Gibraltar - Spanien

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Brief vom 3.3.1842, von Gibraltar nach Cadiz, weitergeleitet nach Puerto Santa Maria.

    Laut Vorbesitzer kostete der Brief dem Absender 3 Shilling (rechts oben notiert).

    Der Empfänger zahlte 90 Quartos.

    Der Vorbesitzer schrieb zu dem Brief Folgendes:

    90 Quartos (19 Gewichtsstufe) waren die Gebühr für Briefe , mit einem Gewicht von 2,9 Ounces bis 2,10 Ounces, vom 1 November bis 31 August 1845.

    Weiters schrieb der Vorbesitzer: This is the highest recorded rate on packet mail to Cadiz.

    Bitte um eure Korrektur. Ist die Beschreibung des Vorbesitzers korrekt?

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    waren das nicht 9 Reales? Ansonsten hat buzones hier die Ahnung von Altspanien (und Neuspanien sowieso).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ralph,

    ich denke, die Quartos dürften schon stimmen.

    Aber bei 90 bin ich mir nicht sicher, vielleicht wurde 9Q für 9 Quartos notiert.

    Die 19. Gewichtsstufe, das kommt mir doch ein wenig schwer vor.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Ralph,


    wenn die Gewichtseinteilung so eng gestaffelt war wie beschrieben, ist die 19. Stufe nicht erstaunlich.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,


    an eine 19. Gewichtsstufe kann man da nicht ernsthaft glauben - das gibt der kleine Brief nicht her und von irgendwelchen Aktenkonvoluten, die hätten untergeschnürt sein müssen, lese ich auch nichts. Diese Altbeschreibungen sind oft interessant, aber selten richtig, wenn es um etwas kompliziertere Sachverhalte geht, wie hier.


    Warten wir mal ab, bis sich ein Kenner findet, der das alles mühelos aufklären wird (und in den meisten Ländern gab es solch hohe Gewichtsstufen gar nicht).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz


    Der Empfänger hat sicher 9 Reales de Velon bezahlt. Und wie schon Beschrieben waren die spanische Gewichtsstufen sehr eng mit nur 1 Adarmes=1,73 Gram per Gewichtsstufe ab 4 Adarmes.

    Absender hat 3 Shilling bezahlt und wenn 1/2 Ounce 6 Pence kostete macht das 3 Ounce.


    So die Beschreibung von Absender ist nicht ganz falsch


    Viele Grüsse

    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz


    Es ist nicht 91 Vermerkt sondern, wie ich oben geschrieben habe 9 R(eales de Velon) in ganz typischer spanischer Schreibweise. So es gibt kein "overcharge" wie der Vorbesitzer geschrieben hat.


    Viele Grüsse

    Nils

  • Hallo Nils,

    vielen herzlichen dank:thumbup::thumbup:Jetzt ist mir alles klar.

    Gar nicht so einfach, die spanischen Gewichtskategorien zu jener Zeit:/

    Lieber Ralph,

    da hattest du mit den Reales recht:thumbup::thumbup: und ich lag daneben:(

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,


    ich lerne hier, wie du auch, von Vielen - ist das nicht wunderbar? :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • *räusper*
    Spät kommt er, doch er kommt! ;)


    Also: Der spanische Gebührenvermerk lautet – wie bereits geklärt – eindeutig 9r für 9 reales de vellón. 90 cuartos sind eine nette Fehlinterpretation des Vorbesitzers. Eingehende Post aus Großbritannien (Inglaterra) wurde in Spanien bis 28. Juni 1853 nach der Gebührenordnung von 1807 taxiert. Unterschieden wurde hierbei noch nach zwei Destinationen: Nach Madrid und dem Rest des Landes sowie nach Cádiz, Andalusien, Mallorca und Afrika.


    Laut dieser Gebührenordnung kostete ein Brief bis zu 4 Adarmes = 7,189 Gramm (1 Adarme = 1,7872375 Gramm = 1/16 Onza zu 28,7558 Gramm) aus England nach Cádiz bzw. Andalusien bereits 10 Reales. Die hier erhobenen 9 Reales wären bei gleichem Gewicht für eingehende Briefe aus Flandern, Holland, Deutschland und Italien fällig geworden. Entweder liegt hier eine Fehltaxierung der spanischen Post vor oder es gab einen mir nicht bekannten Sondertarif

    Die vorausbezahlte Schiffspostrate von 3 Shillings aus Gibraltar kann ich aktuell nicht nachprüfen, aber die Berechnung des Vorbesitzers aufgrund eines Gewichts zwischen zwei und drei Unzen sind für mich nicht nachvollziehbar.


    Ich hänge mal einen Scan der entsprechenden Tabelle aus den Anales de las Ordenanzas de Correos de España an, der gedruckt vorliegenden Sammlung der spanischen Postgesetzgebung von 1283 bis 1889.


  • Hallo Ralf,

    vielen herzlichen Dank für die ausführliche Info:thumbup::thumbup: Super!!!!

    Man sollte der Beschreibung des Vorbesitzers nicht immer trauen:huh:

    Ich werde mir die Tabelle herunterladen und mit den Google-Translator übersetzen.

    Liebe Grüße

    Franz