Stempelhandbuch - Aufbau

  • Hallo,


    wie schon an anderer Stelle angekündigt, ist ein Team gerade dabei, ein neues Stempelhandbuch für das Königreich Hannover zu erstellen. Das letzte umfassende Werk ("von Lenthe") zu diesem Thema ist mittlerweile schon 50 Jahre alt!


    Anbei eine Musterseite (am Beispiel des Ortes Alfeld) mit der Bitte um Prüfung:


    HB_Buchstabe-A_Musterseite.pdf


    Ich hoffe, dass das meiste selbsterklärend ist. Die Musterseite enthält noch keine Preise (Preisspalten: VP = Vorphila, MZ = Markenzeit, PS = Postschein, PR = Nachverwendung auf Preußen, NDP = Nachverwendung auf NDP, DR = Nachverwendung auf Deutsches Reich)


    Wie gefällt Euch der Aufbau? Habt Ihr ggf. Anmerkungen, Verbesserungsvorschläge, etc.?


    Grundlage für das Handbuch ist unsere ARGE-interne Stempeldatenbank (im Augenblick leider nur für ARGE-Mitglieder zugänglich unter https://arge-hannover.clubdesk.de/service/datenbanken ).


    Dort findet sich zu jedem Stempelgerät pro Farbe ein Eintrag mit zusätzlichen Informationen (z.B. tagesgenau Früh- und Spätdaten, Quellen für die selbigen, Häufigkeit des Stempels, weitere Abbildungen, etc.) - zur Zeit 3.387 Datensätze:



    Vielen Dank für Euer Feedback.


    Gruß,

    Björn Rosenau

  • Hallo Björn,


    erst einmal ein großes Lob und auch Dankeschön an die Mitstreiter im Team, die an der Erstellung eines neuen Stempel-Handbuches mitwirken.

    Ich würde 2 Dinge anders machen:

    Die Stempel-Abbildungen ohne farbigen Hintergrund

    In der Auflistung würde ich die Nachverwendungen bei der Nummer des Gerätes mit Vermerk in der Spalte Bemerkungen einreihen.

    Beim Ablauf der Erstellung je nach Möglichkeit zuerst das Werk selbst erstellen und dann erst die Preise einpflegen. Ich weiß von der FG Berlin, daß die Preise die Achillesferse bei der Erstellung einer neuen Ausgabe des KBHW sind. Allerdings war lange Zeit nur 1 Person mit Erstellung befasst. Ich weiß nicht, wie es aktuell ist.


    beste Grüße

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von Klesammler ()

  • Hallo Björn


    Toll, einfach toll das es Philatelisten gibt die sich an eine solche Arbeit wagen.

    👍👍👍 ich bin neidisch und wünsche mir, dass auch für die Schweiz endlich einmal etwas in der Richtung geschieht.

    Den Anmerkungen von Dieter schliesse ich mich an. Stempel-Bilder nur schwarz weiss so sind die Merkmale eines Stempels auch besser ersichtlich.

    Preise, wie schon erwähnt sind eine heikle Sache.


    Gratulation zu eurer Arbeit

    José

  • Lieber Björn,

    Das sieht schon mal sehr gut aus, tolle Arbeit.

    Ich stimme den Kollegen zu, dass das mit den Preisen eine diffizile Sache ist. Vielleicht sollte man nur ein paar Kategorien verwenden, die die Häufigkeit bzw. Seltenheit anzeigen.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo, das ist sehr viel Arbeit, die da geleistet wird. In den Reaktionen sieht man bereits verschiedene Meinungen. Gut ist, dass die Abbildungen (hoffentlich 1:1) von Belegen stammen. Würden die hingegen "nur" in schwarz/weiß abgebildet werden, so wäre das dann ähnlich wie zu Münzbergs Zeiten, der damals die Stempel von Hand nachzeichnete. Die Bewertung ist ein Faktor, der nötig ist. Es kann auch ein eigenes Punktesystem genommen werden, welches aber gut durchdacht werden muß. Und nicht zu vergessen, der Markt diktiert die Preise. Wie das in 10 Jahren aussieht, das ist nicht zu schätzen. Dann gibt es noch die Stempel, die nach der Veröffentlichung registriert werden. Wie wird das geschehen oder ist eine fortlaufende aktuelle Datenbank geplant?

