Österreichische Post in Liechtenstein

  • Lieber Martin,

    vielen herzlichen Dank für deine Ausführungen:thumbup::thumbup::thumbup:

    Du hast natürlich recht, Herr Theodor Rhenberger vom Liechtensteiner Volksblatt, war bestimmt der Adressat und nicht der Absender des Streifbandes.

    Wie du auch vollkommen richtig schreibst, wurden Zeitungen, die unter Streifband im Inland versandt wurden, mit den dafür vorgesehenen Zeitungsmarken frankiert und bei Einzelaufgabe beim Aufgabepostamt, bei gebündelter Aufgabe für ein bestimmtes Abgabepostamt, erst von diesem entwertet.

    Aber diese Vorgangsweise war mir bisher nicht bekannt, da habe ich wieder etwas dazugelernt:)

    Vermutlich handelt es sich also um kein Ortsstreifband.

    Ferchenbauer schreibt in seinem Handbuch dazu Folgendes:

    "Die Zeitungsmarken dienten einer verbilligten Freimachung von Verlagssendungen (Zeitungen, Zeitschriften...) und waren für andere Postsendungen nicht zugelassen. Der Verkauf erfolgte über Postämter, jedoch ausschließlich an Verleger oder Zeitungsherausgeber, daher Zeitungsversendungen von Privaten waren mit Freimarken zu frankieren.

    Die Zeitungsmarken wurden von den einzelnen Postdirektionen nur an die Postämter jener Orte geliefert, in welchen Zeitungen verlegt wurden. Nur jenen Zeitungsredaktionen stand die ermäßigte Zeitungsgebühr zu , die die Zeitungen bei jenem Postamt aufgaben, von welchem sie auch die Zeitungsmarken bezogen hatten ,darüber hinaus mussten die Zeitungen derart geordnet zur Aufgabe gebracht werden, dass alle an ein bestimmtes Postamt adressierten Zeitungen in einem eigenen Paket eingeschleift waren; die Schleife hatte sowohl den Namen des Abgabepostamtes als, auch die Anzahl der inliegenden Zeitungen zu tragen. Die in diesen Paketen enthaltenen Zeitungen mussten ebenfalls eine Schleife tragen, die die Empfängeranschrift und eine Zeitungsmarke aufzuweisen hatte."

    Als Beispiel habe ich ein Streifband aus dem Handbuch von Herrn Ferchenbauer gescannt.

    Liebe Grüße

    Franz

    PS: Österreich war weltweit das erste Land, in dem eigene Zeitungsmarken verwendet wurden.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    eigentlich kann man - wenn man es genau nimmt - den Beleg anbei nicht unter dem thread "Österreichische Post in Liechtenstein" zeigen, denn mit Ausgabetag der ersten Sondermarken Liechtensteins zum 12. November 1918, endete die Verwaltung der liechtensteinischen Post durch die k.k. österreichische Post.

    Aber die mit der - wirklich sehr ansehlichen - MEF verklebten Marken sind noch solche, die von der österreichischen Postverwaltung für das Fürstentum ausgegeben worden waren. Sie verloren erst am 1. Februar 1921 ihre Frankaturgültigkeit.

    Was die Gebührenaufteilung für Brief und Einschreiben anbelangt, so muss ich da mangels Quellen leider passen. Wenn das noch jemand klarstellen könnte, wäre das super :)

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • ... dass ich in meinem Leben noch mal Post aus Liechtenstein in die Pfalz sehen darf, hätte ich vor 10 Minuten auch nicht gedacht ... :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Was die Gebührenaufteilung für Brief und Einschreiben anbelangt, so muss ich da mangels Quellen leider passen. Wenn das noch jemand klarstellen könnte, wäre das super

    Die Gebühr betrug ab 15.1.1920 40 H für einen Brief bis 20 g und 60 H für das Einschreiben.

    Die 100 Heller sind also korrekt.

    Schöne Grüße

    Martin

  • Guten Abend liebe Sammlerfreunde,

    im Vergleich zum Reco-Beleg in post24 vom Februar 1920 machen wir jetzt einen recht heftigen Sprung zurück in den Februar 1912. Hier liegen wir noch (satt) in der Zeit der österreichischen Mitverwaltung Liechtensteins. Am 1. Februar 1912 waren die ersten drei liechtensteinischen Freimarken an den fünf Postämtern des Landes am Schalter. Und anbei haben wir genau sie: 5, 10 und 25 Heller, jeweils mit dem Konterfei des Fürsten Johann II. auf Reco vom Folgetag. Entworfen wurden die Wertzeichen von Kolomann Moser, gestochen von Ferdinant Schirmböck. Diese beiden Künstler waren auch Urheber der gleichzeitig verwendeten österreichischen Freimarkenserie. Alles andere als günstig war`s das Stück, aber mit der vorgenannten Zeitspanne für die IM-Sammlung das absolute Muss.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • ... man kann ja nicht alles haben, aber wer den hat, hast zumindest fast alles. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...lieber Ralph, als ich den im ersten Moment gesehen habe, habe ich genau an sowas gedacht. Danach hat der schon recht stramme Preis dann auch nicht mehr sooo arg weh getan :)

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis