Hallo zusammen,
hier eine eher unbedeutende Ganzsache. Aber mit dem sauberen Stempel und dem Text auf der Rückseite, der nur 1 Jahr nach Kriegsende Sammelaktivitäten belegt, ein recht nettes Stück.
Dieter
Hallo zusammen,
hier eine eher unbedeutende Ganzsache. Aber mit dem sauberen Stempel und dem Text auf der Rückseite, der nur 1 Jahr nach Kriegsende Sammelaktivitäten belegt, ein recht nettes Stück.
Dieter
Hallo in die Runde,
ich zeige hier eine Karte vom 26. Oktober 1945 von Hildburghausen in Thüringen nach Endorf in Oberbayern. Eine Karte also kurz nach der Öffnung des Postverkehrs aus der SBZ in die Westzonen, die ab 24.10.1945 möglich war.
Interessant sind der Absender Architekt Karl Jüsgen (1877 bis ?? vermutlich vor 1950), der als Mitarchitekten des Zentralbahnhofs Luxemburg und als Erbauer des Empfangsgebäudes des Köthener Bahnhofs in Erinnerung geblieben ist. Aber auch der Adressat ist kein Unbekannter. Es ist Professor Paul Clemen (1866-1947), Kunsthistoriker und Denkmalpfleger, dem bei wikipedia ein eigener Artikel gewidmet ist.
Aber auch der Text der Karte, gibt Einblick in diese Zeit kurz nach Kriegsende.
Sehr geehrter Herr Geheimrat! Die erste wieder geöffnete Postverbindung möchte ich benutzen, Ihnen zum bevorsetehenden Eintritt ins 80. Lebensjahr die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen. Möge dieses unter einem guten Stern stehen und die Reihe eines besseren Zeitlaufs als ihn die letzten Jahre boten, eröffnen! Hoffebtlich haben Sie das Kriegsende ohne große persönliche Verluste überstanden und finden nun endlich das längst verdiente otium cum dignitale.
Wir hatten vor Jahresfrist unsern Zufluchtsort Wien mit Thüringen vertauscht, fanden aber auch hier wenig Ruhe. Insbesondere mußten wir hier mehrfach kurzfristig und unter Verlusten unsere Wohnung räumen. Nun kehrten wir gern an den Rhein zurück, wenn wir nur eine Bleibe hätten. Aber damit dürfte es leider noch gute Weile haben, zumal ich auch als Nicht Pg anscheinend für die Mitarbeit am Wiederaufbau als zu alt gelte.
Recht herzliche Grüße Ihr K. Jüsgen 26.X.45
Gruß Christian
Werte Sammlerfreunde
Anbei ein einfacher, überfrankierter Beleg aus der SBZ.
Auslandbrief von Zwickau (Sachsen) aus der Sowjetischen Besatzungszone vom 23.11.1947 nach Brig. Trotz der Tarifänderung von 75 RPf. auf 50 RPf. für einen Auslandbrief auf den 15.9.1947, weiterhin nach altem Tarif, mit einer Marke aus der Ziffernserie von der ersten Einheitsausgabe des Alliierten Kontrollrates frankiert.
Sammlergruss
Martin
Werte Sammlerfreunde
Dieser Beleg aus der SBZ in die Schweiz ist nun richtig frankiert.
Auslandbrief von Mülsen St Niclas (Sachsen) aus der Sowjetischen Besatzungszone vom 27.2.1948 nach Brig. Tarifgerechte Frankatur von 50 RPf. für einen Auslandbrief gültig vom 15.9.1947 (bis 30.06.1952) mit einer Marke aus der Ziffernserie.
Rückseite mit rotem Zonenstempel.
Sammlergruss
Martin
Hallo zusammen,
diesen Beleg vom 24.6.1948 12-13 Uhr sollte es eigentlich so nicht geben, wenn ich richtig informiert bin. Das Porto von 50 Pf ist korrekt, allerdings gab es in der SBZ ab dem 24.6. eine Währungsreform. Daher wurden Frankaturen mit der alten Währung anerkannt, wenn sie bei der ersten Briefkastenleerung vorgefunden wurden. Dieser Stempel lautet jedoch auf 12-13 Uhr, was lange nach der 1. Leerung liegt. Im Internet habe ich gefunden, daß das Postamt 25 im Jahr 1900 im Bahnhof untergebracht war. Wenn es in 1948 noch so war, dann ist das Durchschlüpfen wohl der großen Menge an Poststücken und der Weiterleitung ins Ausland zu verdanken. Die Währungsumstellung in der SBZ war in westlichen Ländern am 24.6. sicherlich weitgehend unbekannt.
Was meint ihr?
Dieter