    Das ist alles gut zu überdenken. Viel Spaß dabei

    wünscht Taxis107 :)

    Mitglied im DASV

  • Hallo,

    ich finde die abwechselnde farbliche Gliederung weiß/grau gut, als Orientierungshilfe.

    Zudem wüsste ich gerade nicht, wie man die Farbe der unterschiedlichen Vorlagen aus den Scans entfernen kann.

    Beste Grüße Siegfried

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Björn,


    das sieht schon mal klasse aus. Die farbigen Abbildungen würde ich beibehalten, so sieht man z.B. auch die unterschiedlichen Blautöne der Stempel. Die Gewöhnung an s/w-Stempelabbildungen ist meiner Meinung nach historisch bedingt. Wie aufwändig (technisch/finanziell) wäre seinerzeit Farbdruck gewesen?

    Bei den Preisspalten würde ich eher Seltenheitskategorien nehmen. Diese bleiben unabhängig von der zukünftigen Marktentwicklung gültig.


    Eine Bemerkung/Frage zu Stpl.-Nr. 4 deiner Beispielseite: Der Rahmen ist deutlich größer als der Textinhalt. Ein aptierter Stempel? Da könnten Erläuterungen in der Bemerkungsspalte sinnvoll sein.
    Generell interessant wären auch Angaben, wenn bestimmte Stempel nur für bestimmte Zwecke, z.B. nur bei der Fahrpost, eingesetzt wurden.


    Meinen Glückwunsch an alle Beteiligten zu dieser Arbeit!


    Gruß

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Björn


    ich schliesse mich der Meinung von Michael an.

    Also Stempelabbildungen farbig und 1:1. Weiterhin Verwendung Briefpost/Fahrpost ggf. auch zeitlich (gemeinsam und / oder getrennt)

    Eventuell auch auf Arten von Veränderungen wie Rahmenbrüche sollte eingegangen werden.


    Bei der Frage nach Bewertungen sehe ich es so, dass ich persönlich davon wenig halte. Es erinnert mich irgendwie an sogenannte Katalogreichrechner.

    Dies habe ich so in Erinnerung, weil ich mich persönlich nur mit den Stempel von Magdeburg bis Ende 1867 beschäftige und bei der Frage nach Mithilfe immer die Frage nach Preisangaben kam. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass eine Mithilfe kaum gegeben war.


    Handschriftliche Aufgabevermerke würde ich in der Einleitung erwähnen, gehören jedoch nicht zu den Stempeln.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo zusammen,


    ich habe meinen ersten Beitrag geändert. Auch ich würde die Stempel gerne in Farbe sehen, allerdings ohne farbigen Hintergrund. Also in der Art wie im KBHW.


    beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Welfe,


    am Beispiel Alfeld fällt mir auf, dass es sich bei L1/01 und L1/02 um Abdrucke von demselben Langstempel handelt. L1/02 bezeichnet die Abdrucke vom abgenutzten Stempel.

    Weil die Abnutzung nach und nach erfolgte, kann eine exakte zeitliche Trennung, wie angegeben,

    nicht korrekt sein.

    L1 bis 1852, und in Blau von 1852 bis 1866 (mit breiteren Buchstaben vom abgenutzten Stempel),

    würde meiner Ansicht nach den Langstempel zeitlich korrekt einordnen.


    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von kilke ()

  • Hallo Björn,


    nach dem Hinweis von kilke habe ich mir das angesehen. Es stimmt: Bei einem Stempel, der eine so lange Zeit genutzt wurde, ist ein Größenunterscheid von 0,5 mm zu vernachlässigen.

    Bei Feuser gibt es in der Vorphila-Zeit nur 1 Gerät, das allerdings mit dem Hinweis auf Typen.


    beste Grüße

    Dieter

  • Bei den Stempelabbildungen und Messungen würde mich interessieren wie die Stempelgrößen bestimmt wurden.

    Kann man da mit den Redakteuren des Handbuches in Kontakt treten?

  • Auch ich würde die Stempel gerne in Farbe sehen, allerdings ohne farbigen Hintergrund.

