Portofreiheiten

  • Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen:
    "Von München" am 12. Januar 1786 als (m.E.) portofreier Brief ( "Post frey" ) nach Sigmaringen.
    Absender ist ein "Philipp Jacob Sedlmajer hochfürstl. Hohenzoll. Hofrath" - leider hat der Brief nur einen Teilinhalt (Ort, Datum, Absender)
    Schwarzes Lacksiegel und Trauerumrandung (am 20. Dezember 1785 war Karl Friedrich, Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen verstorben)

    Desweiteren trägt der Brief links unten den Leitvermerk "Ulm" und "..?.." - ebenso kann ich den rs. Vermerk nicht deuten. Kann es sich um einen Botenlohn handeln?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,


    Memg = Memmingen, also eine Laufwegsvorgabe, die die Reichspost aber nie interessiert hat.


    Die Nr. hinten ist eine Aktennummer - hat nichts mit der Post zu tun.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • @Ralph - @Hermann - vielen Dank euch beiden, aber jetzt stehe ich wieder auf dem Schlauch...

    @Ralph - demzufolge würdest Du also auch von einer Portofreiheit ausgehen?

    @Hermann - wären denn die 8 Kreuzer der korrekte Tarif?

    Beste Grüße
    Schorsch

  • Hallo Schorsch,


    das kann ich nicht sagen. Habe keine Portotabelle von München nach Sigmaringen aus der Zeit der kaiserlichen Reichspost. In Dietmars Artikel im letzten Rundbrief kostete ein einfacher Brief von München nach Ulm 4 Kreuzer. Ich denke daher, daß 8 Kreuzer für den einfachen Brief von München nach Sigmaringen passen. Die Kaiserliche Reichspost war ja durchgängig auf der ganzen Strecke tätig, zumindest bis zur kaiserlichen Reichspostanstalt in Mengen, die 12 km von Sigmaringen entfernt war. Sigmaringen hatte keine kaiserliche Reichspostanstalt. Außerdem könnte der Ort unter Ulm , Meng, also Mengen sein.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Hallo Schorsch,


    ich sehe hinten keine Taxe, sondern eine 2stellige Zahl, die ich für eine Kartierungsnummer der Reichspost halte (wohl von Ulm).


    Postfrei war ein Terminus aus dem 17. und 18. Jahrhundert für Post-Porto-Frey, also frei von Gebühren für die Post.

    Der kann auch mal auf gewöhnlichen Frankobriefen aufgebracht worden sein, aber das wäre dann die große Ausnahme und an Ausnahmen glaube ich hier nicht, dazu ist die Schrift und Epistolographie zu professionell.

    Der Absender war sicher Teil des Hochadels und bei der Adresse könnte ich mir gut vorstellen, dass man auch den Empfänger nicht seitens der Reichspost mit Porto belästigen wollte/durfte.


    Sicherheit hätten wir, wenn es eine Reichspostverfügung gäbe, die über das Siegel bzw. die passive Postportofreiheit Klarheit ergäbe. Leider kann ich, da vor meiner Zeit, damit nicht dienen.


    P.S. Mit Mengen könnte Hermann goldrichtig liegen, aber auch das wird kaum zu beweisen sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Guten Morgen.


    Ein kleiner Brief den ich von der IBRA 2023 mitgebracht habe.


    Ich musste mich entscheiden, entweder den Brief mitnehmen oder eine Pizza essen.

    Ich habe mich für den Brief entschieden 8o


    Grüße

    Kreuzerjäger


    PS:

    Welcher Maximilian das war, der den Brief geschrieben hat, konnte ich noch nicht ermitteln.

  • Hallo ihr zwei.


    Danke.


    Ich werde einmal versuchen nach entspechenden Unterschriften der beiden zu suchen.

    Darüber müsste es herauszufinden sein.


    Liebe Grüße

    Ronald

    Der Öffentlickeit ist ein simple Lüge lieber als eine komplizierte Wahrheit.

    (T.R. Richmond)

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich eine undatierte Briefhülle (mit Bleistift ist 1827 hinten mühsam zu lesen, aber ob das stimmt?) mit dem großen Einzeiler von Amberg, der aussieht, als hätte ihn ein Grobmotoriker geschnitzt, und CHARGÉ-Stempel "An die Königliche General-Post-Administration München".

    Die Besonderheit liegt in der NULL-Paraphe und darunter noch ordentlich "Chargé" vermerkt.

    Allerdings weist der Brief kein Franko, kein Porto und auch keine Chargé-Nummer auf, weshalb ich denke, dass er von der Amberger Post selbst stammt und der dortige Postbedienstete für sich natürlich keinen Schein zog.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



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