Aushilfs-Wanderstempel von Hannover

  • Hallo,


    da an anderer Stelle eine Frage zu diesen speziellen Stempel aus dem Königreich Hannover gestellt wurde, möchte ich hier diesen besonderen Stempel-Typ kurz vorstellen:


    Ab 1860 sandte die Generalpostdirektion in Hannover solchen Postorten, die den Verlust oder die Reparatur ihres Stempels anzeigten, einen sogenannten Wanderstempel zur Aushilfe.

    Dieser bestand aus einem festen Stempelrahmen sowie losen Buchstaben und Zahlen, aus denen im Postort der benötigte Ortsstempel hergestellt wurde.


    Hier drei Beispiele:





    Dass es sich um einen Wanderstempel handelt, hat Florian Berger empirisch nachgewiesen:

    • Der Rahmen ist identisch und hat Ausbrüche im Stempelrahmen immer an der gleichen Stelle. Daher muss es sich um ein Stempelgerät handeln.
    • Zusätzlich wurden die Daten aus den 19 bekannten Orten genau registriert (immer sehr kurze Verwendungszeit) - und es gibt keinerleit Überschneidungen.

    Desweiteren konnte ein Vermerk zu einem Schreiben an alle Postorte gefunden werden, wonach diese seit dem 8. Oktober 1860 beim General-Post-Directorium einen Aushilfsstempel beschaffen konnten.


    Für einzelne Orte können wir sogar die Gründe für den Einsatz des Aushilfs-Stempels nachweisen (Lüneburg = Reparatur des Stempels, Hechthausen und Liebenau = jeweils Brandkatastrophen mit Verlust des Poststempels).


    Weitergehende, ausführliche Informationen zu diesem Stempel inkl. einer Registratur alles bisher bekannten Abschläge findet man hier:

    Hartmut Flöter: "Die Aushilfs-Wanderstempel von Hannover" in Rundbrief Nr. 72 der ARGE Hannover und Braunschweig


    Gruß,

    Björn

  • Hallo Björn,


    ein sehr interessanter Beitrag. Von der Existenz dieser Art Stempel hatte ich bisher keine Ahnung. Kann es sein, daß dieses Verfahren - stecken des Ortsnamens - nur in Hannover existierte?


    beste Grüße

    Dieter