    Lieber Dieter,


    meiner Großmutter mag es an formaler Bildung gefehlt haben, aber von ihren lebensklugen Sprüchen zehre ich noch heute. Unter anderem von diesem: »Liebere Brötchen werden nicht gebacken.«


    Wir hatten diese Diskussion in diesem (Handbuch-)Zusammenhang schon einmal, und ich kann jedem, der einige Tausend Stempelabbildungen freigestellt sehen will, nur raten, zehn davon eigenhändig freizustellen, mit jedem beliebigen Bildbearbeitungsprogramm, und nicht automatisiert. Und ohne ausgefaserte Ränder, Pixelverluste und ähnliche Kalamitäten. Mit anderen Worten: perfekt. Kann man machen, kostet nicht Manntage, sondern -monate und, wenn man’s professionell macht, ein Schweinegeld. Ich weiß, wovon ich rede, ich bin seit bald dreißig Jahren in der Buchbranche, und zwar auf der technischen Seite.

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Wenn du einen Stempel bereits freigestellt hast, ist in xnview die Hintergrundfarbe mit 2 Klicks entfernt und mit einem weiteren in der bisherigen Datei abgespeichert. Mir ist klar, daß eine echte Freistellung nur der Linien des Stempels nicht so schnell zu erreichen ist.


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    hast du in den nächsten zwei Jahren nichts vor?

    Dann biete dich als Stempel-Freisteller der ArGe an. Ich erwarte verlustfreie Stempel-Abbildungen in xnview. Ganz ohne Voraussetzungen wie »Wenn du einen Stempel bereits freigestellt hast«.

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Björn,


    ich finde den Aufbau und die gewählte Schriftlösung gut. Bewertungen sind immer knifflig, ob mit Punktesystem oder mit €-Wertangaben. Wenn sich alles auf ein überschaubar unterteiltes System herunterbrechen ließe (das müsste zum Differenzieren eigentlich reichen: A = LP, B = selten, C = häufig), macht man sich unabhängig von schwankenden Geldwerten.

    Die Musterseite illustriert auch sehr schön, warum ein Freistellen der Bilder kaum praktikabel ist: Die Auflösung/Qualität der Scans ist einfach zu unterschiedlich. Man könnte höchstens den Kontrast vorsichtig verstärken.


    Viele Grüße

    Dietmar

    Viele Grüße aus Erding!


    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo,


    vielen Dank für die zahlreichen konstruktiven Vorschläge und Hinweise. Ich versuche einmal, die Punkte zusammen zu fassen und ggf. zu kommentieren.


    Grundsätzlich: Nahezu alle angesprochenen Themen wurde im letzten Jahr schon intern in unserem Stempelhandbuch-Team (zum Teil kontrovers) diskutiert - dies beruhigt zumindest in dem Sinne, dass wir nichts wesentliches vergessen und alles zumindest analysiert haben. Ob wir immer zu den richtigen Schlüssen und zu den richtigen Lösungen gekommen sind, sei einmal dahin gestellt.


    • Stempel-Abbildungen
      - Kontroverses Thema.
      - Im Stempelhandbuch-Team haben wir uns grundsätzlich dazu entschlossen, soweit möglich Originalabschläge ohne Nachzeichnungen in Farbe abzubilden.
      - Selbstversuche mit GIMP etc. und auch der Einsatz von professionellen Kräften haben nur zum Teil befriedigende Ergebnisse geliefert (insbesondere wenn man die "Farbe" und "Kantenschärfe" erhalten will). Daher werden wir wohl nur eine Teilüberarbeitung (z.B. Entfernung von störenden handschriftlichen Vermerke etc.) der Bilder vornehmen.
      - Grundsätzlich sammeln wir aber noch Bilder. Auch wurden die Bilder nicht final ausgewählt und bearbeitet. Im Augenblich liegt de Fokus auf Struktur und Inhalte (um auf dieses Basis mehrere Qualitätsrunden zu durchlaufen). Mal sehen, wie es final aussehen wird.
    • Tabellen-Struktur: Darstellung der Nachverwendungen
      - hier haben wir uns bewusst auf eine Abgrenzung in einer eigenen Tabelle entschieden (Platz-Bedarf pro Zeile, eigene Verwendungszeitrahmen, etc.)
    • Tabellen-Darstellung: Orientierungshilfen durch grau/weiß-Schattierungen der Zeilen
      - hier haben wir tatsächlich herumprobiert und ein paar Dutzend Versionen erstellt (auch solche mit chargierenden Zeilen) - am Ende hatte jedes Team-Mitglied einen anderen Favoriten und in der anschließenden Diskussion haben wir uns diesem Entwurf angenähert
    • Hinweise auf Verwendungsformen (z.B. "Fahrpost")
      - dies ist tatsächlich geplant. Wenn ein Stempel schwerpunkt-mäßig bei der Fahrpost oder auf Postschein genutzt wurde, so werden wir dies in den Bemerkungen angeben. Wir hatten auch über eine Bewertungsspalte für "Fahrpost" nachgedacht - aber bei vielen (kleineren und mittleren) Postanstalten wurde die Stempel sowohl als auch genutzt.
      - ich werde als Merke noch einmal mitnehmen, hier noch einmal darauf zu achten, dass die Bemerkungen hier so genau wie möglich sind
    • Handschriftliche Aufgabenvermerke
      - hier führen wir die "Tradition" des alten "von Lenthe" vor
      - er werden nur handschriftliche Vermerke ab Einrichtung einer Postanstalt und bis zur Einführung des 1. Stempels katalogisiert
      - auf Abbildungen haben wir bewusst verzichtet (in der Datenbank mit Abbildung)
    • Preise als sensibles Thema
      - Problematik / Sensibilität ist uns bewusst
      - wir haben uns aber für Preise entschieden
      - in der Datenbank führen weitere Angaben zur Häufigkeit (ergibt sich meistens durch Postaufkommen und Laufzeit eines Stempels, für manche Stempel gibt es auch Registraturen)
      - wo es konkrete Registraturen für einen Stempel gibt, so werden wir konkrete Angaben in der Bemerkungsspalten vornehmen, z.B. "bisher 3 Abschläge bekannt"
    • Zukunft der Datenbank
      - Die Datenbank ist der eigentliche "Schatz", die natürlich langfristig weitergeführt wird.
      Zum einen gibt es hier zusätzliche Informationen (z.B. Hinweise zu Stempelabnutzungen, Seltenheitseinstufungen, Tagesgenaue Früh- und Spätdaten inkl. Quelle, etc.).
      - Zum anderen werden in der Datenbank alle Ergänzungen, Korrekturen etc. festgehalten. Auch soll die Datenbank weiter ausgebaut werden (andere Gebiete wie z.B. Braunschweig, Ablösestempel, etc.)

    Ergänzend inhaltliche Anmerkungen:

    • Hinweis/Frage zum Stempel 04:
      Nein - dies ist kein aptierter Stempel, sondern so wie in der Bemerkungsspalte angegeben ein spezieller Stempel-Typ "Aushilfs-Wanderstempel" (dieser Typ wird im Einführungsteil des Stempelhandbuches natürlich erklärt). Hier für das Forum habe ich den Stempel-Typ in einem separaten Beitrag erklärt: Aushilfs-Wanderstempel von Hannover
    • Stempel-Typen (Stempel 01 und 02):
      Grundsätzlich haben wir im Stempelhandbuch beschlossen, dass jedes nachweisbare physisches Stempelgerät eine Hauptnummer erhält. Wenn wir also Typen nachweisen können, dann werden diese mit Angabe der Hauptmerkmale auch aufgeführt.
      Wir geben uns dabei große Mühe, hier möglichst genau zu sein. Konkret untersucht Florian Berger (ehemaliger Prüfer im BPP) unter dem Mikroskop die Stempelabschläge, um Unterschiede und somit Typen festzustellen.
      In diesem Fall sind es wirklich zwei Stempelgeräte. Hauptmerkmal sind die unterschiedlichen Abmessungen. Der "kleinere" Stempel wurde früher verwendet. Die gewählten Abbildungen täuschen hier ein wenig, da der eine sehr fein und der andere sehr fett abgeschlagen wurde. (Uns ist natürlich bewusst, dass Abschläge je nach Papierdicke, Einfärbungsgrad, Aufsetzwinkel etc. unterschiedlich ausfallen.) Wenn man aber mehrere Abschläge vergleicht (auch ähnlich fette Abschläge), so lassen sich zwei Typen nachweisen.
      Zu prüfen wäre, ob man zur besseren Unterscheidung auch Sekundärmerkmale im Handbuch aufführt.

    Einmal editiert, zuletzt von Welfe ()

  • Dumme Frage

    Ich bin eigentlich nur Zaungast wie auch in einigen anderen Philatelieforen. Zwei Screenshots habe ich vorgefunden-

    Welfe


    Warum stellst Du Deine entdeckten Stempel nicht breiter gestreut ein? Oder knabberst Du an Animositäten?


    LG Klaus





    Nur so..............

    "Extra Bavariam non est vita et si est vita non est ita."