter Rücksendevermerk Carlshafen

    17.9.1858 Brief von Carlshafen nach Scheinfeld

    20.9.1858 ganz oben ein kurzer Vermerk (Postvorschuß 35 Kr?)

    23.9.1858 Vermerk des Gerichtes in Scheinfeld: zu den Akten

    Vielleicht helfen dir die Daten, den Ablauf etwas zu entwirren.

    Die Notiz vom 20.9. scheint sich auf den zu zahlenden Betrag von 35 xr zu beziehen, der auf der Vorderseite mit Rötel notiert ist.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    das sind prima Erkenntnisse, ich starte mal den Versuch, das auf einer Albumseite darzustellen. Das Ein oder Andere kann man sicher noch verbessern...


    Beste Grüße, Siegfried


  • Hallo Sammlerfreunde,

    so wie sich die Sache darstellt, handelt es sich nicht um den vollständigen Brief. Das Teil mit der Adressierung von Scheinfeld nach Cassel und wahrscheinlicher Weiterleitung nach Helmarshausen (nicht Helmershausen) fehlt. Der offensichtlich leere Teil auf dem sich nur die Adresse nach Cassel mit Weiterleitung befand wurde abgetrennt und die Rücksendeadresse direkt auf den Textteil geschrieben.

    Helmarshausen liegt direkt neben Carlshafen, weshalb die Rücksendung auch von der zuständigen Post in Carlshafen erfolgte.

    Hallo Siegfried,

    deinen Taxierungsversuch solltest du erstmal hinten anstellen. Es handelt sich um einen Fahrpostbrief der 9. Progressionsstufe (rückseits P9) im DÖPV dessen Porto sich relativ leicht berechnen lässt. Ich bin im Moment allerdings nicht zuhause und habe deshalb keinen Zugriff auf meine Portotabellen.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Siegfried,

    da sich ja mittlerweile fast alles online findet:

    Gestrichene Vermerke 2 / 1 = 2 Sgr. Vorschuß (obwohl ich eigentlich Spf (Silberpfennige) lese) / 1 Sgr. Procura

    7 / 4 umgerechnet Sgr. in Kreuzer (1 Sgr. = 3,5 Kr). Der 1 Sgr. Procura wurde auf 4 aufgerundet.

    Zusätzlich fielen noch 3 Kreuzer Bestellungsgebühr in Scheinfeld an.

    Folglich:

    9. Progressionsstufe Gewichtsporto Minimalsatz 21 Kreuzer

    Vorschuß und Procura umgerechnet 11 Kreuzer

    Bestellungsgebühr 3 Kreuzer

    Ergibt zusammen die angeschriebenen 35 Kreuzer

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,


    vielen Dank für deine Erklärungen. Die Angabe P 9 auf der Rückseite habe ich übersehen.

    Wenn die blaue 7 den 21 Kr entsprechen wurde allerdings nur mit 3 multipliziert.


    Auf jeden Fall ein großes Dankeschön an Siegfried fürs zeigen dieses Beleges.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Klesammler,

    die 7 wurde nicht mt irgendetwas multipliziert. Es sit die Umrechnung von 2 Sgr. auf 7 Kreuzer. Die 21 Kreuzer resultieren aus der 9. Progressionsstufe. Wobei für die 9. und 10. Progressionsstufe als Minimalporto immer 21 Kreuzer anzusetzen waren.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo bayernjäger,


    so verhält sich das? Jetzt verstehe ich auch, warum du schreibst daß der 1 Sgr Procura auf 4 Kr reduziert wurde. In Kreuzergebieten kenne ich nun mal kaum aus. Wieder was gelernt.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Siegfried,


    ich lese: An / Königlich Bayerisches Landge- / richt / zu / Scheinfeld

    Salomonische Verlassen- / schaft betreffend / = 2 Syl. Gr. Geb. durch Post- / vorschuß entnommen

    Das nächste fehlende Wort könnte Festenstein sein. Einen solchen Ort habe ich auf Google Maps nicht gefunden.

    Postvorschuß 35xr ? Datum Das Zeichen rechts oben ist das Aktenzeichen, unter dem das vermerkt wurde.


    beste Grüße

    Dieter

  • Paketbegleitbrief der Firma A. Berber & Kratzer Kurzwaaren en gros JENA, vom 31. Oktober 1861, nach Reuth bei Erbendoorf / Bayern / Oberpfalz / Tirschenreuth.

    Leider kann ich weder das Gewicht noch den Wert zweifelsfrei entziffern, Entfernung müssten 16 Meilen sein, damit läge die Mindestgebühr bei 10 Kreuzer.

    Aber weder sehe ich einen Vermerk FRANCO, noch eine entsprechende Markierung.

    Mit der Bitte an alle des Lesens mächtigen die Rätzel zu lösen, speziell der Vermerk unter der Wertangeba wäre auch noch von Interesse.







    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,


    unter dem Wert 76 Thaler in Ziffer steht nochmal Sechsundsiebzig Thaler, den Rest müssen andere machen


    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Dieter,


    ich habe nicht nicht 46 sondern 76 geschrieben und Gulden konnte in Jena nicht sein, da steht glaskar Thaler 8o


    Beim Gewicht meine ich 3 Pfund 24 9/1X zu lesen ...letzte Ziffer im Nenner ???


    Schönen Gruß

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis